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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Sonnencreme, und ihre Fußnägel glitzerten korallenrot.
    Jo stellte fest, daß sie aussah, als sei sie einer Anzeige für eines dieser teuren Ferienhotels entsprungen.
    Jo ließ sich neben sie fallen und rubbelte sich mit dem Handtuch das Haar trocken. »Machst du das eigentlich extra oder instinktiv?«
    »Was denn?« Lexy drückte ihre rosa getönte Sonnenbrille nach unten und blinzelte über den Rand hinweg.
    »Dich so in Positur zu legen, daß sich jeder Mann im Umkreis von hundert Metern den Hals nach dir verdreht.«
    »Ach, das meinst du.« Amüsiert schob Lexy ihre Brille zurück. »Das ist der pure Instinkt, meine Süße. Und Glück. Du könntest genauso aussehen, wenn du nur wolltest. Immerhin hast du schon etwas zugenommen, seitdem du wieder hier bist. Und dieser schwarze Badeanzug steht dir gar nicht schlecht. Sieht sportlich aus. Manche Typen stehen darauf.« Wieder schob sie die Sonnenbrille nach vorn. »Nathan ist offenbar einer von ihnen.«
    Jo ließ den Sand durch ihre Finger rinnen. »Ich liebe ihn.«
    »Na klar. Warum auch nicht?«
    »Ich liebe ihn, Lexy.« Jo betrachtete stirnrunzelnd die Sandkörner, die an ihrer Hand klebengeblieben waren.
    »Oh.« Lexy setzte sich auf und grinste. »Wie schön. Hast dir zwar Zeit gelassen, aber dafür hat es sich auch gelohnt.«
    »Ich hasse es.« Jo griff sich erneut Sand und drückte ihn in ihrer Faust zusammen. »Ich hasse dieses Gefühl. Mein Magen ist ständig wie zugeschnürt.«
    »Das muß so sein. Meiner hat sich schon oft so angefühlt und sich jedesmal wieder beruhigt.« Nachdenklich schaute sie hinaus aufs Meer. »Bis jetzt. Aber mit Giff ist es anders.«
    »Er liebt dich. Seit eh und je. Deshalb ist es anders.«
    »Jeder Mensch ist anders, wir sind alle total unterschiedlich. Das macht die Sache ja so spannend.«
    Jo neigte den Kopf. »Weißt du, Lexy, manchmal bist du unglaublich einfühlsam. Besonders dann, wenn man nicht damit rechnet. Ich glaube, ich muß dir jetzt gestehen, was ich schon gestern abend Brian gesagt habe.«
    »Was denn?«
    »Ich liebe dich, Lexy.« Jo beugte sich zu ihrer Schwester vor und küßte sie auf die Wange. »Ich liebe dich wirklich.«
    »Ich weiß, Jo. Du gibst es nicht gern zu, aber du hast uns immer geliebt.« Wie vor einem schweren Geständnis atmete Lexy tief aus. »Wahrscheinlich war ich deshalb so wütend, als du weggegangen bist. Außerdem war ich neidisch auf dich.«
    »Neidisch? Du? Auf mich?«
    »Ja. Weil du keine Angst hattest, zu gehen.«
    »Doch, ich hatte Angst.« Jo legte ihr Kinn auf die Knie und beobachtete, wie die Wellen am Strand ausrollten. »Ich hatte sogar entsetzliche Angst. Selbst heute bekomme ich manchmal Panik, wenn ich mir vorstelle, daß ich mich ganz allein durchschlagen muß – Angst vor dem Versagen.«
    »Ja, ich habe versagt, und ich kann dir sagen, wie weh das tut.«
    »Du hast nicht versagt, Lexy. Du hast es nur nicht zu Ende gebracht.« Jo sah sie offen an. »Wirst du’s noch mal versuchen?«
    »Ich weiß es nicht. Bis vor kurzem war ich ganz sicher.« Ihr Blick verfinsterte sich. »Das Blöde ist, daß es einfacher wird, hier zu bleiben und die Zeit verstreichen zu lassen. Es wird nicht lange dauern, und ich bin alt und fett und faltig. Verdammt, worüber reden wir hier eigentlich?«
    Ärgerlich schüttelte Lexy den Kopf und kramte eine kalte Dose Pepsi aus der Kühltasche neben sich. »Wir sollten über was Interessantes sprechen. Ich habe mich zum Beispiel immer gefragt…« Sie öffnete die Dose, nahm einen großen Schluck und fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. »Wie ist Nathan im Bett?«
    Jo mußte lachen. »Nein«, sagte sie entschlossen und drehte sich auf den Bauch.
    »Auf einer Skala von eins bis zehn.« Lexy stupste sie an. »Oder nenn einfach ein Adjektiv, das es beschreibt.«
    »Nein«, wiederholte Jo.
    »Nur ein klitzekleines Adjektiv. ›Unglaublich‹ vielleicht?« bohrte Lexy. »Oder ›märchenhaft‹? Vielleicht ›denkwürdig‹?«
    Jo stieß einen leisen Seufzer aus. »›Phantastisch‹«, sagte sie, ohne die Augen zu öffnen. »Er ist phantastisch.«
    »Oh, phantastisch.« Lexy fächerte sich mit der Hand Luft ins Gesicht. »Das gefällt mir. Phantastisch. Küßt er dich mit offenen oder mit geschlossenen Augen?«
    »Kommt drauf an.«
    »Was, er macht beides? Das ist ja unglaublich. Man weiß nie, was kommt. Genau wie ich es mag. Und wie ist es, wenn er …«
    »Lexy«, unterbrach Jo sie kichernd. »Du brauchst dir gar keine Mühe zu geben – ich

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