Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
Vom Netzwerk:
bewaffnete Männer war es um ihren Erfolg schlecht bestellt.
    »Ich bringe euch das Gnadenangebot des Gouverneurs, wenn ihr euch ergebt«, rief Major Johnston über die Lichtung. Er wartete, bis das aufmüpfige Raunen sich gelegt hatte. »Ich fordere eure Anführer auf, sich zu erkennen zu geben, damit wir verhandeln können.«
    Zwei Männer traten vor.
    »Eure Namen?«, bellte der Major.
    »Cunningham und Johnston«, lautete die mürrische Antwort.
    Der Zufall verblüffte den Major: Der eine trug denselben Namen wie er. »Wollt ihr euch ergeben und das Gnadenangebot annehmen?«
    »Wir werden nicht mit der englischen Armee verhandeln«, rief Cunningham ihnen zu. »Aber wenn Sie Pater Dixon wieder zu uns schicken, werden wir mit ihm reden.«
    Der Major wendete sein Pferd. »Ich hole den Priester«, sagte er leise zu Edward, »aber nur weil die Verzögerung unseren Truppen mehr Zeit verschafft, sich aufzustellen.«
    Als sie mit dem Priester zurückkamen, wusste Edward, dass die Infanterie und die Miliz nicht mehr weit hinter ihnen waren.
    Die Rebellenführer Cunningham und Johnston kamen den Abhang herab, um sie in der Mitte der Lichtung zu treffen. Die irischen Sträflinge folgten ihnen und stellten sich in Reih und Glied hinter ihnen auf.
    »Ich habe euch euren Priester mitgebracht«, sagte der Major. »Ihr habt fünfzehn Minuten, mit ihm zu reden.«
    Edward saß auf seinem unruhigen Pferd und beobachtete, wie der schwarzberockte Priester das Tal durchschritt, um über eine Lösung zu verhandeln und Blutvergießen zu vermeiden. Wäre es nach ihm gegangen, hätte er den Truppen befohlen, den Hügel zu umzingeln und sich den Rebellen von hinten zu nähern, blindlings auf sie zu schießen und möglichst viele zu töten, bevor sie die Möglichkeit hatten, sich wieder aufzustellen. Doch er war nicht der Befehlshabende – und die Feindschaft zwischen ihm und dem Major würde zur Folge haben, dass dieser seinen Rat missachtete.
    Die Zeit war abgelaufen, und die Rebellenführer Cunningham und Johnston kamen wieder auf den Major zu, der inzwischen abgestiegen war und ungeduldig auf und ab schritt. »Wir ergeben uns nicht«, sagte Cunningham.
    »Was wollt ihr dann ?« Das Gesicht des Majors spiegelte seinen Zorn wider.
    »Tod oder Freiheit!«, rief Johnston, hob einen Arm und erhielt laute Zustimmung aus den Reihen seiner Gefolgsleute. »Und ein Schiff, das uns zurück nach Irland bringt.«
    Rasch zog der Major seine Pistole und hielt sie dem Iren an die Schläfe.
    Edward machte dasselbe mit Cunningham, während schon die Rotröcke im Tal auftauchten.
    »Laden und feuern!«, befahl der Major seinen Männern.
    Während die Infanteristen über die Lichtung näher kamen, feuerte auch Niall seine Muskete ab und lud mit zitternden Händennach. Er wusste, die Rebellen waren der Miliz an Zahl überlegen, doch die Rotröcke waren imstande, ihre vorbereiteten Salven rasch und effizient abzufeuern. Er taumelte rückwärts und schoss erneut.
    Mit der Präzision und den sparsamen Bewegungen, die militärischer Drill mit sich bringt, stellten sich die Rotröcke Reihe für Reihe auf, luden und feuerten, während sie auf die ungeübten und verängstigten Sträflinge eindrangen.
    Niall spürte den stechenden Schmerz, als die Kugel eine Hitzespur über seine Wange zog. Dann klemmte seine Muskete. Führerlos und nicht auf den Angriff vorbereitet, warfen die Männer ringsum ihre Piken, Stöcke und die abgefeuerten Musketen zu Boden und liefen in Deckung. Mit einem Blick auf ihre Anführer, die noch immer durch Pistolen an den Schläfen in Schach gehalten wurden, wusste Niall, es war vorbei. Er rannte hinter den anderen her.
    Edward musste dem Angriff notgedrungen aus einiger Entfernung zusehen, denn er hielt nach wie vor seine Pistole an Cunninghams Schläfe. Vor Wut zuckte sein Finger am Abzug.
    »Wenn Sie abdrücken, Captain Cadwallader, lasse ich Sie wegen Mordes hängen«, knurrte der Major.
    Edward schluckte. Johnston entging aber auch nichts, und sein Abscheu war beinahe greifbar. Edward bezweifelte nicht, dass er seine Drohung wahrmachen würde, falls er nicht parierte.
    Die Rotröcke hörten auf zu schießen. Der Kampf hatte eine Viertelstunde gedauert, und die Rebellen waren geflohen. Nur ein paar Verwundete und Tote blieben zurück.
    »Treibt alle zusammen, die ihr finden könnt, und nehmt sie gefangen, auch die Verwundeten.« Der Major entließ die irischen Anführer in die Obhut eines Wachtmeisters.
    Edward gab seinem Pferd die

Weitere Kostenlose Bücher