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Insel der Freibeuter

Insel der Freibeuter

Titel: Insel der Freibeuter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alberto Vazquez-Figueroa
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ziemlich mit jedem Sklaven der Plantage verlustiert.«
    »Potz Blitz!«
    »Ihr sagt es! Blitz und Donner! Kapitän Bardinet
    stürmte in die Baracke der Sklaven, kastrierte sie bei lebendigem Leib und schlug ihnen anschließend
    persönlich der Reihe nach den Kopf ab. Zu guter
    Letzt steckte er das Haus in Brand, ging an Bord
    seines Schiffs und verschwand.«
    »Eine traurige Geschichte!«
    »Sehr traurig, Senor. Vor allem, wenn man be-
    denkt, daß dieses Fräulein aussah, als könne es kein Wässerchen trüben. Stille Wasser sind tief!«
    Schweigend fuhren sie weiter, bis sie zwanzig Mi-
    nuten später die gesuchte Hacienda erreichten: in der Tat ein verschwiegenes, kühles und angenehmes
    Haus, bemerkenswert gut möbliert und nicht einmal dreihundert Meter von einem breiten Strand entfernt, an den sanft die Wellen spülten.
    Sebastián Heredia sah sich jedes Zimmer an, dann
    nahm er unter dem Portal Platz. Der Ire sah ihn aufmerksam an, bis Sebastian schließlich nickte.
    »Ich nehme es. Aber nur so lange, wie es dauert,
    das Herrenhaus zu errichten, das wir gesehen ha-
    ben.«
    »Die Negrita von Bardinet?« fragte der andere entsetzt. »Das ist nicht Euer Ernst!«
    »Das ist mein voller Ernst.«
    »Aber dieses Haus ist verflucht.«
    »Die Herrin war verflucht, nicht das Haus. Könnt
    Ihr es mir verschaffen?«
    »Natürlich!« kam es wie aus der Pistole geschossen zurück. »Ich kann Euch sogar die ursprünglichen
    Baupläne besorgen. Den Bau übernehmen wir.«
    »Dann gibt es nichts mehr zu bereden. Wir sind uns einig.«
    Zurück auf der Jacare berichtete er seinem Vater
    und seiner Schwester in Anwesenheit von Lucas
    Castano von der Abmachung, die er getroffen hatte.
    »La Negrita zu bauen, zu möblieren und einzurich-
    ten wird euch die Zeit vertreiben«, schloß er. »Und ich kann euch versichern, das ist der schönste Ort, den ihr jemals gesehen habt.«
    »Was wird das alles kosten?« fragte Celeste sofort.
    »Das ist meine Angelegenheit.«
    »Aber hast du denn genug Geld?«
    »Falls nicht, werde ich es mir beschaffen«, lautete die gelassene Antwort. »Es geht das Gerücht um,
    daß sich eine große Armada versammelt, um die
    spanische Flotte abzufangen, wenn sie Kuba verläßt.
    Wir könnten uns anschließen.«
    »Weißt du, was das bedeutet?« warf der Panamese
    ein.
    »Das weiß ich«, erwiderte Sebastián Heredia. »Das heißt, daß unsere Flagge neben denen der Korsaren flattern wird, was der Alte stets verabscheut hat.
    Aber was können wir sonst tun, wenn die Männer
    keine Lust mehr haben, Frachtschiffe anzugreifen.
    Allein können wir es weder mit der Flotte aufneh-
    men noch eine Festung angreifen. Oder etwa doch?«
    »Nein. Natürlich nicht«, räumte sein Stellvertreter ein. »Aber wenn ein Korsar den Angriff auf die Flotte leitet, wird das ein Massaker, aus dem wir kaum einen Vorteil ziehen werden.« Er deutete auf die
    Galeone, die nicht weit vor Anker lag. »Wenn allerdings De Graaf der Anführer ist, können wir darüber nachdenken. Er ist schlau, und Gold interessiert ihn mehr als Blutvergießen.«
    »Kennst du ihn?«
    Lucas Castano machte eine Geste, als wolle er
    nicht zuviel verraten.
    »Ich habe mal mit ihm gesprochen. Der Alte
    schätzte ihn, und sie haben sich oft gemeinsam betrunken.«
    »Ich kann es nicht glauben, daß ihr Pläne schmie-
    det, die Flotte anzugreifen oder mit dem Abschaum der Welt gemeinsame Sache zu machen«, warf Miguel Heredia unvermittelt ein. Es mußte ihm sehr
    unangenehm sein, dem Sohn offen entgegenzutreten.
    »Bist du dir im klaren, wohin dich das führen
    kann?«
    »Daß ich ein richtiger Pirat werde, Vater. Das haben wir doch schon diskutiert«, lautete die säuerliche Antwort. »Du mußt das ein für allemal begrei-
    fen: Was ich mache, mache ich richtig. Schau dich doch um! Abgesehen von diesen vier Zuckerscho-nern siehst du hier nur Piratenschiffe. Wir können nur mit den Wölfen heulen.«
    »In diesem Fall sollten wir fortsegeln…« murmelte Celeste.
    »Wohin denn?« fragte ihr Bruder. »Martinique ist
    mehr oder weniger das gleiche auf französisch. Tortuga ist bloß noch eine Ruine, ein armseliges Bandi-tennest, und überall sonst flattert die spanische Fahne, was heißt, daß man uns dort jeden Augenblick
    aufhängen könnte.« Er tätschelte zärtlich ihre Hand.
    »Wohin also sollen wir segeln, Kleine? Gib mir einen Tip, und ich verspreche dir, darüber nachzudenken.«
    Der junge Kapitän der Jacare hatte natürlich recht.
    Wenn sie alle den Rest

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