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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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erforschten.
    Selbst auf dem Weg zurück zu ihrem Wagen war sie noch voller Energie. Ihretwegen hätte es endlos so weitergehen können. Als sie die Stadt verließen, war der Himmel im Westen bereits in die herrlichen Farben des Sonnenuntergangs getaucht, der an den langen Frühlingsabenden nicht enden zu wollen schien.
    Und als sie sich schließlich Ardmore näherten, hüllten die weißen Strahlen des beinahe vollen Mondes die Felder in ein samtig graues Licht und das Meer in einen seidig schwarzen Glanz.
    Selbst nachdem sie ihre Freundinnen zu Hause abgesetzt und Darcy beim Schleppen ihrer zahllosen Pakete geholfen hatte, war sie noch nicht müde. Beinahe tänzelnd hievte sie ihre eigene Beute die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hinauf und rief fröhlich aus: »Ich bin wieder zu Hause, und ich hatte einen wunderbaren Tag!«
    Der ganz sicher noch nicht vorbei wäre. Die schwerste Entscheidung würde sein, was sie unter ihrer neuen Seidenbluse trüge.
    Denn sie würde das herrliche Heute mit einem Besuch im Gallagher’s beenden. Um dort offen und skandalös mit Aidan zu flirten.

14
    Das Lokal war zum Bersten voll. Am Abend hatte es in der Schule eine Steptanz-Aufführung gegeben und es schien, als hätte das halbe Dorf beschlossen, sich anschließend noch im Gallagher’s ein Gläschen zu genehmigen. Einige der jungen Mädchen hatten ihre Stepslipper wieder angezogen und tanzten den Gästen nochmals etwas vor.
    Ihre Darbietung sorgte für gute Stimmung und einen voll besetzten Pub.
    Aidan zapfte mit beiden Händen Bier, führte drei Gespräche gleichzeitig und bediente obendrein die Kasse. Am liebsten hätte er sich dafür erschossen, dass er Darcy den Tag freigegeben hatte.
    Sobald seine Arbeit es erlaubte, kam Shawn aus der Küche, um ihm hinter der Theke oder beim Servieren der Getränke an den Tischen zur Hand zu gehen. Doch immer wieder begann er selbst zu tanzen und vergaß darüber, weshalb er eigentlich herausgekommen war.
    »Verdammt, das hier ist schließlich keine Party«, kanzelte Aidan ihn ab, als er am Ende doch hinter die Bar zurückgeschlendert kam.
    »Macht aber ganz den Eindruck! Offenbar scheinen sich sämtliche Leute durchaus zu amüsieren.« Shawn nickte in Richtung der um die drei Tänzerinnen versammelten Zuschauer. »Ich finde, die kleine Duffy macht ihre Sache am besten. Sie hat den Bogen wirklich raus.«
    »Statt die Mädels anzugaffen, solltest du allmählich lieber wieder dein Ende der Theke übernehmen!«
    Ob Aidans knurrigem Ton verzog Shawn das Gesicht zu einem Lächeln. »Und, vermisst du die Dame deines Herzens? Kann ich dir nicht verdenken. Sie ist wirklich süß.«
    Seufzend drückte Aidan bis zum Rand gefüllte Gläser in
zwei ausgestreckte Hände. »Ich habe keine Zeit, jemanden zu vermissen, solange ich bis über beide Ohren im Bier wate.«
    »Tja, das ist schade, denn sie kommt gerade herein und wirkt trotz der späten Stunde frisch und jung wie ein Tautropfen.« Shawn grinste zufrieden, als Aidans Kopf herumpeitschte.
    Er hatte versucht, nicht an sie zu denken. In der Tat hatte er sich wirklich sehr bemüht, und zwar vor allem, um zu sehen, ob es ihm gelang. Und es hatte ziemlich gut geklappt, denn am Ende hatten ihn während des gesamten Tages höchstens ein Dutzend Mal Erinnerungen und sehnsüchtige Überlegungen von der Arbeit abgelenkt.
    Aber da war sie nun wieder, mit dem zurückgebundenen Haar und dem einzig für ihn bestimmten Lächeln.
    Bis sie sich endlich einen Weg zum Tresen gebahnt hatte, war ihr Lächeln so breit geworden, dass er das gerade angezapfte Guinness vollkommen vergaß.
    »Was ist denn hier los?« Damit er sie verstand, musste sie brüllen und sich so dicht zu ihm vorbeugen, dass ihr frischer, geheimnisvoller Duft ihm direkt in die Nase stieg.
    »Scheint fast so, als fände eine Art von Party bei uns statt. Ich bringe dir deinen Wein, sobald ich eine Hand frei habe.« Lieber hätte er die freie oder besser beide Hände sofort dazu verwendet, sie zu packen, über die Theke zu hieven und an seine Brust zu ziehen.
    Dich hat es tatsächlich ganz schön erwischt, Gallagher, sagte er sich und kam zu dem Schluss, dass er das Gefühl durchaus genoss.
    »Und, habt ihr euch in Dublin amüsiert?«
    »Ganz prächtig sogar. Ich habe alles gekauft, was nicht niet- und nagelfest war. Und wenn ich doch einmal widerstehen wollte, hat Darcy mich geschickt dazu überredet, meine Hemmungen zu überwinden.«

    »Sie besitzt wirklich ein ausgeprägtes Talent fürs

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