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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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Winter, und Sie haben ihn nackt in dem feuchten Keller gelassen, in dem es von Ratten wimmelte. Als er gerettet wurde, war er fast wahnsinnig vor Angst und starb innerhalb von zwei Wochen an Lungenentzündung.«
    »Wir waren noch jung«, murmelte Edward. »Wir waren uns über die Folgen unserer Tat nicht im Klaren.«
    »Sie waren vierzehn«, fauchte Carlton, »alt genug, um genau zu wissen, was Sie taten.« Er beugte sich vor und legte die Arme aufden Tisch. »Sie sind noch immer jener grausame Schuljunge, der keine Rücksicht auf andere nimmt, den alles kalt lässt, was ihn oder sein Wohlergehen nicht direkt betrifft. Ich hatte gehört, dass Sie nach Australien gegangen waren, und als ich Sie an jenem Morgen am Kai stehen sah, wusste ich, dass meine Chance gekommen war, Ihnen eine Lektion zu erteilen, die Sie nie vergessen würden.«
    Edward schwieg.
    »Es war leicht, Ihre Eitelkeit zu schüren, Sie in Ihrem eigenen Spiel zu schlagen – denn Sie beherrschen des Kartenspiel nicht wie ich, und Sie sind zu arrogant, um auf die Warnungen Ihres früheren Freundes Barnes zu hören.«
    »Er war Ihr Informant?« Edward war zutiefst erschrocken.
    »Sie haben sich viele Feinde gemacht, Cadwallader, und Feinde reden. Stück für Stück habe ich Ihnen alles unter der Nase weggeschnappt. Es war, als stehle man einem kleinen Kind Bonbons.«
    »Wer sind Sie?«, flüsterte Edward.
    »Arthur Wilmott war mein geliebter Neffe, mein einziger Erbe – und ich habe viele Jahre darauf gewartet, seinen Tod zu rächen.«
    »Warum ich?« Edward bemerkte den Jammerton in seiner Stimme und wurde rot. »Ich war nicht der Einzige, der ihn dort hineingesteckt hat.«
    »Die anderen sind schon erledigt«, sagte Carlton tonlos. »Zwei sitzen im Schuldnergefängnis, einer hat sich erhängt.«
    Edward musste diese Neuigkeiten erst einmal verdauen. Carlton war ein gefährlicher Mann – und seine Absichten tödlicher, als er es sich je hätte vorstellen können. »Sie würden also meine Frau und meine Kinder auf die Straße setzen, um sich zu rächen, und meine Karriere zerstören, so dass ich nicht weiter für sie sorgen könnte?«
    Henry Carlton schüttelte den Kopf. »Ich will mich nicht an Ihrer Familie rächen. Ihre Angehörigen sind unschuldig, gefangen im Netz Ihrer Täuschungen. Was jedoch Ihre Karriere betrifft, die war schon nach dem, was Sie sich in Banks Town erlaubt haben, auf dem absteigenden Ast.«
    Edwards Pulsschlag machte einen Sprung. Willy Baines hatte zu viel geredet, und wenn er ihn erwischte, würde er ihm die Zunge herausschneiden. Er versuchte, seine Gedanken zu ordnen. »Sie werden mir das Haus also lassen?«
    »Nein.«
    Edward erstarrte. »Was dann?«
    »Ihre Pferde sind vor neun Uhr morgen früh an meiner Unterkunft abzuliefern, die Stute Ihrer Frau und die Ponys der Jungen ausgenommen. Ich werde die Übertragungsurkunden für die Läden und das Haus morgen früh um elf quittieren. Wir treffen uns in den Büros von White and Marshall.«
    »Aber Sie sagten doch …«
    »Hören Sie zu, Cadwallader, und unterbrechen Sie mich nicht.« Henry Carlton funkelte ihn über den Tisch hinweg wütend an. »Ihr Vater war ein kluger Mann, und sein letzter Wille hat mich auf eine Idee gebracht, was ich mit dem Haus anfange.« Sein Lächeln war vernichtend. »O ja. Der Anwaltsgehilfe war sehr entgegenkommend. Ich kenne jede Klausel im Testament Ihres Vaters.« Er trank einen Schluck Wein. »Und es hätte keinen Zweck, nach dem Mann zu suchen. Er ist seither unbekannt verzogen.«
    Edward biss die Zähne zusammen.
    »Die Besitzurkunden vom Haus gehen an Ihre Söhne über mit dem Vorbehalt, dass Ihre Frau dort bis an ihr Lebensende wohnen darf – oder bis zu ihrem Auszug, je nachdem, was früher eintritt.« Der Blick aus seinen grauen Augen war stahlhart. »Es bleibt ihr überlassen, ob sie das Anwesen mit Ihnen teilen will, aber sollte sie Sie verlassen oder vor Ihnen sterben, werden Sie das Eigentum umgehend räumen.«
    Edward schob den Stuhl zurück und stand auf. »Das können Sie nicht machen«, knurrte er.
    »Ich kann, und ich werde es.« Carlton erhob sich und nahm Hut und Mantel vom Wirt entgegen. »Vergessen Sie nicht, Cadwallader, ich halte die Karten in der Hand – und sollten Sie in Erwägung ziehen, mir ein Messer zwischen die Rippen zu stoßen, sollten Sie wissen, dass ich Leute habe, die zu jeder Zeit meinen Rücken im Auge haben.«
    Edward folgte seinem Blick und sah einen bulligen Mann am Eingang.
    Carlton setzte seinen Hut

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