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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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schwammen schließlich am dichtesten um sie herum. Eleni streckte ihre Hände aus, streichelte über ihre glatte Haut und begrüßte ihre Freunde in Delfinsprache. Das Weibchen musste schon etwas älter sein. Eleni kam sie gutmütig und friedlich vor undschließlich sprach Klicker davon, dass sie trächtig war. Aber bis zur Geburt ihres Kalbes würde es noch ein wenig dauern.
    Doch das Weibchen blieb nicht lange bei Eleni. Stattdessen streckte sie ihren Kopf Philine entgegen und rief nach ihr. Eleni brauchte einen Moment, ehe sie den Ruf erkannte – aber dann begriff sie, dass Delfinmütter auf diese Weise nach ihren Kälbern riefen.
    Eleni musste lachen, während die Delfinmutter im Sekundentakt nach Philine klickerte.
    »Warum lachst du so?« Philine verstand nichts von alledem.
    Eleni versuchte, ihr Lachen zu unterdrücken, und gab sich Mühe, nicht allzu sehr zu grinsen. »Das Delfinweibchen ruft nach dir, als wärst du ihr Baby. Sie will dich beschützen, weil du so hilflos aussiehst.«
    Philine legte den Kopf zur Seite und setzte ein schiefes Lächeln auf. »Sehr witzig.«
    Eleni musste wieder kichern. »Sie möchte, dass du endlich ins Wasser kommst.«
    Jetzt brach auch Philine in schallendes Lachen aus. »Im Ernst?« Sie blickte auf die Delfine, die noch immer vor den Felsen hin und her schwammen. »Na, wenn das so ist.« Plötzlich klang sie doch ein wenig nervös. Vorsichtig ließ sie sich ins Wasser gleiten und streckte ihre Hände nach dem Delfinweibchen aus. Schließlich kicherte sie, als sie die Delfinhaut streifte. »Das fühlt sich kühl an ... und trotzdem warm. Und so glatt ...«
    Die Delfinmutter schwamm um Philine herum und stupste sie immer wieder sanft an.
    »Ich finde, wir sollten sie nach meiner Patentante Rena benennen.«Philine kicherte noch immer. »Die beiden sind sich ähnlich. Immer wenn meine Tante uns besucht, macht sie sich Sorgen um uns, und dann wuselt sie durch unser Haus und versucht, alles in Ordnung zu bringen. Außerdem vergisst sie immer, wie alt ich bin, und schätzt mich zwei Jahre jünger.«
    Eleni schmunzelte. Das Delfinweibchen hatte wirklich etwas von einer besorgten Tante.
    Plötzlich stieß Klicker eine schnelle Abfolge seiner schnatternden Laute aus. Auch dieses Mal konnte Eleni seine Sprache so deutlich verstehen wie ihre eigene: »Wollt ihr Menschenmädchen uns heute zur Insel begleiten?«
    Eleni starrte den Delfin an, ihr Herz pochte. Sie warf einen zweifelnden Blick auf Philine. Ohne ihrer Freundin etwas von dem Vorschlag zu erzählen, antwortete sie dem Delfin: »Ist es nicht noch zu früh? Meine Freundin muss sich erst an das Schwimmen mit einem Delfin gewöhnen.«
    Klicker sprang erneut aus dem Wasser und es sah so aus, als würde er den Kopf hin und her wiegen. »Keine Sorgen musst du dir machen. Die Nacht wird der Nacht keine Dunkelheit hinzufügen.«
    Eleni fröstelte. Was meinte er damit?
    Klicker sprang eine Reihe von Saltos direkt vor ihr, überschlug sich in der Luft, stieß ein Kichern aus und tauchte zurück ins Wasser.
    Seine Antwort gab Eleni zu denken: Die Nacht würde der Nacht keine Dunkelheit hinzufügen. Er hatte von Philine gesprochen ...
    Klicker ließ ihr keine Zeit, weiter darüber zu sinnieren: »Die Abenddämmerung naht. Jetzt sollten sie aufbrechen. Der gute Mutterdelfin ist die richtige Schwimmerin für dasblasse Mädchen. Sie muss sich nur gut an der Rückenflosse festhalten.«
    Elenis Herz klopfte immer wilder. Es wurde Zeit, eine Entscheidung zu treffen: Sollte sie Philine von dem Vorschlag der Delfine erzählen oder ihr das Angebot verheimlichen?
    Eleni warf einen Blick auf die rauchblaue Silhouette der Insel. Dieser merkwürdige Ort zog sie magisch an, dort hinten konnte sie endlich ihre Antworten finden.
    Ja, sie wollte zur Insel!
    »Philine?«
    Es dauerte einen Moment, ehe Philine sich von dem Delfinweibchen losreißen konnte. »Ja? Was ist denn?«
    Eleni nickte mit dem Kopf in Richtung Insel. »Sie wollen uns mitnehmen, jetzt gleich. Du sollst mit Rena schwimmen und ich mit Klicker.«
    Philines Gesicht blieb für einen Moment undurchschaubar. Aber schließlich breitete sich ein vorsichtiges Lächeln darauf aus. »Also, wenn die Delfine uns wirklich mitnehmen wollen – dann sollten wir das wohl versuchen.«

K APITEL N EUN
    D ie Delfine schwammen los, sobald sich die beiden Mädchen an ihren Rückenflossen festhielten. Ein starkes Kribbeln flutete durch Elenis Bauch, während Klicker sein Tempo anzog und mit ihr durch die Wellen

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