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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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die vertrauten Gesichter, die er nie vergessen würde, auch wenn er siewahrscheinlich nicht wiedersehen würde: Nach den Feierlichkeiten an diesem Abend würde er Waymbuurr verlassen und sich nach Süden begeben, um sich Tedbury und seiner kleinen Kriegerschar anzuschließen. Er würde erst zufrieden sein, wenn er den Blutgeruch des weißen Mannes aus seiner Nase vertrieben hatte.

Fünfzehn
     
    Castle Hill Government Farm, 2. März 1804
    N iall war im Juli 1801 mit den anderen irischen Gefangenen auf die Regierungsfarm verlegt worden, die in Castle Hill errichtet worden war, um die ständig anwachsende Kolonie mit Nahrung zu versorgen. In den ersten beiden Jahren hatten sie in Zelten geschlafen, und dann, im Jahre 1803, waren sie in die primitiven Hütten gezogen, die sie rings um die zweistöckigen Steinbaracken gebaut hatten. Das Leben war weiterhin hart, und nach wie vor brachte der Gedanke an Rebellion das Blut in Wallung. Mit seinen fünfzehn Jahren war Niall schon in viele vereitelte Fluchtpläne einbezogen worden.
    Niall schmunzelte, als er an die Angst dachte, die solche Pläne in Gouverneur King und den Siedlern rings um Sydney Town auslösten. Es hatte viele Versuche gegeben, ein Schiff zu kapern, und er hatte gehört, dass der Gouverneur mehreren amerikanischen Klippern befohlen hatte, den Hafen Sydneys zu verlassen, aus Angst, ihre Seeleute würden mit den irischen Rebellen sympathisieren.
    »Was grinst du so, Kumpel?«
    Niall drehte sich zu John Cavenah um, der neben ihm in der Schmiede arbeitete. »Ich dachte gerade, wie gut es doch ist, den Gouverneur zum Schwitzen zu bringen.«
    »Und wenn man sich überlegt, dass er davon ausgegangen ist, wir würden uns umdrehen und uns tot stellen, nur weil England und Irland eine Union gebildet haben!« Er hustete und spuckte in den Schmelzofen. »Wir kämpfen seit Jahren gegen die Missgeburt England – als könnte ein Stück Papier das ändern!«
    »Wenigstens haben wir jetzt einen Priester«, sagte Niall und hämmerte das geschmolzene Eisen in Form.
    John nickte. »Pater Dixon ist ein guter Mann«, stimmte er zu. »Er wird immer ein Auge zudrücken, wenn wir uns nach der Messe zusammensetzen, und uns nie verraten.«
    Niall tauchte das Türscharnier in den Wassereimer, trat vor der Dampfwolke zurück und tupfte sich die Stirn ab. Die Hitze in der Schmiede war erdrückend, Schweiß brannte in seinen Augen, und sein Durst wurde nie gestillt. John war einer der Rebellenführer und ein enger Freund Philip Cunninghams, eines Veteranen der Schlacht bei Vinegar Hill im irischen Wexford im Jahre 1798 und Anführers einer kurzlebigen Meuterei auf dem Sträflingsschiff Anne . »Läuft gerade etwas, John?«
    »Läuft nicht immer etwas?«
    »Ich habe gesehen, wie du mit Cunningham und Johnston gesprochen hast, und ich sehe euch an, dass ihr etwas im Schilde führt.«
    »Besser, wenn du nur wenig weißt, mein Junge.« John trank einen Schluck aus dem Lederbeutel an seinem Gürtel und fing wieder an zu hämmern. »Cunningham ist davon überzeugt, dass für eine erfolgreiche Rebellion Geheimhaltung lebenswichtig ist und dass die Wege der Verständigung nicht nachvollziehbar sein sollten.«
    »Ich will kämpfen«, sagte Niall und warf das Scharnier auf einen Stapel. »Ich bin kein Kind mehr, John. Beim nächsten Aufstand will ich bei den Anführern sein.«
    »Deine Zeit wird kommen«, sagte der ältere Mann, »aber vorerst ist es besser, wenn du im Ungewissen bleibst. Als unser wichtigster Pikenhersteller nützt du uns nicht viel, wenn du in Ketten liegst.«
    »Aber ich will mehr tun«, protestierte er.
    »Dann halt den Mund und mach mehr Piken.«
    Niall verstummte und seine Gedanken wanderten zu den Piken, die er hinter den Hütten vergraben hatte. »Es ist bald so weit, oder?«
    »Sagen wir so, heute ist vielleicht einer der letzten Tage, an denen du das Eisen eines Engländers schmiedest.«
    Hawkesbury River, 3. März 1804
    Mandawuy kroch durch das hohe Gras und beobachtete durch die Staubwolken das Treiben in dem eingepferchten Bereich der Lichtung. Die weißen Männer jagten die Kälber, warfen Seile um ihren Hals und schleuderten sie dann zu Boden. Der Mann auf dem Pferd hielt das Seil fest, ein anderer kniete auf einer Seite des Kalbs und drückte ihm heißes Eisen auf den Rumpf.
    »Warum machen sie das?«, fragte er Tedbury.
    Der ältere Mann zuckte die Schultern. »Vielleicht drückt der weiße Mann sein Zeichen auf seine Tiere, damit er sie für sich behalten

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