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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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»Merk dir meine Worte – eine einzige Entscheidung kann das Schicksal dauerhaft zum Guten wenden, aber auch für alle Zeit zerstören. Also wähle sorgfältig!« Mit dieser Lektion löste er sich auf.
     
    Aidan war im selben Augenblick nicht weniger frustriert als Carrick. Wenn ihm jemand gesagt hätte, sein Ego wäre angeschlagen, hätte er gelacht. Wenn ihm jemand gesagt hätte, es wäre ein Gefühl der Panik, das ihm die Kehle zuschnürte, hätte er ihn als vorlauten Idioten tituliert. Wenn ihm jemand gesagt hätte, dass die stählerne Klammer um sein Herz ernsthaften Liebeskummer bedeutete, hätte er ihn schnaubend vor die Tür des Pubs gesetzt.
    Doch er fühlte alle diese Dinge, und die Summe davon brachte ihn vollkommen durcheinander.

    Er war sich so sicher gewesen, Jude genau zu kennen. Ihre Gedanken und ihr Herz genau wie ihren Leib. Es erniedrigte ihn förmlich, sich eingestehen zu müssen, dass er irgendetwas anscheinend Bedeutsames übersehen hatte. Freilich war es halbwegs eine Überrumpelung von ihm. Aber dass sie derart kühl und abweisend auf seinen Antrag reagieren würde, hätte er beim besten Willen nicht gedacht.
    Himmel, er hatte eine Frau, diese Frau, gebeten, ihn zu heiraten, und sie besaß die Kaltschnäuzigkeit zu lächeln, freundlich Nein danke zu sagen und weiterzufeiern, als wäre nichts geschehen.
    Seine süße, schüchterne Jude Frances hatte weder vor Verlegenheit gestammelt, noch war sie auch nur leicht errötet, sondern hatte ihn eine Weile gemustert und dann seinen Antrag rundweg abgelehnt. Es ergab nicht den geringsten Sinn, denn schließlich sah ein Blinder, dass sie füreinander geschaffen waren, dachte er erbost.
    Wie zwei Glieder einer langen, komplizierten Kette. Einer Kette, die er deutlich vor sich sah, einer Kette der Beständigkeit und Tradition, die Mann und Frau und Generationen um Generationen für alle Zeit verband. Sie war für ihn bestimmt  – es war vom Schicksal vorgesehen, dass sie beide gemeinsam die nächsten Glieder dieser langen Kette bildeten.
    Also müsste er die Sache anders angehen, sagte er sich, während er, statt wie geplant über den Büchern zu sitzen, durch seine kleine Wohnung irrte. Er wusste, wie man eine Frau hofierte und für sich gewann, oder etwa nicht? In seinem Dasein konnte er bereits zahlreiche Eroberungen für sich verbuchen.
    Natürlich hatte er bisher immer gänzlich andere Ziele mit seinem Charme verfolgt, musste er gestehen, und neue Sorge wallte in ihm auf. Doch ganz sicher besaß er Erfahrung genug, um über kurz oder lang eine Frau dazu zu bringen, dass sie ihn zum Gatten nahm.

    Er hörte Schritte auf der Treppe, und gleich darauf platzte Darcy, gewohnheitsmäßig ohne anzuklopfen, herein. »Shawn ist unten in der Küche und hat mich, da er mich offenbar als sein Dienstmädchen betrachtet, raufgeschickt, um dich zu fragen, ob du Kartoffeln und Karotten bestellt hast und ob wir zum Wochenende noch Weißfisch von Patty Ryan reinkriegen.«
    »Patty hat uns für morgen frischen Fisch versprochen, und die anderen Sachen kommen Mitte der Woche. Er hat hoffentlich noch nicht angefangen, für heute Abend zu kochen? Es ist doch erst halb eins!«
    »Nein, aber er ist derart in das Studium der Rezepte vertieft, die ihm eine der Frauen gestern Abend auf dem Ceili gegeben hat, dass ich den Laden mal wieder ganz alleine schmeißen darf. Kommst du wenigstens gleich runter und stellst dich hinter die Theke, oder willst du weiter hier herumsitzen und Trübsal blasen?«
    »Ich habe gearbeitet«, erwiderte er beleidigt, obgleich er tatsächlich den Großteil der Zeit herumgesessen und an die Wand gestarrt hatte. »Falls du den Papierkram übernehmen willst, brauchst du es nur zu sagen.«
    Der Klang seiner Stimme machte Darcy hellhörig. Obgleich sie wusste, dass sie Shawn und ihre Mittagshilfe durch ihr Fehlen ernsthaft in die Bredouille brachte, warf sie sich in einen Sessel und schwang die Beine über die Armlehne. »Das überlasse ich wohl besser dir, denn schließlich bist du der Klügste und Cleverste von uns.«
    »Dann störe mich gefälligst nicht andauernd, geh wieder nach unten und erfüll deine Pflicht!«
    »Ich habe gerade Pause, und da ich schon mal hier bin, verbringe ich sie eben hier.« Sie bedachte ihren Bruder mit einem derart süßen Lächeln, dass er misstrauisch wurde. »Nun, worüber zerbrichst du dir den Kopf?«
    »Ich zerbreche mir nicht den Kopf.«

    Sie hob eine ihrer Hände und betrachtete ihre frisch lackierten

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