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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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Zaumzeug begleiteten seine sorgenvollen Gedanken. Man hatte ihn aufgrund unsinniger Gerüchte im Zusammenhang mit dem Überfall auf Banks Town degradiert, und obwohl er versucht hatte, sich den Weg in einen höheren Rang wieder zu erkaufen, hatten seine Bemühungen zu nichts geführt. Dabei konnte er es sich gar nicht leisten, einen höheren Rang zu kaufen, dachte er verbittert. Das Geld war knapp, und er hatte noch mehr Land verkaufen müssen. Einige Geschäftsvorhaben waren gescheitert, weil ein anderer schneller gewesen war, und seine Spielschulden hatten erneut eine beinahe unanständige Höhe erreicht. Er fürchtete sich davor, dass Henry Carlton sie einfordern könnte: Er müsste die Bäckerei und den Textilienladen verkaufen, um an Bargeld zu kommen – und er bezweifelte, dass es reichen würde. Er hatte reichlich wenig Möglichkeiten. Das Familienvermögen hatte durch Napoleons verdammte Kriege schwer gelitten, so dass er sich nicht einmal darauf verlassen konnte, seinen Vater anzapfen zu können. Darüber hinaus hatte der Baron deutlich zu erkennen gegeben, dass er ihm nicht einen Penny leihen werde, und Eloises Mitgift war längst verbraucht.
    Seine Hand umklammerte die Zügel fester. An Eloises Kälte war er selbst schuld. Er hätte sich an jenem Abend niemals zu einem Wutausbruch hinreißen lassen und ihr Gewalt antun dürfen. Doch nach ihrer Drohung, ihn zu verlassen, hatte er den Verstand verloren. Nachdem es geschehen war, hatte er gewusst, dass es zwischen ihnen nie wieder so werden konnte wie zuvor.
    Dennoch überraschte seine Frau ihn immer wieder, und er kam nicht umhin, ihre Widerstandskraft und ihren starken Willen zu bewundern. Sie war zäher und weniger nachgiebig, als er vermutethatte, aber ihm gefiel die Art und Weise nicht, wie es ihr anscheinend gelang, ihm seine Fehler wortlos vorzuhalten. Ihre Miene zeigte Verachtung, und die Kälte in den einst so bewunderten Augen bereitete ihm Unbehagen.
    Seine Gedanken wurden unterbrochen von dem Kavalleristen, der von seiner Erkundung zurückkam.
    Die Rebellen waren bei Toongabbie gesehen worden. Endlich. Eine Möglichkeit, in Aktion zu treten. Edward vergaß seine Sorgen und spornte sein Pferd zum Galopp an. Er fegte mit den anderen Offizieren voraus und hob kampfbereit den Säbel.
    Die irischen Rebellen verschmolzen mit der Dunkelheit, versteckten sich im Busch und liefen rasch außer Reichweite. Es waren zu viele, und sie waren zu flink. Edward ritt hin und her und versuchte, sie niederzustrecken, doch sie entkamen. Er hielt nach den Infanteristen Ausschau, die sie aufspüren sollten, doch das niedere Fußvolk war nach dem beschleunigten Marsch schon zu erschöpft und nahm die Verfolgung nur halbherzig auf.
    Edward machte die Nutzlosigkeit ihres Vorgehens rasend. Hätte Major Johnston nur etwas Verstand, dann hätte er alle Männer aufsitzen lassen, und sie hätten mit den Schweinehunden kurzen Prozess machen können. Stattdessen schlugen sie im Busch ziellos um sich, und er wurde dreckig und von Minute zu Minute wütender.
    Major Johnston spornte seine Männer an, die Iren durch Toongabbie und Sugar Loaf Hill zu verfolgen, doch obwohl Schüsse fielen, wurde nur ein einziger Aufständischer getötet. Sie verschwanden im Busch, und die Soldaten gaben auf. Johnston traf eine Entscheidung. »Die Rebellen scheinen sich in den Hügeln da hinten zu versammeln. Ich werde den Priester schicken, damit er mit ihnen spricht«, sagte er zu Edward. »Wir müssen sie überreden, sich zu ergeben.«
    »Ich bezweifle, dass sie das tun werden«, erwiderte Edward.
    »Ich auch«, seufzte der Major. »Doch der Priester hält sie vielleicht so lange auf, dass unsere Truppen aufholen können.«
    Man gab dem Priester ein Pferd und schickte ihn los. Kurz darauf kehrte er zurück. Seine Mission war fehlgeschlagen. Die Rebellen hatten ihre Position auf dem höchsten Hügel der Gegend eingenommen und weigerten sich aufzugeben.
    »Kommen Sie, Cadwallader«, sagte der Major. »Wir werden mit ihnen verhandeln.«
    Das dichte Gestrüpp ging in eine breite Lichtung am Fuß eines steilen Abhangs über. Edward war verblüfft über die Anzahl der Rebellen, die sich auf der Anhöhe versammelt hatten. Sie waren bewaffnet und standen in Reih und Glied. Wer immer für diesen Aufstand verantwortlich war, hatte auf jeden Fall eine vorteilhafte Stelle ausgesucht. Die britischen Truppen wären gezwungen, die Anhöhe vom Talboden aus einzunehmen – und gegen zweihundert aufgewiegelte,

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