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Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter

Titel: Insel der Nyx: Insel der Nyx, Die Prophezeiung der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniela Ohms
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in den Kreis der Nixen und tauchte zwischen ihnen auf.
    Die Nixen stoppten ihr kreisförmiges Schwimmen. In der Mitte ließ der Strudel als Erstes nach und schließlich tauchte Philine wieder daraus auf. Sie japste und hustete das Wasser aus Nase und Mund.
    Eleni sackte auf die Knie. Ihr wurde schwindelig, während die Nixen aus dem Strudel herausschwammen und den Jungen mit sich zogen. Die hübschen Fischfrauen fingen an, um ihn herumzuschwärmen, ihre Stimmen säuselten ihm zu: »Er soll uns küssen.« Sie streichelten über seine Schultern und schmiegten sich an ihn. »... soll uns von seiner Kraft abgeben.«
    Der Junge antwortete mit einem düsteren Blick. Er reagierte nicht auf das Schmeicheln der Meerjungfrauen. Stattdessen schnellte ein kräftiger Fischschwanz aus dem Wasser und schlug in Richtung der Nixen.
    Der Fischschwanz gehörte dem Jungen! Eleni schreckte auf. Wie konnte das sein?
    Philine erreichte den Felsen. Ihr Atem wimmerte, als sie versuchte, sich hinaufzuziehen.
    Eleni vergaß den Jungen und reichte ihrer Freundin die Hand. Sie half Philine auf den Felsen und schloss sie in ihre Arme. Ihre Freundin keuchte und hielt sich erschöpft an ihr fest. Die Erleichterung pulsierte durch Elenis Körper, aber sie fühlte sich dennoch wie eine Verräterin. Nicht sie hatte ihrer Freundin geholfen, sondern der fremde Junge.
    Und die Gefahr war noch nicht gebannt! Die Nixen waren noch im Wasser und womöglich war der Junge einer von ihnen.
    Eleni löste sich von Philine und sah hastig aufs Meer hinaus. Aber die Delfine waren nirgendwo in Sicht.
    Warum kamen sie nicht, um sie zu retten? Wenn Klicker ihr verbot, nach ihm zu rufen – dann musste er sie doch wenigstens von Weitem im Blick behalten?
    »Er soll uns küssen!« Das Säuseln der Nixen wurde aggressiver und lenkte Elenis Aufmerksamkeit zurück auf das Geschehen neben ihnen. Immer dichter strichen die Meerjungfrauen an dem Jungen entlang, streichelten seinen Rücken und küssten sein Gesicht.
    Die rothaarige Nixe legte ihren Kopf auf seine Schulter und blinzelte aus zusammengekniffenen Augen. »Auf wen wartest du, wenn du unsere Liebe nicht willst?«
    Der Junge lachte auf. Er duckte sich unter Wasser, um ihren Berührungen zu entfliehen. Die Nixen tauchten ihm nach, und für einen Moment setzten sie ihr Gerangel unter Wasser fort. Als der Junge wieder auftauchte, hingen die Nixen wie Kletten an seinen Schultern und Armen.
    Der Blick des Jungen erschien plötzlich so böse, als könnte er damit töten. »Genug!« Mit einem gewaltigen Ruck riss er seine Faust aus dem Wasser und schüttelte die Meerjungfrauen von seinem Arm. »Ihr wollt von meiner Kraft?« Er schnellte in die Runde und zischte den Nixen zu: »Wollt ihr sie erleben? Wollt ihr wissen, wie weit sie durch das Wasser dringt?« Er peitschte die Faust zurück in die Wellen und ließ eine gewaltige Fontäne aufspritzen.
    Ein hohes, ohrenbetäubendes Quietschen drang aus den Mündern der Meerjungfrauen – dann tauchten sie sternförmig ins Meer und rasten mit kräftigen Flossenhieben davon.
    Einen Moment später lag die Bucht so ruhig da, als wären die Nixen nie hier gewesen. Nur der Junge schwamm langsam an Elenis Felsen heran und zog sich zu ihnen herauf.
    Eleni und Philine wichen vor ihm zurück, ganz an den Rand des Felsens. Er musste sich mit den Händen abstützen, um zu sitzen, während seine riesige Schwanzflosse ungeduldig auf den Stein klatschte.
    Elenis Blick heftete sich auf die blaue Schlange, die sich um seine Flosse herumwand und sich im Takt seines Schlages vorwärtsschlängelte. Auf einmal hob sie sich so dreidimensional von den Schuppen ab, dass Eleni sich sicher war, sie müsste echt sein. In einer Spirale kroch die Schlange um den Fischschwanz herum, schien von hinten in der gewaltigen Flosse zu verschwinden und schlüpfte vorne wieder heraus.
    Für eine Sekunde sah das Schlangentier Eleni an und zischelte ihr zu. Im nächsten Moment teilte sich der Fischschwanz in zwei Teile und verwandelte sich in menschliche Beine. Die Schlange wickelte sich zurück um sein rechtes Bein, legte sich auf seinem Oberschenkel zur Ruhe und verschmolz mit seiner Haut zu einer blauen Tätowierung.
    Eleni schüttelte verwirrt den Kopf, um das Bild zu begreifen. Hatte sie das gerade wirklich gesehen?
    Auch Philine drängte sich noch enger an Elenis Seite.
    Der Junge sah zu ihnen herüber. Er rieb mit den Händen über seine Beine, als müsste er das Gefühl für ihre menschliche Gestalt

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