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Insel der Traumpfade Roman

Insel der Traumpfade Roman

Titel: Insel der Traumpfade Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara McKinley Marion Balkenhol
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verlassen.«
    »Sie würden keine Gefahr laufen«, sagte er und zwinkerte ihr verschwörerisch zu. »Dort gibt es ein Wohnzimmer, und meine Haushälterin wird da sein, um über Ihre Ehre zu wachen.«
    Sie spürte, dass sie hochrot anlief. »Mr Carlton«, kicherte sie, »flirten Sie etwa mit mir?«
    »Natürlich«, antwortete er. »Mir gefällt es, wenn Sie erröten. Dann strahlen Ihre Augen so.«
    Billy mit seiner Hänselei fiel ihr ein, und ihr wurde klar, dass Henry Carlton nur scherzte. »Vielen Dank für das Kompliment und für die Einladung zum Tee«, sagte sie, »aber ich muss jetzt wirklich gehen. Jack wird sich schon fragen, wo ich bleibe.«
    »Dann holen Sie ihn doch, und wir trinken gemeinsam Tee«,versuchte er sie zu überreden. »Es ist so lange her, seit wir miteinander reden konnten. Ihre Gesellschaft hat mir gefehlt.«
    Was sie in seiner Miene las, löste ein Gefühl von Unsicherheit und leichter Erregung bei ihr aus, das sie jedoch lieber nicht beachtete. »Wir müssen wieder zurück nach Moonrakers«, erklärte sie. »tut mir leid, Mr Carlton.«
    »Dann treffen wir uns vielleicht das nächste Mal, wenn Sie in der Stadt sind«, sagte er. »Ich habe vor, noch eine Weile in Australien zu bleiben, und Sie könnten mir eine Nachricht zukommen lassen.« Er fischte mit den Fingern in seiner Westentasche. »Meine Karte. Bitte, nehmen Sie sie.«
    Alice steckte sie in ihre Handtasche. »Wir kommen nicht sehr oft in die Stadt«, antwortete sie, »aber trotzdem vielen Dank.« Sie knickste und ging weiter. Die Begegnung hatte sie aus dem Gleichgewicht gebracht, und obwohl seine Aufmerksamkeit ihr schmeichelte, hatte sie nicht gewusst, wie sie mit seiner Schäkerei umgehen sollte. Sie konnte es kaum erwarten, wieder bei Jack zu sein.
    Als sie die Straße entlangging, war sie sich fast sicher, Mr Carltons Blick in ihrem Rücken zu spüren, und fragte sich, was er von ihr erwartete.
    Kernow House, Watsons Bay, Dezember 1798
    Edward musterte seine Frau, die in den Sessel sank und sich an die Polster lehnte. Ihr gewölbter Leib machte die Wirkung ihres elegant geschnittenen Kleides zunichte, und obwohl ihre Brüste prächtig waren, brachte er es nicht über sich, sich ihr zu nähern. Ihm fielen die dunklen Ringe unter ihren Augen auf, die Schweißperlen auf ihrer Oberlippe, und er musste sich abwenden. Sie war nicht im Geringsten verführerisch.
    Die Tür ging auf, und Meg kam mit Charles herein, der vorkurzem seinen ersten Geburtstag gefeiert hatte. »Das Wohnzimmer ist kein Ort für ein Kind«, schnauzte er sie an.
    »Ich habe Meg gebeten, Charles herunterzubringen, damit du ihn siehst«, sagte Eloise. Mühsam kam sie auf die Beine und nahm das schluchzende Kind in die Arme. »Also wirklich, Edward«, sagte sie, als das Kindermädchen das Zimmer verlassen hatte, »du hast die arme Meg erschreckt und Charles zum Weinen gebracht.«
    »Andauernd quengelt er wegen irgendetwas«, knurrte er und schenkte sich ein.
    Sie redete dem Kind gut zu, damit es zu weinen aufhörte. Edward kehrte ihnen den Rücken zu und schaute aus dem Fenster auf den prächtigen Sonnenuntergang. Da die Türen offen standen, um die Seebrise hereinzulassen, konnte er die Rosen riechen, die sich an der Seite des Hauses emporrankten. Schade, dass Eloise so unförmig war. Wie angenehm wäre es gewesen, zu zweit am Strand entlangzureiten.
    »Oh, Edward, sieh doch nur! Er versucht, allein zu laufen.«
    Er sah, dass Charles sich an ihre Hände klammerte, die dürren Beine bogen sich fast nach außen unter der Anstrengung, die Balance zu halten. Sein Gesichtsausdruck zeugte von äußerster Konzentration, und einen Moment lang spürte Edward einen Funken Interesse an ihm. »Lass ihn los«, befahl er.
    Eloise löste ihre Hände, und Charles schwankte wie ein betrunkener Seemann.
    »Komm, Junge«, kommandierte Edward. »Komm zu deinem Vater.«
    Charles stellte einen winzigen Fuß vor. Er grinste zu Edward auf und sabberte vor Begeisterung über seine Leistung.
    »Genau. Und noch einmal.«
    »Er ist nicht auf dem Exerzierplatz, Edward«, sagte Eloise. »Du musst nicht schreien.«
    Edward beachtete sie nicht. »Komm, Charles«, sagte er mitdröhnender Stimme. »Wir wollen doch mal sehen, aus welchem Holz du geschnitzt bist. Geh zu Papa.«
    Charles’ Gesicht legte sich in Falten, seine Zehen verfingen sich in den Fransen des türkischen Teppichs, und er landete unsanft auf dem Hosenboden.
    Edward zog den Kopf ein, als sein Sohn jammerte. »Um Himmels willen,

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