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Insel, aus Traeumen geboren

Insel, aus Traeumen geboren

Titel: Insel, aus Traeumen geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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waren.
    „Mrs. Oakley?“, ertönte plötzlich hinter ihr die Stimme der Rezeptionistin.
    „Ja?“
    „Bitte ermuntern Sie den Jungen nicht“, bat sie. „Er sollte sich nicht hier herumtreiben.“
    „Wo sollte er dann sein?“, wollte Olivia wissen.
    Die junge Frau zuckte die Schultern. „Zu Hause. Stattdessen bietet er überall seine Dienste an oder die Fische, die er von der Pier aus fängt. Auf jeden Fall missfällt es uns, dass er unsere Gäste belästigt.“
    „Uns hat er nicht belästigt“, erwiderte Olivia und drehte sich nach dem Jungen um, doch er war verschwunden.
    „Wie kommt es, dass er Englisch spricht?“, fragte sie.
    „Er hat es von den Touristen gelernt, damit er sie um Geld anbetteln kann“, erwiderte die Rezeptionistin missbilligend. „Wie Sie.“
    „Das hat er bei uns nicht getan“, widersprach Olivia und wandte sich dem Taxi zu, das gerade angekommen war.
    Das Einkaufen machte Olivia und Marilyn großen Spaß. Die Straßen im malerischen alten Ortskern waren noch mit Kopfstein gepflastert und waren zu beiden Seiten mit hübschen Geschäften, die Kunstgewerbe, Schmuck und Bekleidung führten, gesäumt.
    Doch einen Ersatz für die schlichte weiße Baumwollunterwäsche, wie sie sie vor dem Unglück für diese Expedition eingepackt hatte, konnte sie nirgends entdecken. Dass Jack mit von der Partie sein würde, der sie immer gern in Seide und Spitze gesehen hatte, hatte sie da noch nicht gewusst. Nicht, dass es jetzt noch eine Rolle spielte. Er würde ohnehin nicht zu Gesicht bekommen, was sie direkt auf der Haut trug.
    Schließlich erstand sie einige hübsche BHs, ein Spitzenhemdchen, mehrere sportliche Tops und einige Satinhöschen, die sehr sexy waren. Eine große Auswahl gab es nicht. Olivia wollte ihre Einkäufe rasch in ihrer Tasche verschwinden lassen, bevor Marilyn sie sah, doch es war zu spät. Die Augen ihrer Begleiterin wurden plötzlich ganz groß, und ein wissendes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
    „Zweite Flitterwochen?“, fragte sie.
    Am liebsten hätte Olivia geantwortet, dass es sie nichts anginge. Da sie jedoch einen Sommer lang zusammenarbeiten würden, hielt sie sich zurück.
    „Ich bin hier nicht auf Hochzeitsreise“, erwiderte sie mit Nachdruck, „und schlage vor, dass wir uns jetzt trennen und uns in einer Stunde vor dem Café dort an der Ecke wiedertreffen.“
    Auf keinen Fall wollte sie Marilyn dabeihaben, wenn sie auch für Jack Unterwäsche aussuchte. Da sie jedoch keine Boxershorts finden konnte, entschied sie sich für Slips von Roberto Cavalli. Als der Verkäufer sie darauf hinwies, dass der Schnitt dieser Slips „die männlichen Formen“ betone, hatte sie das Gefühl, knallrot zu werden. Trotzdem konterte sie, dass ihr Partner eine solche Unterstreichung seiner männlichen Attribute bestimmt nicht nötig hätte. Sie erstand ein halbes Dutzend und suchte dann das nächste Geschäft auf. Oberbekleidung für sie beide einzukaufen war wesentlich einfacher und längst nicht so peinlich.
    Sie kaufte sich selbst mehrere strapazierfähige Shorts und T-Shirts und bequeme Ledersandalen. Nachdem sie alles bezahlt hatte, zog sie sich sofort um und fühlte sich wie neugeboren.
    Nachdem sie auch für Jack einige Outfits gefunden hatte, fragte Olivia sich gerade, wie sie es mit den vielen Einkaufstüten zum Café an der Ecke schaffen sollte. Doch da tauchte plötzlich der kleine Junge wieder auf, der ihr vor dem Hoteleingang seine Dienste angeboten hatte. Schon streckte er die Hände nach ihren Einkäufen aus.
    „Woher wusstest du, wo du mich finden würdest?“, fragte sie ihn.
    „Ich wusste es eben“, erklärte er. „Ich bin übrigens Elias.“
    Als sie das Straßencafé erreichten, saß Marilyn bereits an einem der Tische im Freien. Auch sie hatte einiges zu tragen.
    „Wie es den Anschein hat, haben Sie Ihr Geld erfolgreich unter die Leute gebracht“, stellte sie mit einem Blick auf Olivias neues Outfit fest. „Und Sie haben Ihren kleinen Freund wiedergetroffen.“
    Olivia setzte sich auf einen Stuhl und forderte den Jungen auf, ebenfalls Platz zu nehmen. „Was möchtest du trinken, Elias?“
    Er blinzelte verwirrt. Anscheinend war er es nicht gewöhnt, von fremden Leuten eingeladen zu werden. „Kaffee.“
    „Kaffee? Dafür bist du noch zu klein. Du kannst einen Saft haben.“ Olivia betrachtete seine schmalen Schultern. „Und etwas zu essen.“
    Zu dritt teilten sie sich dann mezedes, diesmal mit Lammspießchen, Bauernsalat, Oliven und

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