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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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erste Bestellung auf. »Ein großes und ein kleines Guinness, zwei Orangina und eine Tasse Tee mit Whiskey!«
    Ehe Aidan seinen Mund aufbrachte, nahm sie das Tablett  – etwas im Clinch mit der Balance, dass er den Atem anhielt  – und trippelte davon.
    Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie sich derart amüsiert. Sie befand sich mitten im Geschehen, war tatsächlich Teil des Unternehmens. Teil der Musik und der Bewegung, der lautstarken Gespräche und des Gelächters. Manche riefen nach ihr und fragten sie, wie es ihr ging. Niemanden schien es im Mindesten zu überraschen, dass sie Getränke servierte und Aschenbecher leerte.
    Zwar besaß sie weder Darcys elegante Effizienz noch deren
locker-leichten Stil, doch sie kam zurecht. Und als sie Mr. Duffy beinahe ein Bier auf den Schoß geschüttet hätte, hieß das Schlüsselwort »beinah«. Er hatte das Glas gerade noch aufgefangen, gut gelaunt gezwinkert und erklärt, er hätte das kostbare Getränk lieber im Magen statt auf seinem Schoß.
    Auch mit dem Kassieren klappte es überraschend gut. Tatsächlich beulte sich eine der Taschen ihrer Schürze bereits auf Grund des reichlich fließenden Trinkgeldes nach außen und ließ sie vor Stolz erglühen.
    Als Shawn in ihre Richtung kam, sie packte und zu einer flotten Melodie im Kreis schwenkte, war sie zu baff, um verlegen zu sein. »Ich kann überhaupt nicht tanzen.«
    »Sicher kannst du es. Wirst du noch mal bei uns vorbeikommen und meine Kompositionen spielen, Jude Frances?«
    »Sehr gern sogar. Aber jetzt musst du mich loslassen. Ich kriege kaum noch Luft und trete dir ständig auf die Füße.«
    »Wenn du mir einen Kuss geben würdest, würde Aidan vor Eifersucht ganz sicher auf der Stelle platzen.«
    »Dann lieber nicht. Oder vielleicht doch?« Sein Grinsen war unwiderstehlich. »Ich werde dich ganz einfach küssen, weil du ein so hübscher Kerl bist.«
    Noch während er sie mit großen Augen anstarrte, küsste sie ihn eilig auf die Wange.
    »Tja, eigentlich müsste ich arbeiten. Der Boss kürzt mir nämlich meinen Lohn, wenn ich weiter mit dir tanze.«
    »Die Gallagher-Jungen sind echt schamlos«, erklärte Kathy Duffy, als Jude weitere leere Gläser abräumte. »Zu unser aller Glück! Die richtigen Frauen brächten ihnen vielleicht Anstand bei, aber hoffentlich nicht so viel, dass sie nicht auch weiter interessant bleiben.«
    »Aidan ist mit dem Pub verheiratet«, meinte Kevin Duffy und zündete sich eine Zigarette an. »Und Shawn mit der Musik. Sicher wird es noch Jahre dauern, bis einer der beiden heiratet.«

    »Dadurch lässt sich ein cleveres Mädchen wohl kaum entmutigen, nicht wahr?« Kathy zwinkerte Jude verschwörerisch zu.
    Mit einem, wenn auch etwas gezwungenen Lächeln ging Jude weiter an den nächsten Tisch und nahm dort, während in ihrem Kopf tausend Gedanken herumwirbelten, die nächsten Bestellungen entgegen.
    War es das, was alle Leute dachten, fragte sie sich. Dass sie versuchte, Aidan in den Hafen der Ehe zu locken? Weshalb nur war sie selbst noch nicht darauf gekommen? Zumindest nicht so richtig. Höchstens ab und zu am Rand.
    Dachte er, sie hätte es auf eine Ehe abgesehen?
    Verstohlen blickte sie sich zu ihm um. Er zapfte weiter Bier und unterhielt sich gleichzeitig glänzend mit einer der Schwestern Riley. Nein, natürlich dachte er das nicht. Sie beide genossen einfach das, was zwischen ihnen war. Genossen einander. Falls sie hin und wieder flüchtig an Heirat dachte, war das vollkommen normal. Doch sie hatte diese Überlegung bisher nicht näher ins Auge gefasst.
    Wieso denn gleich ein Trauschein? Schließlich hatte sie den Weg bereits einmal beschritten und war dabei schlimm gestürzt.
    Nur eins wollte sie: sich amüsieren. Das Fehlen von Versprechen und Erwartungen war regelrecht befreiend. Es verband sie schlicht und einfach gegenseitige Zuneigung – sicher auch Respekt, und wenn sie in ihn verliebt war, nun … dadurch wurde alles nur etwas romantischer.
    Dieses Glück würde sie sicherlich nicht gefährden. Nein, sie würde alles tun, um dieses Glück zu fördern, um jede Sekunde möglichen Vergnügens aus der ihr vergönnten Zeit zu pressen.
    »Wenn Sie von Ihrem Ausflug in die Welt der Träume zurückkommen, Jude, dann hätte ich, ehe der Pub zumacht, gerne noch ein Bier.«

    »Hmm?« Sie drehte den Kopf und blickte in Jack Brennans breites, geduldiges Gesicht. »Oh, tut mir Leid.« Sie nahm sein leeres Glas und sah ihn plötzlich skeptisch an.
    »Ich bin nicht betrunken«,

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