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Insel, aus Traeumen geboren

Insel, aus Traeumen geboren

Titel: Insel, aus Traeumen geboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carol Grace
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das nicht“, wandte sie ein.
    „Nichts, um das man kämpfen muss, ist einfach.“ Jack sah sie durchdringend an. Früher hätte er sie in die Arme gerissen und heiß und verlangend geküsst, bis das Feuer der Leidenschaft sie beide so heftig erfasst hätte, dass sie sich nicht länger hätten beherrschen können.
    Jetzt tat er nichts dergleichen. Er schaute sie nur mit brennendem Blick an, was sie insgeheim erbeben ließ. Er hatte zwar von Scheidung gesprochen, doch seine Augen verrieten ihr, dass er mit ihr schlafen wollte.
    Aber sie waren nicht allein und hatten in den letzten Jahren keinerlei Hautkontakt mehr gehabt. Olivia hatte nicht vor, sich auf irgendetwas in dieser Richtung einzulassen. Sie hätte überhaupt nicht zum Strand mitkommen sollen.
    „Ich denke nicht, dass es ein guter Zeitpunkt ist, um darüber zu sprechen“, sagte sie mit einem Blick auf Elias, der noch immer Steine ins Wasser warf. In Wahrheit wollte sie überhaupt nicht darüber reden, weder jetzt noch später.
    Die schmerzloseste Art, um ihre Ehe zu beenden, würde Ende des Sommers die über den Postweg sein. Es würde außer einigen Dokumenten, die Jack nur zu unterschreiben brauchte, keine Tränen, keine Beschuldigungen, kein Bedauern geben. Dann wäre die Sache erledigt. Trotzdem war es nicht so einfach, zumindest nicht für sie.
    „Elias, ich werde dir zeigen, wie man sie übers Wasser hüpfen lässt“, rief Jack und suchte nach flachen, glatten Kieselsteinen.
    Olivia seufzte. Es war typisch für ihn, die Diskussion über ein Thema einfach abzubrechen, aber sie hatte es ja selbst so gewollt. Die Situation hatte begonnen, für sie unerträglich zu werden. Ihm körperlich so nahe zu sein war zu quälend. Im Nachhinein lief ihr noch ein Schauer über den Rücken, wenn sie an seinen Blick dachte, der ausgedrückt hatte, dass er sie wollte und auch genau wusste, dass sie ihn ebenso begehrte. Mit Jack an diesem idyllischen Strand unter der Sonne Griechenlands zu sein war einfach zu viel. Sie konnte schon nicht mehr vernünftig denken.
    Während sie ihm zusah, wie er Elias das richtige Werfen der Kieselsteine zeigte und der Junge völlig begeistert war, als es ihm gelang, überkam Olivia plötzlich eine große Traurigkeit. Warum hatte sie Jack den Sohn, den er sich immer gewünscht hatte, nicht schenken können? Sie hatte alles versucht, vielleicht war es jedoch nicht genug gewesen. Wenn sie ein Baby bekommen hätten, wären sie vermutlich immer noch zusammen.
    „Jack, Olivia“, hörte sie mit einem Mal jemanden von den Klippen rufen. Sie blickte nach oben und erkannte Dr. Robbins’ Assistentin, die ihr zuwinkte.
    „Jack, man verlangt nach uns“, rief Olivia. „Wir gehen besser wieder zurück. Die Vorbereitungen scheinen beendet zu sein.“
    Ihr Herz begann zu flattern, denn nun gab es kein Zurück mehr, und die Zeit mit Jack lief ihr davon.
    Außerdem war es ihre letzte Chance, um dieses Grab und andere Schätze zu finden – getrennt von Jack natürlich. Auch die Nächte würden kein Problem sein. Nach dem Abendessen mit dem gesamten Team würden die Studenten auf ihren Mopeds in den Ort fahren und die Tavernen unsicher machen. Die anderen, die im Camp zurückblieben – Olivia flehte zum Himmel, dass es nicht nur sie und Jack sein würden –, waren nach einem langen, anstrengenden Arbeitstag sicher so müde, dass sie zeitig in ihre Zelte kriechen würden. Das hatte auch Olivia vor, und sie würde sich von nichts und niemandem davon abhalten lassen.
    Nach einer ausgedehnten Besprechung mit Dr. Robbins, bei der er Walkie-Talkies aushändigte, die Gruppe mit Computern versorgte, die in einem separaten Zelt aufgebaut waren, und Schreibpapier und digitale Kameras verteilte, damit die Leute die Funde aufzeichnen konnten, hielt Jack noch eine kurze Rede.
    An eine Zeder gelehnt, hörte Olivia Jack zu, wie er von Zielen und Erwartungen sprach. Auf diesem Gebiet war er gut, nur nicht, wenn es um sie beide und ihr Privatleben ging.
    Er nahm seinen Hut ab und begann, über die Zeit Alexander des Großen zu sprechen. Von den Funden, die sie hier unter Umständen machen würden, von der unverhofften Gelegenheit, ein letztes Mal hier graben zu können, und wie wichtig diese Stätte möglicherweise für das Wissen um die hellenistische Kultur war. Er bat die Gruppe auch, sich von diesem Projekt nicht allzu viel zu erhoffen.
    Olivia hatte das Gefühl, als galten Jacks Worte nur ihr allein. Die ganze Zeit über spürte sie seinen Blick auf sich

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