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Insel der Rebellen

Insel der Rebellen

Titel: Insel der Rebellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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dass Maybeline blutete. Er stieß Regina gegen den Wagen und riss ihr die Schlüssel aus der Hand. Sie rempelte zurück und trat ihn gegen das Schienbein. Dann schlug sie ihm aufs Auge und biss ihm in die Hand, als er sie am Arm packte. Andy drängte sich zwischen die beiden und nahm Sammy in den Schwitzkasten, als die Tür zum Gebäude aufflog und Dr. Scarpetta, angetan mit Chirurgenkittel und Latexhandschuhen, erschien, um nach dem Grund für den Lärm zu sehen.
    »Das reicht«, befahl sie in einem Tonfall, der keinen Widerspruch duldete. »Hören Sie sofort auf!«

VIERUNDZWANZIG
    Es wurde schon Mittag, als Fonny Boy endlich herausfand, wie viele Drehungen nach rechts und links erforderlich waren, um das Schloss zu öffnen - ausgehend von der Zahlenkombination 7360, die, wie er vermutete, die nautische Übersetzung für Seven-Up war.
    Wie er erwartet hatte, gab es in dem Geheimfach eine Flasche Bowman's Wodka, eine Schachtel Zigaretten und, Gott sei Dank, eine Orion-Leuchtpistole aus Kunststoff mit einer Reichweite von 35 Kilometern. Er fand drei Leuchtpatronen, jede mit einer Lichtstärke von 15000 Candela. Die feuerte Fonny Boy alle drei in gerader Linie in die Luft. Er und Dr. Faux hielten den Atem an, während sie immer noch in dem Boot trieben, hartnäckig verfolgt von dem Krebskorb.
    »Du hättest sie nicht alle auf einmal abschießen sollen«, sagte Dr. Faux mutlos und missmutig. »Warum hast du das getan, Fonny Boy? Es wäre viel besser gewesen, wenn du eine abgefeuert und eine Weile gewartet hättest. Dann hättest du eine zweite Patrone abfeuern können und schließlich eine dritte. Jetzt sind wir genau da, wo wir vorher waren, schiffbrüchig, ohne Wasser und ohne Lebensmittel. Stell die Flasche Wodka wieder weg. Davon wirst du nur beduselt, und außerdem entzieht der Alkohol deinem Körper noch mehr Wasser.«
    Was weder er noch Fonny Boy ahnten war die Tatsache, dass sich zur gleichen Zeit drei Piloten der Küstenwache und ein Ingenieur in einem orangefarbenen Hubschrauber auf einem Routineflug befanden. Sie flogen in einer Höhe von etwa hundertfünfzig Metern, als drei kleine rote Raketen an ihrer Windschutzscheibe vorbeizischten un d ihnen einen gehörigen Schrecken einjagten.
    »Herr im Himmel! Was war das?«, rief der Pilot ins Mikrofon.
    »Jemand schießt auf uns!«, rief der hinten sitzende Ingenieur aufgeregt zurück.
    »Nein, nein, ich glaube, das sind Notsignale. Leuchtkugeln.«
    Der Kopilot beruhigte seine Kameraden. »Habt ihr nicht gesehen wie hell die waren? Das war Phosphor.«
    »Wir befinden uns nicht in militärischem Sperrgebiet, oder?«
    »Nie und nimmer.«
    »Dann muss es 'ne Leuchtpistole gewesen sein.«
    Die Leuchtsignale verloschen schnell und ließen weiße Kondensstreifen am Himmel zurück, die sich zwar rasch auflösten, doch leicht zu ihrem Ursprung zurückverfolgt werden konnten. Der riesige Hubschrauber wandte sich ostwärts, und wenig später konnten seine Insassen ein Boot mit zwei Leuten an Bord entdecken, die wild die Arme schwenkten. Außerdem bemerkten die Piloten der Küstenwache eine Boje, an der wahrscheinlich ein Krebskorb befestigt war.
    »Scheiße. Die sind von Tangier«, sagte der Kopilot.
    »Ja, und noch viel schlimmer: Die sind in der Schutzzone«, fügte der Ingenieur hinzu. »Schaut euch die gelbe Boje an. Da hängt ein Krebskorb dran.«
    Im gleichen Augenblick, als die Hubschrauberbesatzung die Boje entdeckte, vernahmen Fonny Boy und der Zahnarzt das Geräusch der Rotoren. Fonny Boy war im Hass auf die Küstenwache erzogen worden und in der Überzeugung, die Angehörigen dieser Institution hätten keine andere Aufgabe, als die Fischer zu piesacken.
    Trotzdem war er ungewöhnlich optimistisch, wofür das rostige Stück Eisen in seiner Tasche verantwortlich war. Sagte seine Mutter nicht immer, dass nichts umsonst geschieht? Hätte er nicht dem Zahnarzt zur Flucht verholfen und wäre ihm nicht das Benzin ausgegangen, mit dem Erfolg, dass er sich von der Küstenwache retten lassen musste, so hätte er niemals das versunkene Schiff entdeckt, dessen Lage er mit dem Krebskorb markiert hatte. Dass dieser von der Strömung fortgetrieben wurde, hatte bisher weder Fonny Boy noch Dr. Faux gemerkt.
    »Gott sei Dank«, sagte der Zahnarzt, den Blick auf den rasch näher kommenden Jayhawk gerichtet. »Man hat uns entdeckt!
    Und das ist gut so, denn es sieht mir nicht so aus, als hätten wir uns auch nur einen Zentimeter von der Stelle gerührt. Der Krebskorb ist immer noch

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