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Insel des Sturms

Insel des Sturms

Titel: Insel des Sturms Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roberts Nora
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Schwärme von Freunden zu haben.
    Im Garten war lange nichts getan worden, erkannte Jude durch ihre neu gewonnene Botanikerbrille, er sah auf eine nette Art verwildert aus.
    Ein schlanker schwarzer Kater lag gemütlich in der Einfahrt und bedachte Jude mit einem unergründlichen Blick aus seinen goldfarbenen Augen. In der Hoffnung, dass er sie nicht kratzen würde, ging Jude vor ihm in die Hocke und kraulte ihn vorsichtig am Kopf.
    Zum Lohn kniff der Kater die Augen zusammen und stieß ein lautes Schnurren aus.
    »Das ist Bub!« Shawn stand in der Haustür und schenkte Jude ein herzliches Grinsen. »Die Abkürzung für Beelzebub
 – wegen seines wahrhaft teuflischen Wesens. Komm rein und trink am besten erst mal einen Tee; denn falls du erwartet hast, dass Darcy pünktlich fertig ist, kennst du sie noch nicht.«
    »Ich habe es nicht eilig.«
    »Das ist gut, normalerweise braucht sie bereits eine Stunde, um sich schick zu machen, wenn sie nur eine Tüte Milch im Laden holen will. Also wird es nun eine Ewigkeit dauern, bis sie für einen Trip nach Dublin gestylt ist.«
    Er trat einen Schritt zurück, um Jude an sich vorbeizulassen, und brüllte dann über die Schulter: »Jude ist da, Darcy! Sie sagt, dass du deinen eitlen Hintern aufschwingen sollst, wenn du willst, dass sie dich mitnimmt!«
    »Das habe ich doch gar nicht gesagt«, platzte es aus Jude heraus, worauf Shawn sie lachend durch die Haustür zog.
    »Es wird sie sowieso nicht beschleunigen. Soll ich dir also vielleicht erst mal einen Tee kochen?«
    »Nein, vielen Dank!« Sie blickte sich um und bemerkte, dass das Wohnzimmer, in das man durch den kleinen Flur gelangte, voll gestopft und durch und durch gemütlich war.
    Zuhause, dachte sie erneut. Dies war das Zuhause einer glücklichen Familie… und sehr einladend.
    »Aidan ist im Pub und kümmert sich um die Gäste.« Freundschaftlich nahm Shawn ihre Hand und zog sie mit sich. Um sich endlich ein Bild von der Frau machen zu können, die seinen Bruder so betörte, hatte er schon längst einmal etwas Zeit mit ihr verbringen wollen. »Sodass du dich wohl oder übel mit mir begnügen musst.«
    »Oh! Nun, das klingt nicht besonders schrecklich.«
    Noch vor wenigen Monaten hätte sie niemals so ungeniert mit einem Mann geflirtet. Vor allem nicht mit so einem verruchten Engel …
    »Mein Bruder hat mir bisher nie die Gelegenheit gegeben, mehr als ein Wort mir dir zu wechseln.« Shawns Augen
blitzten auf. »Irgendwie wollte er dich immer ganz für sich allein.«
    »Du bist jedes Mal in der Küche, wenn ich in den Pub komme.«
    »Weil er mich dort angekettet hat. Aber jetzt können wir ja alles nachholen.«
    Er flirtete ebenfalls mit ihr, auf eine so harmlose, nette Art und Weise, dass sie weder nervös wurde, noch das eigenartige Ziehen im Unterleib verspürte wie bei Aidans Anbetung. Bei ihrem Flirt mit Shawn fühlte sie sich einfach unbeschwert und wohl.
    »Dann fange ich am besten damit an, dass ich sage, wie gut mir euer Haus gefällt.«
    »Wir sind auch durchaus glücklich hier.« Er führte sie zu einem Sessel und machte es sich, nachdem sie sich gesetzt hatte, auf der Armlehne bequem. »Darcy und ich kommen sehr gut zurecht.«
    »Es ist sicher für mehr Menschen vorgesehen? Eine große Familie, jede Menge Kinder?«
    »Die hat es die meiste Zeit gegeben. Unser Vater zum Beispiel war einer von zehn.«
    »Zehn? Gütiger Himmel!«
    »Überall auf der Welt haben wir Onkel und Tanten und Cousinen und Cousins – sowohl Gallaghers als auch Fitzgeralds. Du bist eine von ihnen«, erklärte er ihr grinsend. »Ich erinnere mich noch daran, als ich ein Kind war, kamen regelmäßig irgendwelche Horden von Verwandten bei uns hereingeschneit, sodass ich mein Bett ständig mit irgendwelchen Vettern aus Wicklow oder Boston oder Devonshire geteilt habe.«
    »Kommen sie immer noch?«
    »Hin und wieder. Wie zum Beispiel du, Cousine Jude.« Er mochte die Art, in der sie lächelte – süß und etwas schüchtern. »Aber meistens sind Darcy und ich allein. Und werden
es wohl bleiben, bis der erste von uns dreien beschließt zu heiraten und eine eigene Familie zu gründen. Dann kriegt er diesen Kasten.«
    »Und die beiden anderen haben nichts dagegen einzuwenden?«
    »Nein, so ist es bei uns Gallaghers von jeher Tradition.«
    »Und die beiden anderen werden wissen, dass sie immer willkommen sind – dass es immer auch ihr Zuhause bleibt.«
    »Genau.« Er sprach mit ruhiger Stimme, denn er war ein guter Zuhörer und merkte,

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