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Insel der schwarzen Perlen

Insel der schwarzen Perlen

Titel: Insel der schwarzen Perlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noemi Jordan
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vielleicht hier nicht gut alleine klarkommst, mit dem vielen Regen und der gesperrten Straße, wenn er das Wochenende nicht bei dir sein kann … Und da ich ohnehin in der Nähe meine Großmutter besuche … Ich dachte, wir beide lernen uns bei dieser Gelegenheit endlich kennen. Schließlich verbringen Keanu und ich wirklich sehr viel Zeit miteinander … du könntest eifersüchtig werden.«
    Leilanis mandelförmige Augen fixierten sie. Maja wurde langsam wütend.
    Â»Hat Keanu das … genau so gesagt?«
    Â»Na ja, er sagte, du seiest sehr unsicher. Dir wäre sehr wichtig, dass dein Kind gesund auf die Welt kommt …«
    Maja nahm die Teebeutel aus den Bechern mit dem weißblauen bayrischen Rautenmuster. Sie waren das Abschiedsgeschenk von Ina. In den Rauten waren jeweils ein großes und ein kleines Herz, auf einem Becher stand Mama und auf dem anderen Papa. Keanus Kommentar zu den Bechern lautete, Maja und er müssten vielleicht eines Tages noch ein zweites Kind bekommen. Er hätte sich immer zwei Kinder gewünscht. Er hatte sie dabei umarmt und ihr gesagt, wie sehr er sie liebte.
    Â»Zitrone, Milch, Honig? Der Zucker ist noch im Wagen bei meinen Einkäufen …«
    Wie mechanisch machte Maja alles fertig und zwang ihre Hand, ruhig zu bleiben, als sie Leilani ihren Tee reichte.
    In der Hütte war die Stimmung zum Schneiden dick. War es nur Majas emotionales Unwohlsein, oder woher kam das warnende Ziehen in ihrem Unterleib? Es konnte nicht gut für ihr Baby sein, dass sie sich auf so engem Raum mit Leilani befand. Allein der süße Geruch ihres Parfüms löste bei ihr leichte Übelkeit aus.
    Â»Ich bin gleich wieder da. Ich hole nur rasch die Einkäufe aus dem Wagen …«
    Maja hatte bereits die Tür geöffnet, als Leilani ihr die Hand auf die Schulter legte.
    Â»Warum willst du mit deinem Kind auf Kauai leben? Ausgerechnet hier, an diesem Ort?«
    Maja sah sie irritiert an.
    Â»Warum sprichst du von meinem Kind? Es ist unser Baby, und wir wünschen es uns beide, Keanu genauso sehr wie ich. Ist das so schwer zu verstehen? Oder willst du Zweifel in mir säen? Warum sagst du nicht einfach, was du wirklich sagen willst, nämlich dass du wütend auf mich bist, weil ich dir Keanu weggenommen habe … Sag es doch einfach!«
    Maja hatte ihre Worte nicht mehr unter Kontrolle, zu stark war mit einem Mal die Wut auf die schöne, zierliche Frau, deren Rechte so viel älter waren als ihre.
    Leilanis Gesicht wurde hart. Aufgestaute Gefühle brachen aus ihr hervor.
    Â»Allein mein Kommen ist ein Zugeständnis! Ich bin bereit, mit dir zu reden und deine Anwesenheit in Keanus Leben zu akzeptieren, eben weil du sein Kind bekommst. Ich würde es auch so wollen, wenn ich ein Kind von ihm bekäme. Ich würde von dir verlangen, dass du das respektierst! Aber es ist nicht so einfach, wie du denkst. Vielleicht wird es nie einfach sein! Ja, ich war verletzt, eifersüchtig und wütend, weil du dir Keanu einfach genommen hast, ohne darüber nachzudenken, was das für mich und vor allem für meine Familie bedeutet. Das ist rücksichtslos und typisch deutsch, wenn du mich fragst. Wie Elisa Vogel! Auch für sie durfte es keine Regeln geben, keine Gesetze und keinerlei Anstand!«
    Maja öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch Leilani kam ihr zuvor.
    Â»Es ist nicht nur Keanu selbst, den du dir einfach nimmst, sondern es ist auch dieses Stück Land hier, auf dem du das Glück eurer Familie pflanzen willst. Doch auch meine Familie ist auf Applerock verwurzelt. Wir haben hier vor vielen Jahren etwas sehr Wichtiges verloren … Die Würde unserer Familie!«
    Maja sah fassungslos zu, wie Leilani wütend die Tür aufriss und in großem Bogen in den Regen spuckte.
    Â»Manchmal hasse ich alle haole, die je auf diese Insel gekommen sind!«
    Auge in Auge standen sich die Frauen gegenüber. Maja war größer, doch Leilani war eindeutig muskulöser. Von Keanu wusste Maja, dass sie seit Jahren Kampfsport machte. Jetzt hatte sie ihre manikürten Hände zu wütenden Fäusten geballt. Maja versuchte, ihre Stimme ein wenig zu dämpfen.
    Â»Ich bin aber nicht nur eine haole, und ich will auch nicht, dass du mich so nennst. Durch meinen Großvater besitze ich dieses Stück Land. Ich habe die Urkunde … wir waren beim Grundbuchamt. Und irgendwie hängt mein Leben mit dem von Elisa

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