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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Jordan
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sein Blick glitt zu Max, der neben ihr stand. „Thomes Nachricht ist eben erst eingetroffen. Wie wir es befürchtet haben, wurde Isabella als Sklavin verkauft, aber auf einer privaten Auktion, nicht auf dem Markt. Das war der Grund dafür, weshalb ihre Spur so schwer zu verfolgen war. Aber wenigstens haben wir einen Anhaltspunkt, wohin sie verschleppt wurde.“
    „Wohin?“
    „Hier.“ Er deutete auf eine Stelle auf der Karte der Barbarenküste, die auf dem Tisch ausgebreitet war. „In den Bergen südwestlich von Algier, jenseits dieses Wüstenstreifens. Sie wurde von einem Berberfürsten für seinen Harem erworben und hat einen enormen Preis erzielt. Jeder, der so viel bezahlt, wird auf seinen Kauf sicherlich gut aufpassen. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die Berber hervorragende Kämpfer sind, viel härter als die Araber, und dieser Mann ist der Anführer seines Stammes, eher Kriegsherr als Scheich. Seine Festung liegt in einem abgelegenen Berggebiet. Wenn Bella dort festgehalten wird, wird ihre Befreiung nicht einfach sein.“
    Caro umfasste ihren Degen fester. Diese Nachricht zusammen mit Johns Kummer weckte in ihr das Verlangen, gleichzeitig zu schreien und zu weinen. „Wie also sieht unser Plan aus?“ fragte sie Ryder.
    „Wir müssen erst sicher sein, dass Isabella sich in der Festung befindet. Hawk ist dorthin unterwegs, um es herauszufinden. Hawk“, fuhr Ryder an Max gewandt fort, „ist der Earl of Hawkhurst. Er besitzt hier auf Kyrene ein namhaftes Gestüt und unternimmt regelmäßig Reisen nach Nordafrika, um Berber- und Araberpferde zu kaufen.“
    „Und er arbeitet ebenfalls für das Außenministerium?“
    „Ja“, antwortete Sir Gawain. „Hawkhurst ist einer von uns.“ Ryder deutete erneut auf die Karte und fuhr dann fort: „Als Thorne in Algier eintraf, hatte Hawk bereits in Erfahrung gebracht, welches Piratenschiff Isabellas Schiff gekapert hatte. Aber es dauerte eine ganze Weile, die Piraten zu bestechen, den Käufer zu verraten. Hawk reist nun in Begleitung einiger Dienern dorthin, unter dem Vorwand, Pferde kaufen zu wollen, während Thorne in Algier bleibt, um Waffen, Pferde und Vorräte für eine Expedition ins Innere des Landes zu organisieren.“ „Wir müssen sofort einen Befreiungsplan schmieden“, warf Caro ein, „und morgen nach Algier segeln.“
    „Thome hat uns geraten, Hawks Rückkehr abzuwarten“, bemerkte Ryder. „Wir müssen erst einen Beweis für Isabellas Aufenthaltsort haben und können nicht völlig überstürzt und kopflos aufbrechen. Es kann ein oder zwei Wochen dauern, aber das wird kaum einen Unterschied machen.“
    „Es könnte für Isabella einen gewaltigen Unterschied bedeuten!“ rief Caro empört. „Wenn wir bereits in Algier sind, könnten wir in dem Augenblick zu der Festung aufbrechen, in dem wir von Hawk hören.“
    „Wir wollen unsere Karten doch nicht vorzeitig aufdecken“, wandte Sir Gawain ruhig ein. „Wenn wir in beträchtlicher Anzahl ohne ein konkretes Ziel in Algier eintreffen, werden wir nicht nur den Verdacht der Machthaber vor Ort erregen, sondern auch noch das Überraschungsmoment verlieren. Und falls Lady Isabella nicht in der Festung ist, müssten wir wieder von vorne anfangen und herausfinden, wo sie ist. Außerdem sind noch nicht alle von uns auf Kyrene eingetroffen. Sie haben doch Mr. Leighton gehört, meine Liebe. Es ist unabdingbar, so viele Informationen und Reserven wie möglich zur Verfügung zu haben, um alles sorgfältig vorzubereiten, wenn wir erfolgreich sein wollen.“
    Caro warf Max einen missbilligenden Blick zu.
    „Nein“, erklärte Sir Gawain, „ehe wir etwas unternehmen, warten wir die Bestätigung ab, dass Lady Isabella in der Festung des Berberfürsten festgehalten wird. Ich verspreche Ihnen, meine Liebe, wir werden in dem Augenblick Zusammenkommen, wo wir genug Informationen vorliegen haben, um einen ausgeklügelten Plan zu schmieden.“
    Caro presste die Lippen aufeinander. Selbst wenn sie nicht widersprach, war ihr ihre Unzufriedenheit deutlich anzumerken.
    Sir Gawain wandte sich an Max. „Mr. Leighton, ich möchte Ihnen die Verantwortung für den Plan übertragen. Ich nehme an, es gibt das eine oder andere, das vorab bedacht werden muss?“
    „Sogar eine ganze Menge“, erwiderte er. „Wir müssen entscheiden, welche Rollen wir übernehmen, welche Ablenkungsmanöver in Frage kommen, was wir bei eventuellen Notfällen tun. Am wichtigsten aber ist, welchen Schaden wir in Kauf nehmen wollen. Welches

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