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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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ausgeschlagene Schachtel gelegt, worauf Sean sich eine bissige Bemerkung nicht verkneifen konnte. »Ich hoffe, er ist vernünftig genäht. Mr. Warboy ist sehr anspruchsvoll.«
            Sean eilte mit der Schachtel hinaus zum Einspänner. Sein Boss hatte das Gefährt gekauft, das eigentlich der Arzt bekommen sollte, und war hingerissen von dem eleganten leichten Wagen. Sean war der Einzige, der ihn bisher hatte fahren dürfen, und wusste es zu schätzen, dass der Kutschbock wettergeschützt war. Er öffnete die Tür und legte die Schachtel zu den übrigen Einkäufen.
            »Wäre das alles?«, fragte er den Boss, der seine Einkaufsliste studierte.
            »Ich denke schon.« Er runzelte die Stirn. »Ich habe noch nie eine Tageskreuzfahrt unternommen. Ein kleiner Koffer dürfte reichen.« Er sah hoch. »Du wirst ja ganz nass. Spring auf, wir fahren nach Hause.«
            Das ließ Sean sich nicht zweimal sagen. Er schwang sich auf den geschützten Kutschbock, legte Ölzeug über seinen Schoß und ergriff die Zügel.
             
            Barnaby steckte die Einkaufsliste in die Westentasche und sah unglücklich zum Fenster hinaus. Der Gouverneur und Lady Franklin würden am nächsten Tag an Bord gehen, um eine offizielle Inspektion der Sträflingssiedlung Port Arthur durchzuführen, und hatten ihn eingeladen, sich ihnen anzuschließen. Barnaby freute sich auf die Schiffsreise, die er in bester Gesellschaft genießen würde. Zudem hatten bislang nur wenige Zivilisten das Gefängnis besichtigt, das sich auf der Tasman-Halbinsel befand und von der Insel aus nur über die Landenge von Eagle Hawk zu erreichen war, ein 450 Meter breiter Streifen, der sich von Soldaten und Wachhunden mühelos kontrollieren ließ. Im Meer tummelten sich Haie, sodass es nur wenigen Gefangenen gelang, aus Port Arthur zu entkommen.
            Falls das Wetter jedoch anhielt, würde der Seegang in der Storm Bay ziemlich heftig sein und die Fahrt zu der großen Halbinsel sehr unerfreulich gestalten. Im Gefängnis befanden sich angeblich mehr als tausend der schlimmsten Verbrecher, Leute, die ihre kriminellen Tätigkeiten auch nach der Ankunft in Van Diemen’s Land fortgesetzt hatten. Narren, dachte Barnaby, denen man alle Möglichkeiten zur Rehabilitation gegeben hatte und die sich nur weitere Jahre der Gefangenschaft eingehandelt hatten.
            Wie anders war doch Shanahan, das Musterbeispiel eines Sträflings, der etwas aus sich gemacht hatte und für seine gute Führung bekannt war. Barnaby hatte in seiner ledernen Aktentasche eine Überraschung für ihn.
            Ohne Sean etwas davon zu sagen, hatte er seinen Anwalt gebeten, sich nach einer Beförderung zu erkundigen, die gleichzeitig eine bedingte Entlassung bedeutete. Sie hatten in Shanahans Namen einen Antrag gestellt, den der Gouverneur bewilligt hatte.
            Der Ire würde eine Art Bewährung erhalten und konnte von nun an überall in Van Diemen’s Land arbeiten und seinen Wohnsitz frei wählen. Er könnte auch einen höheren Lohn fordern, den Barnaby ihm gern zahlen würde. Er war zuversichtlich, dass Sean Shanahan auf seiner Farm bleiben würde, nachdem er ihm die Entscheidung des Gouverneurs mitgeteilt hatte, und freute sich darauf, es ihm persönlich zu sagen. Danach vielleicht eine kleine Feier, um den anderen Sträflingen Mut zu machen. Dossie könnte ein Abendessen kochen, und er würde seine Rede mit einem Glas Jamaika-Rum für alle würzen.
            Als der Wagen den Hügelkamm erreichte und talwärts rollte, erschütterte ein Donnerschlag den Himmel, doch Sean hielt das Pferd im Zaum, während der Regen niederprasselte. Barnaby konnte nichts mehr sehen, und das stete Trommeln auf dem Verdeck machte ihn nervös, weil er an die Storm Bay und den Seegang am nächsten Tag dachte.
            Er sagte sich, dass der Gouverneur eine ausgezeichnete Mannschaft besaß, die sie sicher in den Hafen bringen würde, doch seine unterschwellige Angst ließ sich nicht vertreiben. Er wühlte in seinen Paketen und holte eine Kiste Maryland-Broadleaf-Zigarren hervor, die Pollard auf sein Betreiben hin importierte. Er zündete sich eine an, um sich vom Wetter abzulenken, und musste lachen. Er hatte weder Jubal noch dessen Damen verraten, dass er an Pollards florierenden Geschäften beteiligt war, und seine Haushälterin gebeten, ebenfalls Stillschweigen zu bewahren. Barnaby arbeitete gut mit Sam zusammen, der

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