Insel der Rebellen
Andy eine Frau bemerkte, die sich in sicherem Abstand im Schatten versteckt hielt.
»Das liegt daran, dass sich Ihre Unterwäsche verhakt hat«, sagte Hammer. »Wie kommt es, dass der Verschluß so verbogen ist?«
»I hab versucht, än losz'scheiße!«
»Immer mit der Ruhe«, beschwichtigte Hammer. »Lassen Sie mich mal sehen, was man tun kann.«
Sie ergriff Traders Reißverschluss, peinlich bemüht, mit nichts anderem in Berührung zu kommen. Innerhalb weniger Sekunden hatte sie Traders Unterwäsche befreit, und der Verschluss ließ sich anstandslos öffnen. Trader stürzte hinter den Container und begann Wasser zu lassen wie ein Pferd.
»Lieber Gott«, sagte Andy angewidert.
Er inspizierte das Paket und schüttelte den Kopf, als er fünf automatische Pistolen und mehrere Packungen Munition zählte.
»Sieht so aus, als hätte er ein paar Nebengeschäfte laufen«, bemerkte Andy.
»Verdammt!«, fauchte Hammer verärgert. »Was für ein Schlamassel.«
»He!«, rief Andy der Frau zu, die sich immer noch im Schatten hielt und bis jetzt nicht mehr war als eine Silhouette mit Dreadlocks und hochhackigen Schuhen. »Kommen Sie raus da!«
Hooter schlingerte durch den Dreck und hatte Angst, in Schwierigkeiten zu stecken, wenn sie auch nicht wusste, weshalb.
»Ha, ich kenn euch zwei«, sagte Hooter überrascht. »Sie sind die Polizeichefin, obwohl Sie ja nu keine Chefin mehr sind, weil Sie ja die Troopers übernommen ham. Und Sie sind der nette Trooper, der versucht hat, mir zu helfen, als der Kerl mit der Tüte überm Kopf letztes Jahr mein Mauthäuschen ausnehmen wollte«, wandte sie sich an Andy.
»Was können Sie dazu sagen?« Andy deutete mit einer Kopfbewegung auf Trader, der sich noch immer erleichterte.
»Ich weiß nur, dass ich aus der Bar komm, und da hüpft der hier in der Gasse rum und hockt sich aufs Paket. Ach du liebe Güte, schau sich einer all die Kanonen an! Warum er hier draußen beim Container auf all den Kanonen saß, weiß der Teufel. Ich hab ihm gesagt, dasses gefährlich is, aber er blieb sitzen und hat sich sein Ding gehalten. Mehr weiß ich nich, außer dass er auf einmal wild in der Gegend rumgeballert hat und ich erst nach Hilfe geschrien hab und mich dann in Sicherheit gebracht hab.«
»Was wollten Sie denn hier draußen im Durchgang?«, fragte Andy.
»Frische Luft schnappen.«
»Wenn Sie frische Luft schnappen wollten, müssen Sie vorher irgendwo gewesen sein, wo es keine frische Luft gab. Wo waren Sie, bevor Sie rauskamen?«, forscht e Andy weiter.
»Hatte 'n kleinen Drink.« Sie deutete auf Freckles. »War mächtig verraucht da drin, vor allem weil der große Trooper gleich 'ne neue Kippe ansteckt, wenn er eine ausmacht.«
Andy dachte sofort an Macovich. Hammer ebenfalls.
»Schauen Sie nach, ob er noch drin ist«, sagte sie zu Andy.
Er lief um die Ecke zum Vordereingang der Bar und begegnete einer Anzahl stumpfer Blicke, als er durch die Tür trat. Macovich saß allein in einer Ecke, betrunken und eine Zigarette im Mund. Andy setzte sich ihm gegenüber an den Tisch.
»Wir haben gerade Major Trader in der Gasse aufgegriffen«, sagte er. »Hast du die Schüsse nicht gehört?«
»Dachte, 's wär 'n Auspuff«, lallte Macovich durch eine Rauchwolke. »Außerdem bin ich nich im Dienst«, fügte er düster hinzu.
»Wusste aber, dass Trader in der Gegend is. Der hat 'ne ganze Weile anner Bar gehockt und Bier getrunken. Hab aber nich mit ihm geredet oder auf mich aufmerksam gemacht.«
»Hast du gesehen, ob er mit irgendjemandem gesprochen oder mit dem Handy telefoniert hat? Irgendwas, was darauf schließen lässt, dass er hier war, um sich mit jemandem zu treffen und vielleicht ein Paket Waffen zu kaufen?«
»Mann, was für'n Ärger«, sagte Macovich und ließ eine Bierflasche auf dem Tisch kreisen. »Ich hab den Kerl wirklich gefressen, aber leider kann ich nich sagen, dass ich irgendwas Verdächtiges gesehen hab.«
»Dann können wir ihm auch nicht nachweisen, dass er irgendwas mit den Waffen zu tun hat«, sagte Andy enttäuscht. »Jedenfalls noch nicht. Und es fällt leider auch nicht in unsere Zuständigkeit, ihn wegen der Schießerei zu belangen. Das muss die City Police tun, wenn sie's denn tut. Warst du mit Hooter hier?«
»Mann, hätt ich bloß die Finger von der gelassen. Sie kann kein Bier vertragen, und dann hat sie auch noch rumgezickt. Das hab ich nu davon, 'ne Maut-Schlampe anzubaggern.«
Macovich tat so, als wäre ihm Hooter gleichgültig. Sie war eindeutig unter
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