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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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mir besorgt, als ich für den Gouverneur gearbeitet habe. Er sagte, ich müsse richtig in die Rolle reinwachsen.«
            »Und woher hatte er sie?«
            »Aus der Bibliothek. Sind tolle Bücher, mit Ledereinband und Bildern.«
            »Aus der Bibliothek? Die musst du zurückgeben!«
            »Seit wann das denn? Singer hat gesagt, ich kann sie behalten. Du weißt auch nicht alles, Shanahan! Er sagt, es ist eine öffentliche Bibliothek, also gehören sie uns. Wir können nehmen, was uns gefällt. Und die Bücher gefallen mir, ich kann eine Menge daraus lernen.«
            Sean klopfte ihm auf die Schulter. »Ich hole deinen Sack.«
             
            Seinen ersten Halt auf der Sassafras Road machte er auf Floods Farm. Und auf dem Rückweg würde er bei Mrs. Harris hineinschauen, weil er mit Recht sagen konnte, er sei zufällig vorbeigekommen. Diese Gelegenheit durfte er sich nicht entgehen lassen.
            Das Wohnhaus der Floods lag hinter einer hohen, perfekt gestutzten Hecke. Sean hätte gern einen Blick hineingeworfen, da es als eine Art Herrenhaus galt, ging dann aber doch lieber durch den Obstgarten zum Dienstboteneingang.
            Er pfiff einem Arbeiter zu, der ihn erkannte und herüberschlenderte.
            »He, Shanahan, was machst du denn hier?«
            »Ich wollte Zacks Seesack holen. Bringst du ihn mir?«
            »Klar. Wie geht es ihm?«
            »Hat ein Auge verloren.«
            »Mein Gott!«
            »Warst du dabei?«
            »Es gab keine Zeugen, falls du deswegen gekommen bist. Die sind zu gerissen. Ich hole den Sack, die mögen keine Fremden im Haus.«
            Warum wohl, fragte sich Sean. Der Mann kam bald mit einer ausgebeulten Segeltuchtasche zurück.
            »Was hat er da drin, Ziegelsteine?«
            »Kann schon sein. Hat Flood schon einen Ersatz für Zack?«
            »Klar, einen anderen Freund von dir.«
            »Wen denn?«
            »Flo Quinlan.«
            »Aber der arbeitet doch für Mr. Warboy.«
            »Schon, aber da war ja nicht er der Boss, sondern Hunter. Also kommt er hier reinmarschiert und sagt Flood, dass er den Job übernimmt. Soll ich ihn holen?«
            Sean schüttelte wütend den Kopf. »Nein, aber du kannst ihm bestellen, dass ich hier war.«
            Er wusste, dass er Flo damit vor den Kopf stieß und wollte das auch. Wenn es nach ihm ging, würde niemand für Flood arbeiten, schon gar nicht nach dem, was Zack hier zugestoßen war. Er war enttäuscht von Quinlan. Warum konnte er nicht auf der Warboy-Farm bleiben, wo er gebraucht wurde, statt sich bei Flood einzuschmeicheln?
            Er lud den Sack auf und ritt davon. Als er eine Stunde später mit Mrs. Harris beim Morgentee saß, fiel ihm die Sache wieder ein.
            Die Küche war sonnig, der Kuchen frisch, der Tee stark, so wie er es mochte. Er hatte die verblüffenden Tomaten gesehen, die an grünen Rispen hinter einem Schuppen wuchsen. Die meisten waren noch unreif, färbten sich aber allmählich leuchtend rot.
            »Ein Wunder, dass die Rispen das aushalten, trotz der Stöcke, meine ich. Sie sehen so schwer aus.«
            Mrs. Harris lächelte stolz. »Natürlich haben sie nicht so schwere Kerne wie manche anderen Früchte. Man kann sie praktisch ganz aufessen.«
            »Sie bezeichnen sie als Früchte? Ich hätte sie eher für Gemüse gehalten.«
            »So genau weiß ich es auch nicht. Ich sage immer, was man kochen muss, ist Gemüse, was man roh vom Feld oder aus dem Garten isst, ist Obst. Bitte, Mr. Shanahan, nehmen Sie sich doch welche mit.«
            »Vielen Dank, es ist mir eine Ehre, obwohl ich sie ungern essen möchte, bevor ich sie herumgezeigt habe. Vielleicht nehme ich sogar einen Penny dafür.«
            Sie lachte, und ihre blauen Augen funkelten. »Erst müssen Sie sie probieren. Wir trinken noch eine Tasse Tee, dann schneide ich Ihnen eine auf. Sie schmecken gut mit Brot und Butter.«
            Die Tomate war köstlich. Sean musste einfach erzählen, wie sehr sich sein Leben seit der Bewährung verändert hatte.
            »Ich lerne, wieder normal zu leben, mich richtig zu kleiden und meinen Platz in der Gesellschaft einzunehmen. Es ist komisch, wenn man so lange im Abseits gestanden hat, auch

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