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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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schmieden müssen. Es mag ein paar Wochen dauern, bis alle da sind, aber bis dahin hoffe ich, erste Hinweise auf ihren Verbleib zu haben.“
    „Vielleicht könnte ich von Nutzen sein“, erklärte Max nachdenklich.
    „Bietest du deine Hilfe an?“ erkundigte sich Thorne.
    Max nickte. „Mindestens ein halbes Dutzend Mal während meiner militärischen Laufbahn habe ich die Befreiungsaktionen für britische Kriegsgefangener geleitet. Es wäre mir eine Freude, meine Erfahrungen beizusteuern.“
    „Sie sollten kein solches Opfer bringen, Mr. Leighton“, erwiderte Caro rasch. „Sie sind erst vor kurzem aus dem Krieg heimgekehrt. Es wäre zu viel von Ihnen verlangt, sich in eine weitere Auseinandersetzung verwickeln zu lassen.“
    Max richtete seinen Blick auf sie. „Mein Lieutenant verdankt Ihnen sein Leben. Diese Schuld könnte ich wenigstens etwas abtragen, wenn ich Ihnen bei der Rettung Ihrer Freundin helfen könnte.“
    „Er hat Recht“, erklärte Thorne. „Max gilt als brillanter Taktiker. Er könnte sich bei dem Rettungsversuch als überaus wertvoll erweisen.“
    Mit gerunzelter Stirn schaute Caro Thorne an, überrascht von seiner Begriffsstutzigkeit. Der Erfolg der Wächter beruhte zum Teil auf ihrer Anonymität. Wenn Max sich beteiligte, würde es schwer werden, den Bund vor ihm geheim zu halten. Und nur Sir Gawain entschied, wer ins Vertrauen gezogen wurde.
    „Ich denke, du vergisst wohl Sir Gawains Abneigung gegen Fremde“, entgegnete Caro spitz.
    Thome grinste. „Ich bin sicher, dass Sir Gawain mir in diesem Fall verzeihen wird. Max hat seine Orden nicht grundlos erhalten. In zahllosen Schlachten war er trotz haushoher Übermacht des Feindes dennoch erfolgreich. Ihm haben wir es mit zu verdanken, wenn der Krieg früher zu Ende gegangen ist. Einen brillanten Strategen wie ihn können wir gut gebrauchen.“
    Caro zog eine Augenbraue in die Höhe, in dem Versuch, ihm wortlos ihre Sorge mitzuteilen. „Kann ich dich unter vier Augen sprechen?“
    „Warum? Vor Max können wir offen sprechen. Er muss ja nicht für das Außenministerium arbeiten, um zu helfen. Ich bezweifle nicht, dass Sir Gawain ihn ohnehin irgendwann anwerben will, aber jetzt kann er uns einfach als Privatmann beistehen.“
    Das stimmte vielleicht. Max würde nichts von den Wächtern erfahren müssen. Ihm würde die Version aufgetischt werden, dass Isabella eine Reihe von Beschützern hatte, die entschlossen waren, sie zu befreien. Und jeder Neue musste sich erst beweisen, ehe er gefragt wurde, ob er dem Bund beitreten wollte. Zweifellos sah Thorne hier eine Chance für Max, sich als zukünftiger Wächter zu profilieren.
    Sie bezweifelte stark, dass Max Leighton sein Leben ihrer Sache widmen wollte, aber das konnte sie kaum diskutieren, wenn er daneben stand und ihren Wortwechsel neugierig verfolgte.
    „Es ist ganz einfach“, erklärte Thorne. „Max kann dich morgen nach Kyrene zurückbegleiten und bei mir wohnen, bis wir Isabella gefunden haben.“
    Caro zögerte immer noch. Instinktiv wollte sie widersprechen. Max wäre ohne Zweifel ein Gewinn. Und sie sollte sich durch ihre persönlichen Vorbehalte nicht beeinflussen lassen.
    Nur wäre es ihr unter diesen Umständen lieber gewesen, wenn sie keine Vorgeschichte mit Max hätte. Sie war nicht auf die Komplikationen vorbereitet, die seine Gesellschaft auf der Heimreise mit sich brachte. Er würde sich als zu große Ablenkung erweisen, dessen war sie sich sicher. Schon jetzt machte sie seine Nähe und seine Ausstrahlung verlegen und unsicher, dass sie kaum ihre Sinne beisammen halten konnte. Wenn er auf der Schiffsreise ständig um sie war, wären ihre Nerven praktisch ununterbrochen im Chaos.
    Außerdem wollte sie nicht das Risiko eingehen, die unüberlegte Verführung zu wiederholen. Oder erneut das unerklärliche Gefühl von Verlust erfahren, das sie nach seinem Fortgehen empfunden hatte.
    Doch sie konnte ihm unmöglich ihre wahren Gründe verraten.
    „Ich denke immer noch nicht, dass es eine gute Idee ist“, stieß sie leise aus.
    „Warum nicht?“ fragte Max neugierig.
    „Zum einen könnte ich es mir nie verzeihen, wenn Sie verletzt würden.“
    „Ich bezweifle, dass die Gefahr größer ist als im Krieg.“
    „Wenn wir eine Rettungsaktion in einem der Barbarenstaaten durchführen, wird es kein Spaß, Mr. Leighton. Sie riskieren ernsthafte Verwundungen oder sogar den Tod. “
    „Das nehme ich in Kauf. Außerdem kann ich eine Abwechslung gut gebrauchen. All diese Monate des

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