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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Augenblick, um sich beruhigen. Dann wollte er sich bei Brian entschuldigen.
    Lexy kam aus dem Haus geschlendert. Sie war so eilig die Treppe hinuntergestürzt, daß sie sich beinahe den Hals gebrochen hätte, nur um sicherzugehen, daß Giff nicht wegfuhr, bevor sie ihm ein bißchen Feuer machte. Ihr Herz raste noch.
Aber mit einer Hand auf dem Treppengeländer bewegte sie sich bewußt langsam. Auf ihrem Gesicht lag ein abwesendes Lächeln.
    Gemächlich ging sie hinüber zu Giffs Wagen und lehnte sich in das heruntergekurbelte Fenster. »Hallo, Giff. Ich wollte gerade ein bißchen spazierengehen, als ich deinen Wagen sah.«
    Er schaute ihr direkt in die Augen. »Dann geh halt«, murmelte er und griff nach dem Zündschlüssel.
    »Was hast du denn?« Der traurige Ausdruck in seinen Augen war Balsam für ihre Seele. »Geht’s dir nicht gut? Bist du etwa traurig?« Sie strich mit der Fingerspitze seinen Arm hinauf. »Vielleicht willst du dich ja bei mir entschuldigen, damit du nicht mehr so allein sein mußt.«
    Er schob ihre Hand weg. »Weißt du was, Alexa? Nicht mal meine kleine, beschränkte Welt dreht sich nur um dich.«
    »Glaubst du, daß du so mit mir reden kannst? Wenn du glaubst, es interessiert mich, worum sich deine Welt dreht, täuschst du dich gewaltig. Es interessiert mich einen Dreck.«
    »Dann geht’s uns ja ähnlich. So, und jetzt geh.«
    »O nein, erst wenn ich dir die Meinung gesagt habe.«
    »Deine Meinung interessiert mich nicht. Geh weg, sonst tust du dir weh, wenn ich losfahre.«
    Aber Lexy war schneller. Sie griff durch das geöffnete Fenster und zog den Zündschlüssel aus dem Schloß. »Von dir laß ich mir gar nichts sagen.« Ihr Gesicht kam seinem ganz nah. »Bilde dir bloß nicht ein, du könntest mir irgendwas befehlen oder mich zu irgendwas zwingen.«
    Sie holte tief Luft, um weiterzureden. Aber wieder erschien in seinen Augen eine tiefe Traurigkeit, wie sie sie bei ihm noch nie zuvor gesehen hatte. Ihr Zorn verflog, und sie strich ihm über die Wange. »Was ist denn los, mein Schatz? Was quält dich?«
    Er schüttelte den Kopf, um ihre Hand loszuwerden, aber Lexy wich keinen Zentimeter. »Wir können uns später weiterstreiten. Jetzt erzählst du mir erst mal, was mit dir los ist.«
    »Es ist wegen Ginny.« Er stieß mit einem Mal den Atem aus, der ihm die Kehle zugeschnürt hatte. »Es gibt kein Lebenszeichen
von ihr, Lexy, nichts, gar nichts. Ich weiß weder, was ich noch tun, noch was ich meiner Familie erzählen soll. Ich weiß selbst bald nicht mehr, was ich von der Sache halten soll.«
    »Ich weiß.« Lexy trat einen Schritt zurück und öffnete die Wagentür. »Komm.«
    »Ich habe noch viel zu tun.«
    »Tu wenigstens einmal in deinem Leben, was ich sage. Komm jetzt mit mir.« Sie nahm seine Hand und zerrte ihn aus dem Wagen. Schweigend zog sie ihn um das Haus herum in den Schatten. »Setz dich hierhin.« Sie drückte ihn sanft in die geflochtene Hängematte, legte den Arm um ihn und bettete seinen Kopf an ihre Schulter. »Schalte wenigstens mal für eine Minute ab.«
    »Ich denke gar nicht die ganze Zeit daran«, murmelte er. »Sonst wäre ich schon längst verrückt geworden.«
    »Ich weiß.« Sie griff nach seiner Hand. »Es kommt nur manchmal hoch und tut so weh, daß du glaubst, du kannst es nicht aushalten. Aber du hältst es aus – bis zum nächstenmal.«
    »Ich weiß, was die anderen sagen. Sie denken, Ginny hätte sich einfach aus dem Staub gemacht. Es wäre einfacher, wenn ich das auch glauben könnte.«
    »Nein, auch dann wäre es nicht einfacher. Es tut immer weh, so oder so. Als Mama weggegangen ist, hab’ ich Tag und Nacht geheult. Ich hab’ mir vorgestellt, daß sie mich hören könnte, wenn ich nur genug weinte, und zurückkäme. Als ich älter wurde, hab’ ich beschlossen, daß sie mich im Stich gelassen hat und daß ich nicht mehr an sie denken wollte. Geweint hab’ ich dann nicht mehr, aber es hat immer noch genauso weh getan.«
    »Ich wünsche mir, daß sie eine Postkarte aus Disney World oder sonstwoher schickt. Dann könnte ich wenigstens wütend sein, anstatt mir diese verdammten Sorgen zu machen.«
    Lexy versuchte, es sich vorzustellen: Ginny quietschvergnügt auf einem knallbunten Karussell. »Ja, das sähe ihr ähnlich.«
    »Ja.« Er betrachtete ihre ineinander verschränkten Hände. »Ich hab’ mich gerade mit Brian über Ginny gestritten. Blöde Sache.«
    »Mach dir deswegen keine Sorgen. Brian hat ein ziemlich dickes Fell.«
    »Und du? Wie dick

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