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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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erneut das Temperament durchgegangen, und es hatte seinen Besitzer getreten.
            »Ist bewusstlos«, sagte der Polizist. »Blutende Kopfwunde. Können Sie rasch kommen?«
            Der Zustand des Mannes war ernst. Allyn konnte nur die Blutung stillen und um einen Wagen ersuchen, der den Patienten ins Krankenhaus brachte. Man hob ihn vorsichtig hinein, dann stieg Allyn dazu.
            Im Krankenhaus gelangten er und die Oberschwester zu dem Schluss, der Mann – er hieß Jock Disher – müsse aufgrund der schweren Kopfverletzungen umgehend operiert werden. Also schickte man nach dem Chirurgen.
            Das Warten dauerte endlos. Die Oberschwester kümmerte sich nicht mehr um Mr. Disher, nachdem Allyn und eine andere Schwester ihn für die Operation vorbereitet hatten, und so oft er sie auch bat, einen zweiten Boten zu Dr. Slatter zu schicken, um die Sache dringlicher zu machen, weigerte sie sich.
            »Ist ihm denn der Ernst der Lage klar?«, fragte Allyn wütend.
            »Natürlich. Aber er kann nicht Tag und Nacht zur Stelle sein.«
            »Das ist mir bewusst, aber es ist sehr dringend. Wo steckt er denn? Ich könnte ihn abholen.«
            »Das werden Sie nicht tun. Sie können bei Mr. Disher bleiben, bis der Chirurg eintrifft, und dann bei der Operation assistieren. Das wäre eine große Hilfe, Dr. Roberts.«
            Eine völlig verstörte Mrs. Disher tauchte auf und verlangte, man solle ihren Mann umgehend operieren. Notfalls könne das auch dieser Mensch übernehmen, wobei sie auf Allyn deutete.
            »Ganz sicher nicht«, betonte die Oberschwester. »Dr. Roberts hat sein Bestes getan, aber er ist kein Chirurg. Dr. Slatter wird bald hier sein.«
            Der Nachmittag schleppte sich dahin, und Mr. Disher starb zehn Minuten bevor Dr. Slatter das Krankenhaus betrat.
            Allyn tobte, doch der Chirurg, ein streng wirkender grauhaariger Mann, entschuldigte sich. »Bedauere, ich war schon aus der Tür, als Ihr Bote wegen dieses unglückseligen Patienten kam. Im westlichen Steinbruch gab es einen Einsturz, zwei Männer wurden getötet, drei schwer verletzt. Ich habe dort getan, was ich konnte, und bin dann so schnell wie …«
            Bei diesen Worten explodierte Mrs. Disher.
            »Sie haben lieber Sträflinge behandelt als meinen Mann! Verbrecher sind wichtiger als das Leben meines Ehemannes«, schrie sie. »Wissen Sie, wer er ist? Wer er war? Ein Landvermesser, ein gottesfürchtiger Mann, und Sie lassen ihn einfach sterben …«
            Sie stürzte vor, als wollte sie den Chirurgen attackieren, doch Allyn hielt sie fest. »Ganz ruhig. Kommen Sie mit, wir beten gemeinsam für ihn. Es ist Zeit, ganz still zu sein.«
            Dr. Slatter nickte zustimmend und entfernte sich leise.
            Schon bald fanden sich Freunde und Verwandte im Krankenhaus ein, die Mrs. Disher in ihrer Trauer beistanden. Als Allyn Hut und Jacke holte und das Krankenhaus verlassen wollte, bemerkte er überrascht, dass der Chirurg auf ihn gewartet hatte.
            »Dr. Roberts, ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich Mr. Dishers Verletzungen untersucht habe und ihn nicht hätte retten können. Der Schädel war völlig zerschmettert.«
            »Vielen Dank, ich hatte etwas Derartiges befürchtet. Und es tut mir Leid wegen Mrs. Dishers Ausbruch. Der Schock war einfach zu groß.«
            »Schon gut, das ist verständlich. Ich habe übrigens den Totenschein ausgestellt. Inoperable Kopfverletzungen. Damit dürften auch Ihnen keine Schwierigkeiten entstehen.«
            Allyn war dankbar, denn Dr. Slatter war der angesehenste Arzt der Kolonie und viel besser in der Lage, möglichen Beschwerden der Witwe zu begegnen.
            Als sie das Krankenhaus verließen, fragte Dr. Slatter nachdenklich: »Ich höre, Sie haben einen Vertrag mit der Regierung?«
            »Ja, Sir.«
            »Wegen des Krankenreviers und so weiter?«
            »Ja, Sir.«
            »Das Gehalt dürfte nicht gerade üppig sein, oder?«
            »Leider nicht. Aber ich arbeite gern hier.«
            »Tatsächlich? Das ist interessant. Demnächst könnte eine sehr viel bessere Aufgabe frei werden, die wohl das Richtige für Sie wäre. Ich melde mich wieder.«
            Er setzte den Zylinder auf und ging davon. In seinem schwarzen Gehrock war

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