Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Insel hinter dem Regenbogen (German Edition)

Titel: Insel hinter dem Regenbogen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
Vom Netzwerk:
hatten Schwein. Aber das ist eine Sache, die wir nicht gleich jedem unter die Nase reiben sollten, okay?“
    Tracy dachte schon weiter. „Jetzt muss ich warten, bis Lee wegfährt.“
    „Das ist ein weiterer Vorteil. Du kannst dieses Ding innerhalb von Sekunden in die Steckdose stecken und wieder verschwinden. Er muss das Haus nur eine oder zwei Minuten verlassen. Nimm einfach einen alten Lufterfrischer raus, und ersetze ihn durch das Gerät.“
    „Ich bin mir sicher, dass das Ding nicht genauso aussieht wie die Duftstecker, die sie jetzt hat.“
    „Er ist ein Mann. Mehr oder weniger. Kennst du irgendeinen Mann, der darauf achtet, wie Lufterfrischer aussehen?“
    Zwei Tage waren seit ihrem letzten Besuch bei Alice vergangen, und Tracy wollte nicht noch mehr Zeit verstreichen lassen. Sie wusste nicht genau, was sie mit der Kamera aufzeichnen würden, aber sie hoffte, dass es ausreichen würde, um die Ermittlungen aufzunehmen.
    „Ich kann nicht mit Sicherheit sagen, ob sie ‘Hilf mir!’ gemurmelt hat. Und falls sie es getan hat, weiß ich nicht, was sie von mir wollte und wobei ich helfen sollte.“ Tracy hatte das schon vorher zu bedenken gegeben, doch keine der Frauen war überzeugt. Wanda und Janya waren genauso beunruhigt wie sie.
    „Wenn du diesmal anrufst und es bei mir besetzt sein sollte, wartest du, ehe du rübergehst, ja? Mach es nicht wie beim letzten Mal auf eigene Faust. Lee ist nach Hause gekommen, nachdem du gerade herausgeschlüpft warst. Das war haarscharf.“
    „Selbst wenn er es sich unterwegs noch anders überlegen und nach ein paar Metern umkehren sollte, werde ich schon längst fertig sein.“
    „Du tust, was ich sage, Miss Zickig. Du gehst nicht da rein, ohne uns Bescheid zu sagen. Hier ist meine Handynummer.“ Wanda kritzelte ihre Nummer auf ein Stück Papier und reichte es Tracy. „Jetzt muss ich los, aber wir gehen die Sache bald an. Versteck die Kamera nicht so, dass sie nichts filmen kann, aber bring sie auch nicht zu offensichtlich an. Ersetz auf jeden Fall einen der alten Lufterfrischer, und nimm ihn mit nach Hause. Dann kannst du ihn wieder in die Steckdose tun, wenn du die Kamera abholst.“
    „Du und Janya versucht auch ein Auge auf das Haus zu haben, um Bescheid zu geben, sobald er verschwindet?“
    „Sie ist gerade mit ihrem gut aussehenden Bruder beschäftigt, aber sie hat versprochen, die Augen offen zu halten, wenn sie zu Hause ist. Ich muss jetzt mal los, um Hundefutter und so etwas zu kaufen, aber ich bin in einer oder zwei Stunden wieder da.“
    Tracy brachte Wanda noch zur Tür. Ein Unwetter braute sich zusammen, Ableger eines tropischen Sturmes, der langsam die Küste hinaufzog. Und obwohl es erst später Nachmittag war, war der Himmel so dunkel, als wäre die Sonne untergegangen und die Nacht heraufgezogen. Der Wind blies Sand über die Straße, und Palmen und Lebenseichen bogen sich in einem unheimlichen Tanz im Sturm. Am frühen Nachmittag hatte Marsh ihr vorgeschlagen, dass sie zu ihm kommen und mit ihm das Unwetter beobachten könne. Auch wenn sie Lust dazu gehabt hatte, hatte sie doch abgesagt.
    In den Wochen seit ihrem Barbecue war bei ihr und Marsh eine gewisse Regelmäßigkeit eingekehrt. Sie trafen sich ein paar Mal in der Woche, auch wenn sie manchmal nur einen kleinen Spaziergang am Meer machten. Bay war immer mit dabei. Die Anwesenheit des Jungen war ein Sicherheitsventil. Obwohl sie und Marsh nie über ihre Beziehung zueinander sprachen, wusste sie, dass Happiness Key ein Hindernis im Wasser war, das sie mit ihrem kleinen Love Boat niemals würden umschiffen können. Bis diese Angelegenheit geklärt war und sie überblicken konnten, welchen Schaden sie erlitten hatten, war es zu gewagt weiterzugehen.
    Im Augenblick schuldeten sie einander also keine Erklärungen. Was gut war, da Marsh Anwalt und sie sich ziemlich sicher war, dass er Einwände gegen ihren Plan hätte. Und das war etwas, das sie nicht hören wollte.
    Sie schloss die Tür und drehte die Kamera in ihrer Hand. Der unheilvoll dunkle Himmel erinnerte sie an den Nachmittag, als sie zu Alice gegangen war und das zerstörte Tischtuch entdeckt hatte. Sie hatte bei Donner und Blitz nie Angst gehabt, doch die Stürme am Golf waren gewaltig, und sie hatte mit der Zeit eine große Achtung vor der unbändigen Kraft dieser Unwetter entwickelt. Im Moment war sie sich nicht sicher, ob es das Wetter war, das sie entmutigte, oder die dunkle Wolke, die immer über Alices Haus zu hängen schien. Sie

Weitere Kostenlose Bücher