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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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vergeben?«
    Da ist sie wieder, die alte Kate, war alles, was er denken konnte. Sie piesackte ihn, während er sich nichts als Ruhe und
Frieden wünschte. »Er war wütend, und er hat seinem Ärger Luft gemacht. Das ist alles.«
    »Das ist nicht alles.« Sie beugte sich über die Bar und griff nach seinem Arm, bevor er ihr durch die Lappen gehen konnte. »Brian hat dir eine Tür geöffnet, Sam. Und du solltest jetzt Manns genug sein, hindurchzugehen.«
    »Er braucht mich nicht mehr.«
    »Das ist die größte Scheiße, die ich jemals gehört habe.« Sam gelang es, sein Lachen hinter einem Husten zu verbergen  – Kate war zu wütend, um es zu bemerken. »Ihr seid so unglaublich stur, allesamt. Jedes einzelne graue Haar auf meinem Kopf ist die Folge der Hathawayschen Sturheit.«
    Er warf einen Blick auf ihren Rotschopf. »Aber du hast doch kein einziges graues Haar.«
    »Dafür zahle ich auch einen Haufen Geld«, schnaubte sie. »Und jetzt hör mir mal gut zu, Sam. Ganz egal, wie alt deine Kinder heute sind – sie brauchen dich immer noch. Und es ist höchste Zeit, daß sie endlich bekommen, was du ihnen und dir selbst seit Jahren verwehrst: Anteilnahme, Aufmerksamkeit und Zuneigung. Wenn Ginnys Verschwinden das zum Vorschein gebracht hat, bin ich fast froh darüber. Und ich werde nicht tatenlos zusehen, wie ihr vier euch wieder voneinander entfernt.«
    Sie glitt vom Barhocker. »Und jetzt werde ich versuchen, Lexy zu beruhigen, was mich wahrscheinlich die halbe Nacht kosten wird. Aber auf diese Weise hast du jede Menge Zeit, dich mit deinem Sohn auszusprechen.«
    »Kate …« Unsicher griff er nach der Bourbon-Flasche. Als sie an der Tür stehenblieb und ihn mit ihren funkelnden Augen anblickte, schob er die Flasche wieder beiseite. »Ich weiß nicht, wie ich anfangen soll.«
    »Du Dummkopf«, sagte sie, und ihre Stimme klang dabei so zärtlich, daß sein Nacken zum zweiten Mal in kurzer Zeit rot anlief. »Der Anfang ist schon gemacht.«
     
    Brian wußte genau, wohin er ging. Er versuchte erst gar nicht, sich vorzumachen, er würde sich durch einen langen Spaziergang abreagieren können. Selbst wenn er die Insel zu Fuß umrundet
hätte, hätte er innerlich noch immer gekocht. Er ärgerte sich maßlos, daß er die Beherrschung verloren hatte, daß er Dinge gesagt hatte, die die Sache auch nicht besser machten. Und es tat ihm leid, daß er Kate und Lexy zum Heulen gebracht hatte.
    Das Leben war einfacher, wenn man die Dinge für sich behielt, wenn man einfach damit lebte und sich nicht weiter darum kümmerte.
    War es nicht das, was sein Vater all die Jahre getan hatte?
    Brian kämpfte sich gegen den peitschenden Regen voran. Er hatte keine Jacke übergezogen und war bis auf die Knochen durchweicht. Während er durch den nassen Sand der Dünen stapfte, hörte er die Brandung tosen, und er benutzte die beleuchteten Fenster der Cottages als Kompaß in der Dunkelheit.
    Als er die Treppe zu Kirbys Haus hochging, hörte er einen Fetzen klassischer Musik. Er sah sie durch die regennasse Scheibe der verglasten Tür. Sie trug einen weiten, weichen blauen Trainingsanzug und war barfuß. Ihre Zehennägel hatte sie rosa lackiert. Als sie sich zum Gemüsefach ihres Kühlschranks runterbeugte, fiel ihr blondes Haar wie eine Gardine vor ihr Gesicht. Mit einem Fuß klopfte sie den Takt den Musik mit.
    Zufrieden registrierte Brian den kurzen Anflug von Lust. Ohne anzuklopfen, öffnete er die Tür.
    Kirby schoß in die Höhe und schnappte nach Luft. »Oh, Brian, ich hab’ dich gar nicht kommen hören.« Aus dem Gleichgewicht geraten, griff sie nach der offenen Kühlschranktür. »Gibt’s was Neues von Ginny?«
    »Nein.«
    »Oh, ich dachte …« Ihre Fingerspitzen pochten, als sie sich durchs Haar fuhr. Seine Augen schimmerten dunkel, waren direkt auf sie gerichtet. Irgend etwas Gefährliches glitzerte in ihnen. Ihr klopfte das Herz bis zum Hals. »Du bist ja völlig durchnäßt.«
    »Es regnet«, sagte er, während er auf sie zukam.
    »Ich, äh …« Ihre Knie begannen zu zittern, und sie kam sich ziemlich lächerlich vor. »Wie wär’s mit einem Glas Wein? Gieß uns welchen ein, während ich dir ein Handtuch hole.«
    »Ich brauche kein Handtuch.«
    »Okay.« Sie konnte den Regen auf seinem Körper förmlich riechen – und die Hitze, die von ihm ausging. »Dann hole ich den Wein.«
    »Später.« Er streckte die Hand aus und schloß die Kühlschranktür. Dann griff er nach ihr, zog sie an sich und küßte sie gierig.
    Und

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