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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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Balletttänzer erinnerten. Für einen Augenblick schienen sie im Lichtschein zu erstarren, der durch das Fenster unter der hohen Decke der Galerie herabfiel und die Ahnenporträts erhellte. Mit stoischen Mienen verfolgten die gemalten Gesichter den Kampf.
    Dann warf Royce sein dichtes Haar in den Nacken und ging zum Angriff über.
    Stahl traf auf Stahl, als Alex die Attacke parierte. Verbissen fochten sie, tänzelten in der langen Galerie hin und her, fintierten, attackierten, wehrten kraftvolle Schwert-hiebe ab. Keiner gab sich geschlagen. Und keiner erwartete es von seinem Gegner.
    »Nicht schlecht«, keuchte Alex, nachdem er Royces Klinge mit seiner eigenen beiseite geschlagen hatte. »Aber nicht gut genug.«
    »Wirklich nicht? Und das?«
    Wieder klirrten die Waffen, und das bedrohliche Duell faszinierte Kassandra, obwohl sie um die Sicherheit der Männer bangte. Sie stand mit Joanna an der Brüstung eines Balkons oberhalb der lang gestreckten Galerie, auf dem Musiker für einer anderen Art von Tänzern aufzuspielen pflegten.
    »Fechten sie oft?«, fragte Kassandra – unfähig, ihren Blick von den Männern loszureißen.
    »Oft genug«, erwiderte Joanna leise. »Sind sie nicht großartig?«
    Kassandra schaute noch eine Weile zu, bevor sie nickte. »Welch ein Glück, dass sie nicht verfeindet sind …«
    Während sich die Klingen wieder einmal kreuzten, schaute Royce zufällig zum Balkon hinüber und sah die Frauen. Da trat er zurück und wies Alex auf seine Entdeckung hin. Beide Männer ließen die Waffen sinken, und Alex drehte sich um. »Ah, da seid ihr wieder! Wie war's im Gunter's?«
    »Stickig«, antwortete Joanna. »Und wir haben unserer Naschsucht viel zu hemmungslos gefrönt.«
    »Was zu erwarten war«, meinte Royce. »Hoffentlich haben wir euch nicht beunruhigt.« Er schaute Kassandra an, die seinen Blick möglichst gleichgültig erwiderte, obwohl ihr Herz wie rasend schlug. Nur widerstrebend wandte sie sich ab und folgte Joanna die Treppe hinab.
    Als sie die Galerie erreichten, fragte Joanna: »Warum sollte es mich beunruhigen, wenn mein Ehemann und mein Bruder einander zu erstechen suchen?«
    »Es ist nur ein Spiel, das weißt du doch«, verteidigte sich Alex. »Dabei entspannen wir uns.«
    »Wenn ihr nicht entspannt wärt, würde ich euch gar nicht zusehen«, konterte Joanna. Aber sie lächelte zärtlich. Zwischen den Eheleuten herrschten eine Liebe und ein Einvernehmen, so vollkommen, dass Kassandra die Lider senkte, denn sie wollte nicht in eine Welt eindringen, die nur ihnen gehörte.
    Offenbar hegte Royce ähnliche Bedenken. Nachdem er das Paar kurz gemustert hatte, richtete er seine Aufmerksamkeit auf Kassandra. »Und wie hat Ihnen der Stadtbummel gefallen?«
    »Sehr gut! Alles war beinahe so, wie ich's mir vorgestellt habe – nur viel schöner. London ist einfach grandios.«
    »Dank Ihres Überschwangs wird der Enthusiasmus noch in Mode kommen.«
    »Glauben Sie?« Was sie sagte, nahm sie kaum wahr, denn seine Nähe drohte sie zu überwältigen. Das Schwert in der Hand, stand er vor ihr, das Hemd an die kraftvollen Muskeln seiner Brust und der Arme geschmiegt. In diesem Moment glich er den akoranischen Kriegern, die sie zusammen mit anderen jungen Mädchen verstohlen beobachtet hatte, wenn sie heimlich zum Exerzierplatz geschlichen waren. Hinter vorgehaltener Hand hatten sie verlegen gekichert, wenn sie entdeckt worden waren und die bewundernden Blicke der Kämpfer genossen.
    Und doch war Royce ein Brite, vom goldblonden Scheitel bis zu den glänzend polierten Stiefeln.
    Ein britischer Lord, der beinahe in einem akoranischen Gefängnis gestorben wäre. Danach hatte seine Schwester in die königliche Familie von Akora eingeheiratet, mit seiner vorbehaltlosen Zustimmung. Oder es sah nur so aus. Alex akzeptierte ihn als vertrauenswürdigen Freund. Inbrünstig wünschte Kassandra, sie könnte sich auf die Menschenkenntnis ihres Bruders verlassen, und Royce wäre tatsächlich so rechtschaffen und ehrlich, wie er ihr erschien. So viel stand auf dem Spiel – ihr Land – ihr Volk – Leben oder Tod für die Menschen, die sie liebte. Und jetzt komplizierten ihre unerwarteten Gefühle eine ohnehin schon schwierige Situation.
    »Stimmt etwas nicht?« Royce wollte ihren Arm ergreifen, und sie wich hastig zurück. Verwundert runzelte er die Stirn, ebenso wie Alex, der die kleine Szene beobachtet hatte.
    »Kassandra …?«, begann ihr Bruder.
    »Verzeiht mir«, bat sie und versuchte, ihr Unbehagen mit einem

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