Insel des Sturms
mit dem Vorsatz ausgezogen, ihn mit ihren Gesten zu erregen. Doch ihre Nervosität vermischte sich zunächst mit köstlicher Erregung und bald überwog angesichts seines unverhohlenen Verlangens die Eroberungsfreude.
Der schwarze, tief ausgeschnittene Spitzenbüstenhalter bot tatsächlich den im Schaufenster gezeigten erotischen Kontrast zu ihrer milchig weißen Haut.
»Himmel!« Er atmete vorsichtig aus. »Du versuchst mich umzubringen.«
»Nur, dich zu verführen!« Sie streifte ihre Schuhe ab. »Allerdings bin ich eine Anfängerin auf diesem Gebiet.« Weniger aus Absicht als vielmehr aus Unerfahrenheit öffnete sie aufreizend langsam die Knöpfe ihrer Hose. »Ich hoffe also, dass du mögliche Fehler netterweise übersiehst.«
Sein Mund war staubtrocken in Erwartung dessen, was als Nächstes kommen würde. »Bisher hast du nicht den kleinsten Fehler gemacht. Scheint, als wärst du ein Naturtalent.«
Ihre Finger waren etwas steif, aber sie klappte sie auseinander und ließ die Hose fallen, sodass er ein klitzekleines Dreieck abermals aus schwarzer Spitze ausmachte, das v-förmig unterhalb ihres Bauches zusammenlief und an den Hüften extra hoch ausgeschnitten war.
Sie hatte nicht gewagt, auch den passenden Strumpfhalter
und die durchsichtigen schwarzen Strümpfe anzuziehen, zu deren Erwerb Darcy sie überredet hatte; doch angesichts von Aidans Miene dachte sie, beim nächsten Mal besäße sie den Mut.
»Ich habe heute eine Menge eingekauft!«
Er war sich nicht sicher, ob er auch nur ein Wort herausbrächte. Die Haare ordentlich zurückgebunden, stand sie, gekleidet in kaum mehr als schwarze Spitze, die förmlich nach Sex schrie, mit verträumten Meergöttinnenaugen inmitten seines Pubs.
Auf welche ihrer vielen Seiten sollte er jetzt reagieren?
»Ich habe Angst, dich zu berühren.«
Jude atmete tief ein, stieg endlich ganz aus ihrer Hose und trat entschieden auf ihn zu. »Dann berühre eben ich dich.« Mit pochendem Herzen schlang sie ihm die Arme um den Hals und gab ihm einen Kuss.
Sie fand es ungeahnt erregend, sich beinahe nackt an seinen noch vollständig bekleideten Körper zu pressen. Es raubte ihr die Sinne zu spüren, wie er bebte, als kämpfe er mit aller Macht gegen den überwältigenden Drang, sich ohne jede Vorsicht, ohne jede Zurückhaltung an ihr zu ergötzen.
Wahrhaft belebt und befreit äußerte sie ihren Wunsch, dass er seiner Leidenschaft keine Zügel mehr anlegte.
»Nimm mich, Aidan!« Sie nagte an seiner Unterlippe und glitt wie eine Schlange an seinem Leib herab. »Nimm, was immer du begehrst.«
Er spürte, wie die eiserne Fessel, in die er sein Verlangen bisher gezwungen hatte, mit einem lauten Knall zerbarst. Jetzt ließ er seiner Wildheit ihren Lauf. Seine Hände fuhren grob an ihr herab und seine Zähne nagten hart an ihrem Mund. Ihr schockiertes Keuchen erregte ihn noch stärker, sodass er sie unsanft auf den Boden zog, sich mit ihr herumrollte und sie überall erforschte. In seiner Gier nach mehr
schloss er seine Lippen und auch seine Zähne um die schwarze Spitze über ihrer Brust.
Mit vor Schmerz prickelndem Nippel, doch voller heißer Freude, warf sie ihren Kopf zurück. Sie war erfüllt von einer völlig neuen Kraft – glücklicherweise hatte sie es geschafft, ihn dazu zu bewegen, dass er die Zügel der Wohlerzogenheit über Bord warf.
Durch ihre bloße Existenz. Durch das bloße Angebot gemeinsamen Vergnügens.
Ebenso begierig wie er auf vollkommene Nähe, zerrte sie an seinem Hemd und berührte endlich festes, nacktes Fleisch.
Erst mit ihren Händen, dann mit ihren Lippen, zuletzt mit ihren Zähnen.
Heiß und voll hungriger Verzweiflung brachten sie einander mit bisher unbekannter Wildheit immer neue Freude. Sie waren nicht länger der geduldige, verständnisvolle Mann und die schüchterne, zurückhaltende Frau, sondern zwei Wesen voll animalischer Leidenschaft. Sie sog die süßen Schmerzen selig in sich auf und gab sie wollüstig zurück.
Der erste Orgasmus war wie eine Sonnenexplosion.
Mehr, dachte er nur. Mehr und immer mehr. Er wollte sie fressen, wollte sie verschlingen, um den plötzlichen wilden Geschmack von ihrem Körper nie wieder zu verlieren. Jedes Mal, wenn sie erbebte, jedes Mal, wenn sie vor Freude stöhnte, schrie es in ihm: noch mal! Und noch mal und noch mal bis ans Ende aller Zeit.
In dem fiebrigen Verlangen sich zu paaren schob er sich tief in sie hinein. Seine Stöße wurden schneller, als sie seinen Namen rief und kam, ehe sie sich im
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