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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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beinahe zerstört hatte. Allerdings begriff er allmählich die Qualen, die sie hatte aushalten müssen, als sie gezwungen war, sich zwischen Liebe und Familie zu entscheiden. Er war unfair zu Eloise gewesen – wie gedankenlos, von ihr zu erwarten, sie würde alles für ihn aufgeben. Doch sein Verlangen nach ihr setzte sich über seinen Verstand hinweg, und ob es nun egoistisch war oder nicht, er hätte jedes Opfer von ihr verlangt, um sie an seiner Seite zu haben.
    »Ist sie verheiratet?«, fragte Susan.
    George nickte.
    »Das habe ich mir gedacht.« Susan seufzte. »Kein Wunder, dass du so bekümmert bist, denn dann kann es keine Lösung geben.« Sie drückte seine Finger. »Gibt es Kinder?«
    »Drei. Aber ich weiß, dass sie ihn nicht liebt«, platzte es aus ihm heraus, »und das macht es so schwer.« Seine Augen schwammen in Tränen. »Sie ist mein Leben, Mutter, mein Herz und meine Seele, die Luft, die ich einatme. Wie soll ich nur ohne sie leben?«
    »Mein liebster Sohn«, sagte sie, »wenn drei Kinder da sind, dann muss an ihrer Ehe etwas dran sein, ungeachtet dessen, was sie dir erzählt. Du musst sie loslassen.«
    George hatte Mühe, sich zu beherrschen, doch die Worte seiner Mutter spiegelten den Zweifel, der ihm beim Anblick des dritten Kindes gekommen war.
    »Ich wünschte, ich wüsste, wie ich dich trösten kann«, fuhr sie fort, »aber Worte sind ohne Bedeutung, wenn das Herz so bitterlich schmerzt – nimm es von einer an, die es weiß.«
    Ihre Stimme war ins Stocken geraten, und George wusste, dass sie an ihren eigenen Schmerz dachte. »Du hast ihn geliebt, nicht wahr?«
    Susan nickte. »Aber es war eine zerstörerische Liebe«, sagte sie, »eine, die nur erfüllt werden konnte, wenn zwei Familien auseinandergerissen wurden. Es musste ein Ende haben.« Sie wandte sich zu ihm. »Sie hat ihre Entscheidung getroffen, George, so wie ich vor all den Jahren. Du musst dich damit abfinden.«
    »Hätten wir uns doch nur kennengelernt, bevor sie mit Cadwallader verbunden war«, sagte er verbittert.
    »Edward Cadwallader?«
    Innere Qual zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab, da sich andere Erinnerungen einschlichen – Edwards Anteil an Florence’ Niedergang.
    »Allem Anschein nach ist es unseren beiden Familien bestimmt, immer wieder aneinanderzugeraten, aber jetzt, da Edward den Titel seines Vaters geerbt hat, ist es ihr unmöglich, ihn zu verlassen.«
    Sie nickte, doch ihr Blick war auf einen fernen Punkt jenseits der Lichtung geheftet, und die Schlagader an ihrem Hals pochte sichtbar.
    Plötzlich überkamen George Schuldgefühle. Jonathans Tod war ein furchtbarer Schock für seine Mutter gewesen, und sie trauerte noch immer um ihn. Er hätte sich nicht verplappern dürfen.
    Susan stand auf und steckte die grauen Haarsträhnen wieder unter die Haube. »Ich liebe deinen Vater«, erklärte sie. »Das darfst du nicht in Zweifel ziehen, George. Er ist mein Fels, mein bester Freund, und ich schätze mich glücklich, dass er Verständnis hat, wenn ich um Jonathan trauere. Er hat mir die Liaison vor langer Zeit verziehen, und mein Leben war auf vielfältige Weise gesegnet.«
    George sah ihr an, dass sie versuchte, nicht zu weinen, ihre fest zusammengepressten Lippen und ihr kerzengerader Rücken zeigten ihre Entschlossenheit. »Ich weiß, Mutter«, sagte er. »Das habe ich nie bezweifelt.«
    Sie drehte sich noch einmal um und betrachtete die Landschaft, die sich vor ihnen ausdehnte. »Aber Jonathan hatte einen besonderen Platz in meinem Herzen. Er war der Freund aus meiner Kindheit, meine erste Liebe – der Mann, mit dem ich glaubte, mein ganzes Leben verbringen zu können, bis das Schicksal eingriff.« Sie hob das Kinn und straffte die Schultern. »Es kann grausam sein, George. Mach nicht dieselben Fehler wie ich. Lass von ihr ab.«
    Er versuchte zu sprechen, fand aber keine tröstenden Worte für sie.
    »Ich brauche ein wenig Zeit für mich«, beendete sie das Gespräch.
    George erhob sich von der Bank und sah ihr nach, wie sie würdevoll über die Lichtung schritt. Der Schmerz seiner Mutter war aus jeder Bewegung ihrer zierlichen Gestalt abzulesen, und er empfand tiefes Mitleid mit ihr. Er musste zugeben, dass sie recht hatte. Höchste Zeit, Eloise loszulassen – ihre Entscheidung hinzunehmen und fortzugehen, bevor ihre Liebe sie und die nächste Generation zerstörte.

Achtzehn
     
    Parramatta, Januar 1805
    D ie Peitsche hatte Nialls Rachedurst nicht gestillt. Die Erfahrung jener schrecklichen Tage nach dem

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