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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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anders überlegen, doch sie hatten den Köder geschluckt und waren endgültig verschwunden.
             
            Sean verschwendete keine Zeit, nachdem er die Warboys abgesetzt hatte, und meldete sich in Pollards Laden, um einige Vorräte für die Küche zu besorgen. Er musste Bailey finden, um zu hören, wie es um Singer stand. Auf der Straße trabte ein Pferd vorbei, und er war schon einige Schritte gegangen, bevor ihm die Erleuchtung kam.
            »Neddy, bei allen Heiligen!« Er rannte los, bis er den Reiter eingeholt hatte. »Entschuldigen Sie, Sir, wenn Sie einen Moment Zeit hätten.«
            Der junge Mann, vermutlich ein Farmer, sah auf ihn herunter. »Was gibt es?«
            »Ein schönes Tier haben Sie da. Wo haben Sie es gekauft?«
            Der Farmer grinste, weil jemand ausgerechnet sein Tier bewunderte. »Mein Dad hat es mir im Tierheim besorgt, Mister.«
            »Ehrlich? Und in welchem Tierheim?«
            »Dem staatlichen Annabella-Tierheim. Draußen an der Straße am Fluss. War ganz billig, hat Dad gesagt.«
            »Aha. Gab es dort noch mehr gute Pferde?«
            »Nein, nicht seit der Neue gekommen ist. Er kauft alle Tiere auf. Ich schätze, da haben Sie Pech gehabt.«
            »Sieht so aus.« Sean tätschelte Neddy, bevor der Reiter mit ihm seiner Wege zog.
            Also war das Pferd im Tierheim gelandet. Hat Freddy es bei einem Angriff oder Unfall verloren? Sean fand es jedenfalls bemerkenswert, dass ein »Neuer« im Tierheim aufgetaucht war.
            Aber nein, Freddy würde niemals Pferde kaufen, höchstens stehlen. Hoffentlich entdeckte Mr. Warboy Neddy nicht, sonst würde die Sache wieder aufgerollt.
            Als er Bailey aufgespürt hatte, erfuhr er, dass die ganze Stadt von dem Selbstmord des Sträflings auf der Warboy-Farm sprach. Überall kursierten wilde Geschichten über die Tragödie.
            »Manche sagen, Rufus Atwater hätte sich gar nicht selbst erhängt, sondern wäre von diesem Jubal Warboy ermordet worden, der dann schnell mit der Adonis abgehauen ist. Es heißt, du hättest ihm sogar die Koffer an Bord getragen.«
            »Und ich habe es gern getan. In Wirklichkeit hat das Schwein den armen Rufus so in die Enge getrieben, dass er sich selbst die Schlinge um den Hals gelegt hat.«
            »Das bricht mir das Herz. Hast du auch von Singer gehört?«
            »Deswegen bin ich ja hier. Wo steckt er?«
            »Noch im Knast, aber dein Boss hat Rechtsanwalt Baggott beauftragt, ihn zu verteidigen.«
            »Was du nicht sagst!«
            »Ich dachte schon, du hättest die Hand im Spiel, Singer ist doch ein Kumpel von dir.«
            Sean runzelte die Stirn. »Nein, ich war’s nicht, aber ich bete, dass es klappt.« Er gab Bailey einige Streifen getrockneten Rindfleischs. »Sag Flo, ich hole ihn bald raus. Jetzt muss ich aber los.«
            »Willst du noch eine gute Story hören?«
            »Ja, aber beeil dich.«
            »Während du heute Morgen den Lakaien gespielt hast, haben sich zwei Seeleute vom Walfänger Titan unter die Menge gemischt, um lange Finger zu machen.«
            »Ja, die hab ich gesehen. Hätte Fingers Foley gar nicht gefallen, das ist doch sein Gebiet.«
            »Er fand es auch nicht nett und hätte ein Riesentheater veranstaltet, wenn nicht einer von ihnen ausgerechnet den alten Jubal um seine Börse erleichtert hätte. Leider hat er sie fallen lassen, und schon hatte Fingers sie geschnappt. Bläst sich jetzt ungeheuer auf und erzählt, es wäre ein Vermögen in Banknoten drin gewesen. Schade, dass es nicht dein Metier ist, du hättest davon einen schönen Grabstein für Matt kaufen können.«
             
            »Für Forbes kann ich nicht viel tun«, sagte Baggott. »Ich werde um Nachsicht bitten, weil er sich gut geführt hat, aber er hat sein Verbrechen vor den Augen von Sergeant Budd begangen.«
            »Mein Sohn hat ihn provoziert!«
            »Mr. Warboy, so etwas behauptet jeder zweite Gefangene, selbst wenn er eine leere Büchse gestohlen hat. Der Richter könnte Forbes zu einer geringen Zahl von Peitschenhieben verurteilen, andererseits ist er ein Wiederholungstäter …«
            »Aber er hat sich vorher immer gut geführt.«
            Baggott seufzte. »Mr. Warboy, ich habe

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