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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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predigen. George schnaubte. Florence war die Letzte, von der er so etwas erwartet hätte. Sie war als Kind recht unfreundlich gewesen, hatte ihn oft an den Ohren gezogen, als er noch klein war, und hatte damals nur wenig religiösen Eifer gezeigt.
    Er nahm seinen Hut, verließ die Pension und schlenderte auf die Residenz des Gouverneurs zu, fest entschlossen, sich weder von seinen Sorgen das Fest verderben zu lassen, noch die Möglichkeitin Erwägung zu ziehen, dass er dort auf Eloise treffen könnte. Selbst nach den langen Wochen auf See spürte er immer noch, welchen Schlag ihm Thomas versetzt hatte, als er ihn über Eloises Identität aufklärte – und er wusste, er musste sich eigentlich für ein Wiedersehen mit ihr wappnen, damit er sich angemessen verhalten konnte.
    Das Gartenfest war in vollem Gang. Die Sonne brannte auf die schillernde Farbenpracht von Kleidern, Hüten und scharlachroten Uniformen nieder. Geplauder und Gelächter wurden begleitet von den harmonischen Klängen einer Geige und eines Klaviers und dem weniger melodiösen Kläffen von Hunden. Eine angenehme Brise milderte die Hitze, darüber hinaus hatte man schattenspendende Zelte aufgebaut. George schlenderte über den Rasen, blieb hier und da stehen, um einen Freund oder bekannten Geschäftsmann zu begrüßen, konnte aber nicht umhin, nach Eloise Ausschau zu halten.
    Er unterhielt sich gerade mit Elizabeth Macarthur und Richard Atkins, dem Kriegsgerichtsrat, als er sie erblickte. Als John Macarthur zu der Gruppe stieß, murmelte George eine Entschuldigung und überließ die beiden alten Kontrahenten ihren ewigen Streitgesprächen. Er suchte sich einen schattigen Platz in der Nähe von Eloise und beobachtete sie.
    Sie stand mit Thomas Morely und ihren Schwestern zusammen und sagte gerade etwas, was die anderen zum Lachen brachte. Ihr Kleid hatte die Farbe der Südsee, zwischen Grün und dunklem Türkis changierend, wenn sie sich bewegte. Ihr Hut saß schräg, um ihre Augen zu überschatten, und ihr herrliches Haar glitzerte wie Gold auf ihren Schultern. Ihr Gesicht aber war es, das ihn gefangen nahm, und als sie seinem Blick begegnete, begann sein Herz zu rasen.
    Sie schenkte ihm ihr Lächeln mit den reizenden Grübchen und wandte sich dann wieder an Thomas, woraufhin alle zu ihm herüberschauten.
    Erneut hatte sie George dabei ertappt, wie er sie beobachtete. Er aber konnte nun nicht weggehen, weil Thomas auf ihn zuschritt.
    »Cadwallader ist zwar nicht in der Stadt, aber andere passen auf, wenn er nicht da ist«, raunte Thomas ihm zu.
    George aber konnte sich die Gelegenheit, mit ihr zu sprechen, ebenso wenig entgehen lassen wie einen Flug zum Mond. Er setzte sein übliches Grinsen auf und schüttelte dem Freund die Hand. »Zum Henker damit, Thomas!«, sagte er. »Ich möchte ja nur vorgestellt werden.«
    »Na schön«, stimmte Thomas zu. »Aber ich kenne dich und sehe nur Unheil voraus.«
    »Komm schon, Thomas, die Damen warten.«
    Thomas’ Hand hielt ihn zurück, bevor er sich in Bewegung setzen konnte. »Cadwallader ist gefährlich, wenn man ihm in die Quere kommt. Denk daran, George!«
    George wusste nur zu gut, was für ein Mann Cadwallader war, doch Eloise wartete auf ihn, und auch der Gedanke an den Zorn ihres Ehemannes vermochte ihn nicht zu bremsen. Er berührte das schmale Buch, das er in die Tasche gesteckt hatte. Die Kamelienblüte war zwischen die Seiten gepresst. »Ich habe deine Warnung vernommen, Thomas«, sagte er gutgelaunt. »Und jetzt stell mich um Himmels willen vor, ehe sie des Wartens müde wird.«
    Trotz seiner guten Stimmung war George nervös, als er seinem Freund über den Rasen folgte. Seine Gedanken überschlugen sich. Was sollte er ihr sagen, ohne wie ein Narr dazustehen?
    »Anastasia, meine Liebe, erinnerst du dich an meinen Freund George Collinson?«
    George neigte sich über die dralle Hand.
    Dann stellte Thomas ihn Irma nochmals vor, und als George ihr einen vollendeten Handkuss gab, kam er nicht umhin, den unverhohlen flirtenden Blick aus ihren hellblauen Augen zu bemerken, der ihm schon vor Weihnachten beim Ball des Gouverneurs aufgefallen war. Sie war die am wenigsten attraktive der drei Schwestern und außerdem viel zu direkt.
    Thomas räusperte sich. »Lady Cadwallader, darf ich Ihnen George Collinson vorstellen?«
    George war nicht entgangen, wie wohlüberlegt Thomas sie vorgestellt hatte, und er wusste, es sollte ihn daran gemahnen, wer sie war und was sie darstellte. Doch als er ihre Hand nahm, war

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