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Insel, aus Traeumen geboren

Insel, aus Traeumen geboren

Titel: Insel, aus Traeumen geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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dem Balkon. In seinem dunklen Brusthaar hingen noch die Wassertropfen, und er roch nach der Lavendelseife des Hotels.
    Bei seinem Anblick bekam Olivia Herzklopfen. „Warum hast du mich nicht geweckt?“, fragte sie unwirsch, während sie den Blick krampfhaft in die Ferne gerichtet hielt.
    „Du hast so friedlich geschlafen, ganz allein in dem großen, breiten Bett, da brachte ich es nicht übers Herz, dich zu stören. Du hattest die Ruhe auch nötig.“
    Sie warf ihm einen kurzen Blick zu und versuchte dabei, seine nackte Brust zu ignorieren. Jack roch nicht nur gut, er sah auch sündhaft gut aus. Von seiner gestrigen Erschöpfung war ihm nichts mehr anzusehen. Sein Lächeln war umwerfend, und sein Blick sagte alles, als er ihn jetzt über ihre Gestalt gleiten ließ. Unwillkürlich erschauerte Olivia. Jeder Nerv in ihr war gespannt. Es wiederholte sich, als wäre es erst gestern gewesen. Jack verstand es, sie in Erregung zu versetzen, und dabei hatte er sie nicht einmal berührt.
    „Hast du die ganze Nacht hier draußen geschlafen?“, fragte sie mit einem Blick auf den Gartensessel.
    „Wie ein Murmeltier. Ich bin am Verhungern. Was hältst du von einem Frühstück im Bett?“
    „Frühstück im Bett? Was würden die Leute denken?“
    „Sie denken ohnehin, was sie wollen.“
    „Jack, wir arbeiten lediglich diesen Sommer zusammen“, erklärte sie mit Nachdruck. „Wir sind nur zufällig beide in diesem Zimmer gelandet, weil kein anderes frei war. Wir schlafen nicht zusammen, und wir werden auch nicht zusammen im Bett frühstücken. In dieser Beziehung müssen wir uns einig sein.“
    „Wie du meinst“, erwiderte er.
    Sein rasches Nachgeben machte sie misstrauisch. „Dann lass uns nach unten gehen und Kaffee trinken. Anschließend muss ich einkaufen. Du auch, wenn du nicht den ganzen Tag mit diesem Handtuch herumlaufen willst.“ Der Himmel mochte sie davor bewahren. Wenn Jack erst einmal ordentlich angezogen war, würde sie vielleicht vergessen können, wie breit seine sonnengebräunten Schultern waren und was für ein Verlangen das Spiel seiner Muskeln in ihr weckte und wie gern sie die Finger über seinen straffen Bauch hätte gleiten lassen. Andernfalls konnte der Sommer verdammt lang und heiß für sie werden.
    Irgendwie mussten sie die Aufmerksamkeit der Kollegen im Patio auf sich gelenkt haben, denn plötzlich schauten alle zu ihnen herauf und winkten ihnen fröhlich zu. Olivia spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Sie flüchtete ins Schlafzimmer. Jack folgte ihr.
    „Das haben wir jetzt davon!“, warf sie ihm vor.
    „Was habe ich denn getan, außer dir ein Ständchen zu bringen?“, fragte er betont unschuldig.
    Olivia seufzte unterdrückt. „Wir sollten die Leute nicht verwirren. Sie wissen zwar, dass wir immer noch verheiratet sind, aber …“
    „Aber was? Lassen wir es einfach dabei. Sollen sie sich doch den Kopf darüber zerbrechen, ob wir … oder nicht.“ Er schaute sie mit einem bezeichnenden Lächeln an.
    Olivia presste die Lippen zusammen. „Das wäre unaufrichtig. Ich möchte nicht, dass sie glauben, wir seien noch zusammen, wo wir es doch nicht sind.“ Natürlich wusste sie genau, was er hatte sagen wollen: ob sie Sex miteinander hatten oder nicht.
    Im Gegensatz zu Jack, der sich nie etwas aus dem Gerede der Leute gemacht hatte, hasste sie es. Sie würde darauf bestehen, ihrem Umfeld keinen neuen Anlass dazu zu geben. Doch erst einmal brauchte sie etwas zu essen und anzuziehen, bevor sie Jack ins Gebet nahm.
    „Übrigens“, sagte sie mit einem bedeutungsvollen Blick auf das Handtuch um seine Hüften, „im Bad hängen Frotteemäntel für die Gäste.“
    „Ach, tatsächlich? Das habe ich noch gar nicht bemerkt.“
    „Nein?“ Natürlich hatte er sie gesehen. Er versuchte nur, sie, Olivia, verrückt zu machen. Doch sie hatte nicht vor, seinen Verführungskünsten zu erliegen.
    Als Olivia und Jack wenig später im Patio erschienen, bekamen sie ein leckeres Frühstück serviert: aufgebackene Brötchen mit Butter und dunklem Honig, Joghurt mit Walnüssen und Kaffee. Jack stürzte den Inhalt seiner Tasse hinunter und stand dann auf. „Worauf warten wir noch? Lass uns zur Ausgrabungsstätte fahren.“
    Olivia, die das Frühstück in vollen Zügen genoss, nahm sich ein weiteres Brötchen. „Erst brauche ich etwas zum Anziehen. Ich werde bestimmt nicht in dieser weißen Leinenhose und der Bluse zu buddeln anfangen.“ Sie blickte auf seinen viel zu großen Overall. „Und du

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