Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
Vom Netzwerk:
weigerte sich Freddy rundweg, beim Pflanzen zu helfen. »Was erwartest du, ich mit meiner verletzten Hand? Das ist grausam von dir.«
            »Deine Hand ist fast verheilt. Wenn du nicht arbeitest, musst du gehen.«
            »Wie bitte? Du schickst mich weg, weil ich nicht im Garten buddeln will? Meinst du wirklich, du kannst hier Kartoffeln oder Rüben ziehen?«
            »Glaub mir, die werden wachsen, und das richtige Pflanzen ist das Wichtigste dabei. Also los, kommst du mit oder nicht?«
            »Schon gut. Ich hacke noch Holz, das willst du sicher nicht heute Abend nach der ganzen Knochenarbeit erledigen.«
            Claude zog mit seiner Schubkarre aufs Feld, während Freddy zum Holzstoß ging und sich auf einen Baumstumpf setzte. Er hatte nicht vor, zum Knecht zu werden, das sollte Claude allein machen. Die ganze Idee war doch verrückt. Was war aus ihrem tollen Pferdehandel geworden? Alles im Eimer, nur weil Claude es jetzt zum Landbesitzer gebracht hatte!
            Andererseits hatte es auch Vorteile. Die Nachbarn waren plötzlich viel hilfsbereiter, einer brachte sogar seine stämmige Tochter mit, die Freddy keines Blickes würdigte, während sie Claude fast mit den Augen verschlang. Und weshalb? Nur weil er jetzt Landbesitzer war.
            Freddy wandte sich um. Claude war außer Sichtweite, alles war totenstill bis auf das Krächzen der Krähen. Er vermisste seine Kumpel, fragte sich, was aus Flo und Shanahan, Singer und Angus geworden war. Hätte Pansy ihm nicht die Hand gebrochen, hätte er als echter Gärtner auf der Warboy-Farm arbeiten können. In dem Garten wuchsen wenigstens Blumen, keine verdammten Kartoffeln.
            Allmählich dämmerte ihm, dass es Zeit war, weiterzuziehen. Am besten, er nahm sich einfach ein Pferd und ritt davon. Vielleicht am Abend, wenn alles still war. Leider hielten sich Juno und seine Gefährten immer in der Nähe auf und hatten gute Ohren.
            Freddy mochte Juno ganz gern, auch wenn er nie viel mit ihm sprach, aber er war fröhlich und konnte den Speer schneller werfen, als eine Kugel flog. Freddy hatte gesehen, wie er mit einem Wurf ein springendes Känguru erlegte. Sie fingen auch Fische und Schlangen mit ihren Speeren. Der Gedanke ließ ihn zusammenfahren. Er hatte schon mehrfach Schlangen im Holzstoß gesehen, und Claude hatte Juno holen müssen, um sie zu fangen. »Die sind giftig«, hatte Claude erklärt. »Wie alle Schlangen in der Gegend.«
            Juno war überrascht, als er hörte, dass es anderswo auch ungiftige Schlangen gab.
            Freddy griff zur Axt und umkreiste wachsam den Holzstoß, bevor er sich an die Arbeit machte. Plötzlich entdeckte er eine! Eine Mulgaschlange, die eingerollt in der Sonne lag. Sie glitt zwischen die unbehauenen Stämme, worauf Freddy die Axt wegwarf und den Rückzug antrat.
            »Das ist kein Ort für mich«, murmelte er. Er musste nicht hier bleiben, wenn er nicht wollte, immerhin hatte er jetzt echte Papiere und hieß Jack Plunkett. Und der Sträflingshaarschnitt war herausgewachsen. Sein Bart war prächtig gediehen, besser als Claudes, und neue Kleidung hatte er auch. Nicht einmal Pansy würde ihn so erkennen.
            Seine nächsten Schritte erfolgten beinahe automatisch. Er holte die Papiere aus Claudes Schreibtisch, packte einige notwendige Dinge wie Streichhölzer, ein Messer und eine Decke in einen Zuckersack; holte seine wenigen Kleidungsstücke und die Mütze, einen Feldkessel, Brot, Corned Beef und einige Rüben und füllte ein Einmachglas mit Tee.
            Das sollte reichen. Er ging zum Stall, entschuldigte sich im Geiste bei Claude und holte Sattel und Zaumzeug.
             
            Der Tau glitzerte noch auf den Feldern, als die Sonne über die Hügel stieg. Ein guter Tag zum Pflanzen, Claude war es zufrieden. Der Hund saß hechelnd neben ihm und sah interessiert bei der Arbeit zu.
            Es sah nicht aus, als würde Freddy noch auftauchen. Claude zog die Furchen, legte die gekeimten Kartoffeln in die fette Erde und verlor allmählich jegliches Zeitgefühl. Die regelmäßige Tätigkeit gefiel ihm, und er konnte zufrieden auf die fertigen Reihen blicken. Im Geiste sah er schon die grünen Kartoffelpflanzen, die sich im Wind bewegten – seine Pflanzen, seine Ernte, sein Land. Wenn Sir James ihn jetzt sehen könnte!
            Dabei fiel ihm ein, dass er an Sir James

Weitere Kostenlose Bücher