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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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Sporen und galoppierte an die Stelle, an der die Verwundeten und Sterbenden lagen. Er vernahm ein gequältes Stöhnen und durchbohrte einen Mann mit dem Säbel.
    Andere folgten seinem Beispiel, wurden jedoch vom Major entdeckt, der auf sie zuritt und mit der Pistole über ihre Köpfe hinwegschoss. »Ich werde jeden erschießen, der sich des Mordes schuldig macht«, schrie er. »Nehmt sie lebendig gefangen!«
    Edward trieb sein Pferd in den Busch auf der Suche nach Rebellen, die sich dort versteckt hielten. Außer Sichtweite von Johnston würde er sie erledigen.
    Niall rannte, bis seine Brust schmerzte und seine Beine ihn nicht mehr weiter tragen wollten. Als er vom Kampfplatz humpelte, hatte er gesehen, wie Cavenah fiel, erstochen von dem Soldaten zu Pferd. Jetzt war der Mann hinter ihm her und kam jede Minute näher.
    Gehetzt schaute er sich nach Deckung um, tauchte unter die Wedel eines breiten Farns und schlug sich durch die Schatten, bis er hinter den Büschen verborgen war. Dort lag er und versuchte, nicht allzu schwer zu atmen, weil er fürchtete, dass man ihn hören konnte.
    Das Pferd donnerte vorbei. Niall hörte den Soldaten fluchen, der Hufschlag kam zurück, langsamer jetzt, der Säbel fuhr zischend durch das Gras.
    Mit hämmerndem Herzen kroch Niall weiter durch das Gewirr aus Farnen und Wandelröschen und kauerte sich in eine Vertiefung am Boden, auch wenn er dort jederzeit durch eine Schlange oder eine giftige Spinne den Tod finden konnte.
    Das Pferd kam auf ihn zu. Es blieb stehen. Stille trat ein. Ein Säbel hackte auf das Gras und die überhängenden Farnwedel ein.
    Niall presste sich an die Erde und betete zur Jungfrau Maria.
    »Ich weiß, dass du da bist, du mieser kleiner Hund«, murmelte der Soldat. Der Säbel zerschlug Äste und Gestrüpp.
    Niall kniff die Augen zusammen, als der Säbel in einen Ast direkt über seiner Hüfte schlug.
    Der Soldat fluchte. Nach einem weiteren Säbelstreich durch das Gras zog er weiter. Der Hufschlag wurde leiser.
    Niall stieß den Atem aus, blieb aber im dunklen, dumpfigen Loch unter den Farnen verborgen. Der Soldat war schlau und wartete womöglich in einem Hinterhalt auf ihn.
    Er kauerte in der Dunkelheit und zuckte bei jedem Rascheln zusammen. Das ganze Unterfangen war eine einzige Katastrophe gewesen, trotz der sorgfältigen Planung. Gute Männer waren getötet oder gefangen genommen worden, und die grausamen Vergeltungsmaßnahmen würden rasch durchgeführt werden. Ob er wohl jemals freikäme? Bewusst lenkte er seine Gedanken auf das Mädchen mit dem roten Haar. Sie erinnerte ihn an seine Schwester, denn sie hatte dasselbe aufbrausende Temperament gehabt. Ob er eine von beiden je wiedersehen würde?
    Als die Nacht hereinbrach und der Mond aufging, hielt er es für sicher, die Flucht zu ergreifen. Er kroch hinaus in die Stille des Busches, warf einen Blick über die Schulter und lief mit voller Wucht zwei Infanteristen in die Arme.
    New South Wales, 6. März 1804
    Gouverneur Kings Vergeltung kam schnell. Philip Cunningham wurde noch am selben Nachmittag an der Außentreppe des öffentlichen Vorratslagers in Greenhills gehängt. Die anderen Anführer kamen vor ein Geschworenengericht, doch die Verhandlung dauerte keine Viertelstunde, und sie wurden für schuldig befunden. Sechs von ihnen wurden auf der Stelle aufgeknüpft.
    William Johnston wurde an einem Baum an der Straße zwischen Prospect und Parramatta gehängt, seine Leiche wurde in Ketten ins Stadtzentrum gelegt als Mahnung für alle, wie es Aufrührern erging. Doch die Geschichte des Aufstands würde weiterleben, der Schauplatz des kurzen Kampfes wurde bekannt als Rouse Hill oder Vinegar Hill zu Ehren des irischen Kampfes bei Wexford.
    Kernow House, Watsons Bay, 7. März 1804
    Edward kehrte nach Hause zurück und tischte Eloise die grausigen Einzelheiten auf. »Mir wäre lieber gewesen, wenn Gouverneur King sie alle ausgelöscht hätte«, sagte er am Ende des Abendessens.
    Eloise erwiderte darauf nichts, und er sah sie scharf an. Sie war blass und hatte ihre Mahlzeit kaum angerührt, doch da sie ihm immer vorgeworfen hatte, sie nur ungenau zu informieren, konnte sie sich jetzt kaum beschweren, wenn seine Heldentaten sie aufwühlten.
    »Es war klug von King, die Anführer schwer zu bestrafen, aber er hat den Fehler gemacht, die anderen nur auspeitschen zu lassen und sie ins Kohlenrevier nach Newcastle oder nach Norfolk Island zu schicken, wo sie nur noch mehr Aufruhr anzetteln werden.«
    »Was ist mit

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