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Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Insel der Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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lassen.
    Als ihr Blick wenig später auf Little Desire Cottage und den Mann fiel, der auf der Veranda saß, überzog ein Lächeln ihr Gesicht. Darauf hätte sie auch schon früher kommen können.
    Nathan Delaney. Genau der Mann, den sie jetzt brauchte. Er war erfolgreich, gebildet, kultiviert. Er war viel gereist, hatte interessante Dinge erlebt. Und er sah toll aus – so toll, daß es sogar Jo aufgefallen war.
    Lexy öffnete die kleine rote Tasche, die über ihrer Schulter baumelte. Sie sprühte sich eine Ladung Mundwasser in den Mund, damit ihr Atem wieder frisch wurde, kramte ihre Puderdose heraus und bestäubte sorgfältig Nase und Stirn. Ihr war heiß, also brauchte sie kein Rouge, aber sie zog ihre Lippen mit einem frischen, einladenden Rot nach. Zum Schluß gab sie ein paar Spritzer Parfum hinter ihre Ohren und brachte mit ihren Fingern Ordnung in ihr Haar. Sie hatte die Szene schon fix und fertig in ihrem Kopf.
    Freundlich lächelnd ging sie auf das Cottage zu. »Hallo, Nathan.«
    Nathan hatte seinen Computer draußen auf dem Campingtisch auf der Veranda stehen und genoß die kühle Brise,
während er arbeitete. Der Entwurf war beinahe fertig. Als er die Stimme hörte, blickte er abwesend auf – und stellte fest, daß sein Nacken bei der Arbeit steif geworden war.
    »Hallo, Lexy.« Er rieb sich die schmerzende Stelle.
    »Du arbeitest doch wohl nicht an einem so herrlichen Vormittag.«
    »Ich feile nur noch an ein paar Details.«
    »Hey, ist das einer von diesen tollen kleinen Computern? Wie kann man damit bloß solch riesige Gebäude entwerfen?«
    »Tja, das ist ein Wunder der modernen Technik.«
    Lachend legte sie den Kopf zur Seite. »Oh, jetzt hab’ ich dich unterbrochen. Dir wäre wohl am liebsten, wenn ich mich verziehe.«
    »Nein, nein, nicht nötig. Jetzt habe ich wenigstens einen Vorwand für eine Pause.«
    »Fein. Darf ich mir den Entwurf mal ansehn? Oder magst du es nicht, wenn jemand deine halbfertigen Arbeiten betrachtet?«
    »Aber nein, komm ruhig rauf und schau’s dir an.«
    Als sie die Treppe hochkam, warf er einen Blick auf die Uhr. Eigentlich hatte er noch zwei Stunden an dem Plan arbeiten wollen. Und um eins war er verabredet – zu einem Picknick an der Nordspitze der Insel. Um Jo Ellen Hathaway besser kennenzulernen.
    Trotzdem lächelte er Lexy an – wer konnte ihr widerstehen? Sie war bildhübsch, duftete frisch wie der Frühling und hatte endlos lange Beine.
    »Möchtest du was trinken?«
    »Mach dir keine Arbeit, ich trinke einfach ein bißchen bei dir mit, okay?« Sie griff nach dem Glas, das auf dem Tisch stand, und nippte daran. »Hmm, Eiskaffee, prima.« Sie haßte Eiskaffee und hatte nie begriffen, warum man ein köstliches warmes Getränk derart herunterkühlte.
    Sie ließ die Zunge über die Oberlippe gleiten und setzte sich neben ihn. Aber nicht zu nah. Das wirkte schnell plump. Sie schaute auf den Monitor und war so verblüfft, einen bis ins kleinste Detail ausgearbeiteten Grundriß zu sehen, daß sie beinahe den Anlaß ihres Besuchs vergaß.
    »Ist ja toll! Wie kann man all das mit einem Computer machen? Ich dachte immer, Architekten würden mit Stiften und Linealen arbeiten.«
    »Nicht mehr so oft wie früher. Heute nehmen uns Zeichenprogramme eine Menge Arbeit ab«, erklärte er. »Auf diese Weise kann man Wände rausnehmen, Winkel verändern, Türen verbreitern, Räume vergrößern – und anschließend alles wieder rückgängig machen, ohne einen Radiergummi zu benutzen.«
    »Faszinierend! Wird dieses Haus wirklich gebaut?«
    »Vermutlich. Es ist ein Ferienhaus und soll irgendwann mal an der Westküste Mexikos stehen.«
    »Eine richtige Villa.« Gedanken an heiße Rhythmen, exotische Blumen und weiß livrierte Bedienstete schossen ihr durch den Kopf. »Bri war mal in Mexiko. Ich war noch nirgends.« Unter gesenkten Lidern warf sie ihm einen Blick zu. »Du hast bestimmt schon die ganze Welt gesehen.«
    »Die ganze Welt sicher noch nicht, aber das eine oder andere Fleckchen schon.« Hinten in seinem Kopf läutete eine Alarmglocke, aber er tat das Gefühl als lächerlich und egozentrisch ab. »An der Westküste gibt’s herrliche Klippen, von denen man wundervolle Ausblicke aufs Meer hat. Das Grundstück liegt direkt oberhalb des Pazifiks.«
    »Ich war noch nie am Pazifik.«
    »Dort unten ist er ziemlich wild. Dieser Teil hier« – er deutete auf den Monitor – »ist der Poolbereich. Dach und Wände bestehen vollkommen aus Glas, das Dach kann per Knopfdruck

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