Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel des Todes

Insel des Todes

Titel: Insel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
Vom Netzwerk:

    »Ohne Sie wird es nicht
dasselbe sein, alter Junge — «
    Die blassen, blauen Augen
hefteten sich mit seltsamer Eindringlichkeit auf mich. »Sie haben ja die Karte,
die ich Ihnen gegeben habe«, erklärte Romney langsam. »Wenn Sie wollen, kann
ich Ihnen die Telefonnummern von ein paar guten Leuten geben, die Ihnen gern
ein Boot vermieten .«
    »Ich kenne bereits jemanden,
danke«, versetzte ich. »Also werde ich auf eigene Faust lossegeln. Macht es
Ihnen etwas aus, wenn ich Ihnen etwas sage, Jack ?«
    »Ihnen ist es sowieso egal, ob
es mir etwas ausmacht oder nicht«, stellte er erbittert fest. »Also schießen
Sie los .«
    »Sie sind ein schlechter
Schauspieler !«
    Einen Augenblick spiegelte sich
Verwirrung auf seinen Zügen.
    »Was soll das heißen ?«
    »Wenn Sie das nicht wissen«,
erwiderte ich bedauernd, »es soll heißen, daß Sie ganz gewaltig ins
Fettnäpfchen getreten sind. Ich glaube aber trotzdem, daß Sie ganz genau
wissen, wovon ich rede. Also schlafen Sie drüber, okay? Falls Sie irgendwelche
wichtigen Entscheidungen fällen sollten, vergessen Sie nicht, daß ich
spätestens um sieben weg bin .«
    »Allein der Gedanke ist
berauschend, Boyd«, entgegnete er höhnisch. »Gute Nacht.«
    Das Telefon stand im Eßzimmer,
deshalb kehrte ich noch einmal dahin zurück. Es war leer. Ambrose hatte
offenbar eine bessere Beschäftigung gefunden, als tatenlos herumzustehen.
Vielleicht ließ er vor Sonjas entzücktem Blick seine Brustmuskulatur spielen.
Ich rief die Nummer an, die Clarrie mir gegeben hatte, und das erste, was ich
hörte, war schallendes weibliches Gelächter. Dann sagte eine tiefe Stimme: »Ja,
mein Schatz ?«
    »Kann ich bitte Clarrie
sprechen ?«
    »Wenn ich ihm den Bierkrug
wegziehen kann, dann schon, mein Schatz«, erwiderte sie erheitert. »Clarrie!
Gregory Peck will dich sprechen .«
    Etwa zehn Sekunden später
meldete sich seine brummende Stimme.
    »Hier ist Danny Boyd«, sagte
ich. »Erinnern Sie sich an mich ?«
    »Klar«, versicherte er. »Wenn
Sie Bierdurst haben, dann kommen Sie ruhig her .«
    »Nein, ich möchte ein Boot
mieten«, erklärte ich. »Morgen früh soll es losgehen. Rückkehr morgen gegen
Abend.«
    »Ich habe morgen
vormittag etwas zu tun«, meinte er. »Nein, das kann warten. Okay, Danny,
mein Boot steht zu Ihrer Verfügung .«
    »Wunderbar«, erklärte ich.
»Haben Sie einen Wagen ?«
    »Eine alte Knatterkiste, aber
sie fährt«, versetzte er.
    »Könnten Sie mich morgen früh
hier abholen ?« Ich gab ihm die Adresse.
    »Wird gemacht«, brummte er.
»Wohin soll’s denn gehen ?«
    »Das weiß ich nicht«, gestand
ich. »Aber ich habe eine Karte, damit werden wir’s schon finden. Packen Sie ein
bißchen Proviant zusammen ?«
    »Und kaltes Bier«, fügte er
gefühlvoll hinzu. »Morgen wird’s heiß. Keine Sorge, Danny. Ich erledige das
alles .«
    »Sie sind mir eine große
Stütze, Clarrie«, versicherte ich voller Erleichterung.
    »Also schön, Danny«, schloß Clarrie
vergnügt. »Ich hole Sie dann morgen früh um sieben vor dem Tor ab. Werden wir
den ganzen Tag unterwegs sein? Oh, eine Kleinigkeit noch, die ich vergessen
habe. Sie wollen doch sicher wissen, wieviel Sie der
Spaß kosten wird ?«
    »Ihr Preis ist mir schon recht,
Clarrie«, gab ich zurück. »Bis morgen. Viel Spaß weiterhin.«
    »Keine Hoffnung«, flüsterte
Clarrie betrübt. »Ihre Schwester ist nämlich auch da. Gute Nacht, Danny!«
     
    Etwa gegen Mitternacht erwachte
ich plötzlich und hörte ein leises Kratzen an meiner Tür. Ich zog die
Achtunddreißiger unter meinem Kopfkissen hervor und schlich mich auf
Zehenspitzen, die Waffe in der Hand, durch das Zimmer zur Tür. Das feine
Kratzen hatte noch immer nicht aufgehört. Es konnte kein Zufall sein. Lautlos
sperrte ich die Tür auf und zog sie mit einem Ruck auf.
    Betty Adams war mit einem
hastigen Schritt im Zimmer. Ich schloß die Tür hinter ihr und drehte den
Schlüssel um.
    »Mach kein Licht«, flüsterte
sie eindringlich.
    Durch das Fenster strömte
helles Mondlicht ins Zimmer, und ich sah die Linien ihres Körpers, die sich
unter dem seidenen Nachthemd abzeichneten.
    »Hallo, Betty !« sagte ich. »Das ist aber nett, daß du mir einen Besuch abstattest. Ich hoffe,
du gestattest die Frage — bist du geschäftlich oder zum Vergnügen hier ?«
    »Du bist ein solcher Narr,
Danny Boyd«, stellte sie mit bitterer Stimme fest. »Ich wollte dich schon in
Sydney aufhalten. Erinnerst du dich? Na ja, jetzt ist es sowieso zu spät .«
    »Zu spät

Weitere Kostenlose Bücher