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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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verweichlichten Zivilistenlebens gehen mir allmählich auf die Nerven.“
    „Sie finden es langweilig und öde, meinen Sie?“ erkundigte Caro sich süßlich.
    „So in etwa“, entgegnete er trocken.
    „Dann sollten Sie besser von einem Besuch unserer kleinen Insel Abstand nehmen. Verglichen mit London ist das Leben dort recht ländlich und gemächlich. Sie werden wenige von den Annehmlichkeiten finden, an die Sie gewöhnt sind, und gewiss keinen gesellschaftlichen Trubel. Am Ende werden Sie die Zivilisation, wie Sie sie kennen, vermissen. Und die Schar von Bewunderinnen, die Ihnen hier auf Schritt und Tritt folgen, wird auf Kyrene ausgesprochen gelichtet sein.“
    Sein Lächeln war verheerend. „Dieser letzte Punkt bestärkt mich höchstens, London den Rücken zu kehren. Es gibt für meinen Geschmack zu viele heiratswütige Mütter hier. Die Teilnahme an Ihrer Unternehmung liefert mir einen guten Grund, all den jungen Damen zu entkommen, die mich in die Ehefalle locken wollen.“
    „Genau“, stimmte Thorne ihm leise lachend zu. „Und ich bin sicher, Max wird die Ruhe und den Frieden genießen. Im Übrigen“, Thorne bedachte Caro mit einem strengen Blick, „könntest du auch ein wenig Zerstreuung brauchen. Max’ Gesellschaft wird dir helfen, nicht ständig an Bella zu denken. Es könnte dich sogar aus deinem Schneckenhaus locken.“
    Bei dieser provozierenden Bemerkung kniff Caro drohend die Augen zusammen. „Ich verkriech mich nicht in einem Schneckenhaus.“
    „Oh doch. Und ich wette, es ist inzwischen nur dicker geworden, weil ich nicht in der Nähe bin, um dich immer wieder herauszuholen. Du brauchst jemanden wie Max, der verhindert, dass du dich in meiner Abwesenheit zurückziehst.“
    „Deine Abwesenheit war eine schöne Erholung“, entgegnete Caro hitzig.
    Max verfolgte ihr Wortgefecht, sah ihre grauen Augen funkeln und verspürte aufs Neue Faszination - und ein unerklärliches heftiges Verlangen.
    Seine Reaktion auf sie verblüffte ihn. Er hatte das letzte höllische Jahr damit verbracht, von dieser Frau als seinem Schutzengel zu träumen und nicht als ein Objekt der Begierde. Er hätte nicht damit gerechnet, dass seine Reaktion jetzt so ... so fleischlich sein würde. Hatte nicht damit gerechnet, dass sein Hunger für sie mit solcher Heftigkeit neu aufflammen würde.
    Als er ihr vorhin nahe genug gekommen war, um sie zu berühren, hatte er das überwältigende Verlangen verspürt, sie zu küssen, sie zu schmecken und sich tief in ihre Wärme zu versenken. Selbst jetzt noch war seine Erregung nicht ganz abgeklungen.
    Es hatte ihm einen Stich versetzt, Caro sagen zu hören, dass sie ihm ihre Unschuld nur geschenkt hatte, um ihre Neugier zu befriedigen, obwohl Max vermutete, dass diese Nacht ihr mehr bedeutete, als sie zugab.
    Es hatte ihm auch einen Stich versetzt, ihre enge Freundschaft mit Thorne zu beobachten. Dies musste er sich eingestehen. Bei einer anderen Frau hatte er nie dieses jähe Aufwallen von Eifersucht verspürt.
    Sein Eifer, mit ihr nach Kyrene zu segeln, erstaunte ihn ebenfalls. Das Letzte, was er wollte, war, an den Krieg erinnert oder in eine weitere Rettungsaktion hineingezogen zu werden. Aber er schuldete Caro viel - nicht nur für die Behandlung seines Lieutenants, sondern auch für ihre Hilfe, dass er nicht den Verstand verloren hatte.
    Selbst eine Artilleriesalve hätte ihn jetzt nicht von ihr fern halten können.
    Er konnte sich selbst belügen und jede Menge Entschuldigungen anführen, um sein Vorgehen zu rechtfertigen. Es war gut möglich, dass der Aufenthalt in der lichtdurchfluteten Beschaulichkeit der Insel ihm helfen würde, den inneren Frieden zu finden, der sich bei ihm auch nach Kriegsende nicht einstellen wollte.
    Doch er wusste, dass der wahre Grund für den Wunsch, auf die Insel zurückzukehren, viel tiefer lag: Dies war seine Chance, herauszubekommen, ob die Magie, die er mit Caro Evers in jener Nacht erlebt hatte, echt war oder einfach auf dem Zauber der Insel beruhte, einem Zauber, der einer näheren Betrachtung im grellen Tageslicht nicht standhalten würde.
    Zahllose Monate hatte ihn ihr Bild verfolgt. Wenn er sie jetzt gehen ließ, würde er sich auf ewig fragen, ob er einen schweren Fehler begangen hatte.
    Er musste zurückkehren, und wenn es nur war, um sich zu beweisen, dass der merkwürdige Bann gebrochen werden konnte, den sie über ihn geworfen hatte. Dass die mythische Kraft der Insel nicht mehr als eine Legende war.
    Dann würde er gewiss Caro

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