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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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begrüßte sie ihn bei seinem ersten Besuch, bei dem er ihr eine Schachtel Sahnebonbons überreichte. »Ich freue mich über Ihre Gesellschaft, Sie sind mir jederzeit willkommen. Allerdings sollten Sie wissen, dass es Gerede geben wird, wenn mich ein allein stehender Mann besucht. Mich stört es nicht, aber Sie sollten Ihre Zeit nicht verschwenden, falls Sie in bestimmter Absicht herkommen.«
            Barnaby lächelte, da er ihre Äußerung angesichts seines Alters sehr schmeichelhaft fand. »Sich in Ihre Gesellschaft zu begeben, Mrs. Harris, kann niemals Zeitverschwendung sein. Ich werde mich an die Regeln halten. Sonst noch Wünsche?«
            »Ja. Dies ist meine Farm, mir gefällt es hier. Ich pflege keinen näheren Kontakt zu den Leuten aus der Umgebung, falls Sie mich verstehen.«
            »Sie ziehen es vor, für sich zu leben.«
            »Ja.«
            »Und wie sieht es mit der Gründungsparade am nächsten Samstag aus? Ich dachte, Sie und Ihre Tochter würden vielleicht gern meine Gäste …«
            »Nein danke.«
            »Dann werde ich Sie später besuchen und Ihnen davon berichten.«
            »Sie ziehen mich ja auf«, meinte sie mit einem verstohlenen Lächeln. »Wir werden sehen.«
            Sie blieb für sich, war abweisend zu allen außer zu Barnaby, den sie mit ihrer Tochter Louise sogar dann und wann in seinem Haus besuchte. Sie lieh sich Bücher aus seiner wachsenden Bibliothek und schlug neue Titel zur Bestellung vor.
            Natürlich gab es Gerede. Lady Arthur schickte Mrs. Harris wiederholt Einladungen, die jedoch alle mit einem freundlichen Brief abgelehnt wurden. Barnaby war es recht so, denn er genoss das unkomplizierte Leben mit dieser Freundin.
            »Sie ist sehr schüchtern«, erklärte er Eliza, spürte aber, dass Mrs. Harris irgendein Geheimnis umgab. Zunächst hatte er sie für eine Witwe gehalten, doch sie erwähnte, ihr Mann werde noch in England zurückgehalten, worauf er sich für mögliche Verstöße gegen die Etikette entschuldigte. Sie wehrte alles ab und wahrte weiterhin Schweigen über ihre Ehe.
            Barnaby profitierte persönlich und materiell von seinem Neuanfang in Hobart. Die Farm lief gut, obwohl die ersten sechs Monate mit den eigenmächtigen Sträflingen mehr als schwierig gewesen waren. Er musste selbst zupacken, um sie zu bändigen, ohne zu körperlicher Züchtigung zu greifen, wie es die meisten Arbeitgeber taten. Er bemühte sich um Geduld und begriff bald, dass es immer eine tiefe Kluft zwischen ihm und den Männern geben würde. Wenn er sich jedoch Respekt verschaffte, bestünde die Aussicht, vernünftige Arbeiter zu finden und die beliebten Sabotageakte praktisch auszuschließen.
            Drei seiner ursprünglichen Farmarbeiter waren noch bei ihm. Barnaby ernannte einen von ihnen, Sean Shanahan, zum Vorarbeiter, worauf auch die übrigen viel weniger Unruhe stifteten als zuvor. Shanahan war ein gut aussehender Ire mit dichtem schwarzem Haar und stahlblauen Augen, dessen persönliche Ausstrahlung Barnaby erkannte und zu nutzen wusste.
            Shanahan erwies sich als verantwortungsvoller Mann, der Barnaby viel Arbeit abnahm. Die Farm lief besser denn je. Bisweilen fragte sich Barnaby, wie dieser Vorarbeiter die Männer in Schach hielt, denn er war alles andere als ein Tyrann, doch er war so zufrieden mit sich und der Welt, dass er nicht weiter darüber nachdachte.
             
            Schon länger kursierten Gerüchte, Sir George werde die Kolonie verlassen, und dann erfuhr Barnaby von dem endgültigen Entscheid. Nach zwölfjähriger Pflichterfüllung beorderte man Arthur zu seiner großen Enttäuschung nach Hause, und Barnaby war sehr betrübt, als er sich von seinen Freunden verabschieden musste. Er vermisste sie so sehr, dass Josetta sich ernsthaft um ihn sorgte.
            »Sie haben zu viel Zeit zum Nachdenken. Suchen Sie sich eine neue Beschäftigung, statt Trübsal zu blasen.«
            Er befolgte ihren Rat und investierte mit Sam Pollard, einem Bekannten, der einen Kolonialwarenladen in der Elisabeth Street besaß, in eine Importfirma. Auf Barnabys Empfehlung führten sie zunächst Rum aus Jamaika und andere Spirituosen ein, wandten sich aber bald Polstermöbeln zu, da die Steuer auf Alkohol ungeheuer hoch war. Die neue Idee erwies sich als erfolgreich, und bald gab es eine zweite Pollard-Niederlassung,

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