Insel der glühenden Sonne
ich einen großen, florierenden Besitz. Ich habe einen Kerl geschlagen, der mich übers Ohr hauen wollte, und der Richter, ein eifersüchtiger Verwandter, ließ mich deportieren. Sie waren nur auf meine Farm aus.«
»Was du nicht sagst.«
»Aber ich habe ihnen eins ausgewischt, die Farm in England verkauft und dafür hier eine erworben. Sie ist eine Menge Geld wert.«
Ha, wusste ich doch, dass deine gierigen Augen aufblitzen würden.
»Ich musste sie auf meine Frau und mich eintragen lassen, damit sie die täglichen Geschäfte führen kann.«
»Verstehe. Aber die Farm macht jetzt Verluste.«
»Angeblich, aber das glaube ich nicht. Da ist etwas im Busch.«
Toohill rückte näher. »Und das wäre?«
»In diesem Land gehen Farmen auf gutem Boden nicht pleite, wo doch die Arbeiter so billig zu haben sind. Zu Hause wäre ich ein sehr reicher Mann gewesen, wenn ich keinen Lohn hätte zahlen müssen.«
Der Polizeichef nickte.
»Also wäre ich doch verrückt, meine Zustimmung zu geben, solange ich nicht weiß, was da vorgeht.«
Toohill überlegte und sagte dann: »Man sollte in der Tat nichts überstürzen.«
»Sie sagen es, Sir. Soll ich den Brief beantworten? Ich meine, darf ich das?«
Toohill war ratlos. »Mir liegen keine diesbezüglichen Bestimmungen vor.«
»Ich nehme an, man erwartet, dass ich ja oder nein auf den Brief schreibe und ihn zurückschicke.«
»Das geht nicht. Du darfst ihn ja nicht ansehen.«
»Und wenn ich die Antwort nun auf die Rückseite schreibe und mit L. Harris, Landbesitzer, unterzeichne?«
Toohill gestattete es.
»Danke, Sir. Ich halte Sie auf dem Laufenden. Wenn das alles vorbei ist, mache ich die Farm zu einer der besten im ganzen Bezirk, das können Sie mir glauben.«
Toohill schob ihm den umgedrehten Brief hin, und Lester setzte ein deutliches »Nein« über seine Unterschrift.
»Wäre das alles, Sir?«
»Ja, du kannst gehen. Hoffentlich leistest du in der Metzgerei bessere Arbeit als dein Vorgänger.«
Draußen bekam Lester einen Wutanfall, trat gegen eine Blumenbeetumrandung, dass die Steine flogen, und stob davon.
Was hatte die Schlampe vor? Die Farm verkaufen und mit seinem Geld verschwinden? Nur über seine Leiche. Vielleicht hatte sie einen Geliebten. Er war verrückt gewesen, ihr zu trauen. Damals hatte er sich gefreut, dass er die Farm besichtigen durfte, bevor er sie kaufte. Grund und Boden waren billig, gutes Weideland, das in England ein Vermögen gekostet hätte.
Lester würde nicht zulassen, dass Josie ihm das wegnahm.
Er ging in die Bäckerei und überbrachte eine erfundene Nachricht vom Polizeichef, nach der die Bücher besser in Ordnung gehalten werden mussten, schnappte sich ein Brot und aß davon, während er zu seiner neuen Arbeit in der Metzgerei schlenderte.
Toohill war aber auch zu dämlich. Er hatte ihn den Vermerk machen und unterschreiben lassen, ohne zu fragen, wie Lester denn herausfinden wollte, was auf der Farm geschah. Wollte Josie ihn mit dem Anwalt einschüchtern? Von wegen!
Als es zu regnen begann, suchte er unter einem großen Baum Schutz, wo er das Brot aufaß.
Die Landwirtschaft in diesem Klima war ein Kinderspiel, guter Boden, kein richtiger Winter. Hielt seine Frau ihn für einen Idioten? Von wegen Verluste, sie hortete das Geld bestimmt für sich. Und an wen wollte sie überhaupt verkaufen? Das hatte sie mit keinem Wort erwähnt. Vermutlich an ihren Freund. Sie würde noch bereuen, solche Pläne geschmiedet zu haben. Doch wie konnte er Näheres herausfinden?
Er stürmte in die Metzgerei und brüllte die fünf Männer an, die dort arbeiteten. »Hört zu, ihr Scheißkerle, ich bin jetzt der Boss. Ihr tut, was ich sage, sonst landet ihr vor Gericht.«
Ein großer Mann in schmutziger Schürze trat vor. »Seit wann das denn, Harris? Hau ab.«
»Nein, Flynn, du haust ab. Und jetzt zu euren Befehlen: Ich will, dass die ganze Metzgerei samt dem stinkenden Büro geschrubbt wird. Also los, zack, zack!«
Er verpasste dem jungen Kerl, der am
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