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Insel, aus Traeumen geboren

Insel, aus Traeumen geboren

Titel: Insel, aus Traeumen geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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konntest.“
    „He, mach dich nicht lustig über mich. Es war mein Vorzeigegericht.“
    „Ohne das wir verhungert wären.“
    „Machst du noch immer diese fantastische Spaghettisauce?“, fragte er.
    „Ich koche kaum noch etwas.“ Warum sollte sie es für sich allein tun? Eine Suppe aus der Dose warm zu machen und etwas Erdnussbutter auf ein Stück Toast zu streichen war viel einfacher. Etwas anderes war es gewesen, als Jack und sie noch zusammen gewesen waren. Da hatte es ihr großen Spaß bereitet, ihm an den Wochenenden seine Lieblingsgerichte vorzusetzen.
    „Ich auch nicht mehr“, erwiderte er. „Ich lasse mir mittags etwas von Restaurants liefern.“
    Olivia warf einen Blick auf seinen flachen Bauch und seine muskulösen Arme. Es schien ihm nicht geschadet zu haben. Es überraschte sie jedoch, dass er nicht reihenweise von Kolleginnen eingeladen wurde, die ihn bestimmt nur zu gern durchgefüttert hätten.
    Während des Essens setzte sie sich zwischen Marilyn und einen von Jacks Studenten. Jack hatte am anderen Ende des Tisches Platz genommen. Olivia wollte allen damit zeigen, dass sie kein Paar mehr waren und selbstverständlich auch nicht mehr miteinander schliefen.
    Nur ihre Blicke begegneten sich noch gelegentlich. Wie zum Beispiel jetzt, als Jack sein Weinglas hob und ihr stumm zuprostete. Rasch wandte sie sich wieder ihrer Tischnachbarin zu.
    „Schlafen Sie im Camp?“, fragte Marilyn mit einem leichten Lächeln. „Mit Jack?“
    „Nein, nicht mit Jack“, erklärte Olivia mit fester Stimme. Egal, wie es aussehen mochte, sie würde auf keinen Fall mit ihm in einem Zelt übernachten. „Ich habe keine Ahnung, wer sonst noch über Nacht hierbleibt. Was ist mit Ihnen?“
    „Ich gehe wieder ins Hotel. Für Zeltlager bin ich schon zu alt. Ich werde mit den anderen am frühen Morgen wieder zur Stelle sein.“
    Später, als der letzte Kleinbus und das letzte Moped abgefahren waren, schaltete der Generator sich aus, und die Lichter erloschen. Gut, dass gerade der Mond hinter einer Wolke hervorkam und Olivia eine Taschenlampe hatte.
    „Sieht so aus, als wären nur noch wir beide übrig“, bemerkte Jack, als er beladen zwischen einer Gruppe Zedern hervorkam.
    Olivias Mut sank. „Ist das wirklich so? Sind sie schon alle weg?“
    „Alle“, erwiderte er vergnügt. „Hier ist dein Zelt.“ Er reichte ihr die Säcke mit dem Zelt und den Stangen.
    „Irgendwie ist es nicht fair“, murmelte sie vor sich hin.
    „Was ist im Leben schon fair? Manche Leute haben ein großes Bett oder das Zelt für sich allein, während andere auf dem harten, kalten Boden nächtigen müssen.“
    „Wenn du jetzt glaubst, mir Schuldgefühle machen zu können …“
    „Nicht im Mindesten. Falls du jedoch deswegen nicht schlafen kannst …“
    „Ich sehe da keine Schwierigkeiten.“ Was für eine Lüge! Seit dem Tag, an dem Jack sie verlassen hatte, hatte sie Schlafprobleme. Nur in der Nacht zuvor, in der sie zum ersten Mal seit Monaten wieder unter einem Dach mit ihm verbracht hatte, war es anders gewesen. Nachdem er nach Kalifornien gegangen war, hatte sie alles Mögliche probiert: heiße Milch und Bäder. Sogar Schlaftabletten hatte sie geschluckt. Nichts hatte geholfen. Wie würde es heute Nacht sein?

6. KAPITEL
    Olivia hätte schwören können, dass der Platz, den sie für das Zelt ausgesucht hatte, der gleiche war wie damals. Im Dunkeln konnte sie es jedoch nicht so genau erkennen. Hoffentlich ist er es nicht, dachte sie. Sie wollte keine weiteren Erinnerungen an ihre damaligen nächtlichen Rendezvous, ihre Küsse und ihr zärtliches Liebesgeflüster heraufbeschwören.
    Jack hängte eine Gaslampe an einen Ast, dann begannen sie, das große Zelt aufzubauen, so wie sie es früher getan hatten. Als sie damit fertig waren, warf Jack ihre Taschen, den Schlafsack, das Kissen hinein, nahm den Picknickkorb und schlüpfte geduckt ins Innere. Olivia folgte ihm. In der Mitte richtete er sich auf, wobei sein Kopf das Zeltdach streifte, und schaute sich um.
    „Ich weiß genau, was du denkst“, sagte sie. „Doch das kannst du vergessen.“
    Er zog fragend die Augenbrauen hoch.
    „Du denkst nämlich, das Zelt sei groß genug für zwei Personen. Da unterliegst du allerdings einem Irrtum. Es würde auch dann nicht groß genug sein, wenn eine Herde Elefanten hineinpassen würde.“
    „Ich habe nichts dergleichen gedacht“, erwiderte er ernst. „Gute Nacht, Olivia.“
    Sie hatte mit einer längeren Auseinandersetzung oder zumindest

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