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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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erkrankten Körperteilen hatten.
    Stundenlang konnte Hooter über all die möglichen und unmöglichen Orte reden, an denen sich das Geld schon herumgetrieben und Schmutz aufgegabelt haben mochte. Daher war sie heilfroh über die Handschuhe, besonders da die Stadt nichts dagegen hatte, dass sie die Latex- gegen Baumwollhandschuhe auswechselte, denen ihre Fingernägel nichts anhaben konnten. Trotzdem war es ihr ein bisschen peinlich, wenn sie ihre behandschuhte Hand zum Fenster hinausstreckte, als ob der Autofahrer die Pest hätte. Vermutlich verletzte sie auf diese Weise jeden Tag die Gefühle Tausender von Menschen, weil sie nie Zeit hatte, ihnen zu erklären, dass sich die Hygienemaßnahme nicht gegen sie, sondern gegen die Unsauberkeit des Geldes richtete.
    »Bakterien«, sagte Macovich und zog an seiner Zigarette. Er wartete vor Hooters Mauthäuschen auf das nächste Auto und unterhielt sich mit ihr durch das Schiebefenster. »Heut labert alles nur noch von Bakterien. Mann, ich weiß noch, wie ich Mund-zu-Mund-Beatmung an diesen Gummipuppen gelernt hab. Da haste Schwein gehabt, wenn sie das Gummimaul abgewischt haben, bevor du die olle Gumminase zugehalten hast und deine Lippen auf die Gummilippen gepresst und geblasen hast. Wenn du jetzt an 'n Tatort kommst und siehst, dass jemand bewusstlos und am Bluten is, dann musste Doppelhandschuhe anziehn und dem sein Gesicht mit so'm runden Plastikstück abdecken, das in der Mitte 'n Loch hat wie 'ne Klobrille in öffentlichen Toiletten. Und denn kannste nur hoffen, dass der Typ nich niesen oder kotzen muss oder sich sonstwie bewegt, und vor allem, dass er kein Aids hat!«
    »Ich wette, du kannst Aids von schmutzigem Geld kriegen«, sagte Hooter und nickte bekräftigend. »Wohe r weiß ich denn, dass sich so 'n Homo nich mit'm andern Homo im Park trifft und da mit ihm rummacht und sich dann 'n Sandwich kauft, bevor er sich die Hände wäscht, und mit'm Fünfer zahlt. Der Schein liegt dann mit hundert andern schmutzigen Scheinen in 'ner Geldschublade rum und kommt dann auf die Bank, wo ihn 'n andrer Mann für seinen Scheck kriegt und an Aids krepiert. Als Nächstes wandert der Schein dann in 'ne Kneipe, und der Kellner tut ihn in seine dreckige Hosentasche, und dann fällt ihm ein, dass er in die Stadt will, und dann landet er hier vor mein' Fenster.«
    »Das kann passieren«, überlegte Macovich laut, und er fühlte sich unwohl bei dieser Unterhaltung, denn sie ließ eigentlich nur den Schluss zu, dass er nie wieder Geld anfassen durfte. »Irgendwann müss'n wir morgens, mittags und abends Handschuhe tragen, wenn wir für irgendwas bezahlen. Gott sei Dank müssen wir kein Bargeld mehr nehm', wenn wir Strafzettel ausstelln.«
    »Ja, da habt ihr or'ntlich Glück gehabt«, bestätigte Hooter.
    Macovich trat einen Schritt auf die Fahrbahn hinaus und hielt seine Taschenlampe auf den herankommenden Pontiac Grand Prix gerichtet, ein älteres Modell mit einigen Beulen. Macovichs Puls ging rascher, als er das New Yorker Kennzeichen entdeckte. Die Hand auf dem Pistolenhalfter, ging er zur Fahrertür.
    »Führerschein und Fahrzeugpapiere«, sagte er, als das Fenster heruntergelassen wurde und der Schein der Lampe auf das verängstigte Gesicht eines mexikanischen Jungen fiel, der nicht aussah, als wäre er alt genug, um zu fahren, und offensichtlich ein illegaler Einwanderer war. »Sprechen Sie Englisch, Sir?«
    »Ä.« Der Mexikaner machte keine Anstalten, seine n Führerschein oder die Fahrzeugpapiere vorzuzeigen.
    »Warum fragst du ihn nich, ob er Englisch verstehen kann«, schlug Hooter vor, die in ihrem Häuschen blieb, in dem sich nichts befand als ein Stuhl, ein Feuerlöscher und ihr Notizbuch mit dem Kunstledereinband.
    Macovich wiederholte Hooters Frage. Die Augen des Mexikaners wichen dem blendenden Licht der Taschenlampe aus.
    »Nein«, sagte er und wurde von Sekunde zu Sekunde ängstlicher.
    »Nein?« Macovich runzelte die Stirn. »So? Na, wenn Sie kein Englisch verstehen, wieso haben Sie's verstanden, als ich Sie gefragt hab, ob Sie's verstehn?«
    »Crei que no.«
    »Was hat er gesacht?« Macovich drehte sich um und schaute Hooter an, die sich weit aus ihrem Fenster gelehnt hatte.
    »Denke, ich kann genauso gut rauskommen, wo die Fahrbahn nun von dir und dem fetten Pontiac versperrt is«, sagte sie zu Macovich, öffnete die Tür und trat hinaus.
    »Das hat er gesagt?«, fragte Macovich verblüfft. »Er hat gesagt, er steigt aus'm Auto? Aber der sieht nich so aus, als

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