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Insel meiner Sehnsucht Roman

Insel meiner Sehnsucht Roman

Titel: Insel meiner Sehnsucht Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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kann Sprengstoff herstellen. Früher haben wir das auf Hawkforte oft genug gemacht. Nur der Schwefel war schwer zu beschaffen.«
    »Auf Akora ist das kein Problem. Das Erdreich der drei kleinen Inseln im Binnenmeer enthält massenhaft Schwefelkristalle, vermutlich Rückstände vom Vulkanausbruch.«
    Als der Friedensrichter diese Inseln erwähnte, versteifte sich Royce. Die kannte er nur zu gut, wenn er auch nur eine einzige betreten hatte.
    Phobos, Tarbos und Deimatos – alle drei Namen bedeuteten »Angst«, wegen des Grauens, das die Entstehung der Inseln aus Feuer und Tod begleitet hatten – bildeten die einzigen Reste des versunkenen Herzens von Akora. Auf Deimatos hatte er in einer winzigen Zelle geschmachtet. Mehr tot als lebendig war er aus der Gefangenschaft befreit worden.
    Er hatte gehofft, die Rückkehr nach Akora würde ihn ein für alle Mal von den Nachwirkungen des Leids erlösen, das ihm bei seinem ersten Besuch widerfahren war. Doch er hatte nicht bedacht, dass sich der Albtraum fortsetzen könnte.
    Jetzt war er dem Schrecken nicht mehr allein ausgeliefert, denn er teilte ihn mit Kassandra – und Atreus – und letztlich mit allen Akoranern. Die Einheimischen würde es am härtesten treffen, wenn ihre Welt vernichtet wurde, diesmal nicht von der Natur, sondern von Menschenhand.
    Das durfte er nicht zulassen. Das Inselreich musste geschützt werden, weil es eine Verwirklichung eines Traums, all der Leistungen darstellte, die ein Volk mit tapferem Herzen und kühnem Geist zu vollbringen vermochte. Niemals würde er den Untergang der Akoraner untätig mit ansehen.
    »Werden Sie die Atreides über unser Gespräch informieren, Lord Hawk?«, fragte Marcellus.
    Royce nickte. »Für diese Nacht hat sie sich bereits zurückgezogen. Aber wenn sie noch nicht schläft, werde ich sofort mit ihr reden.«
    Während er mit schnellen Schritten dem Korridor folgte, der zu Kassandras Suite führte, überlegte er, welche Worte er wählen sollte. Wie könnte er sie dazu bringen, seine Hilfe zu akzeptieren?

12
    »Prinzessin Kassandra ist nicht hier, Lord Hawk«, teilte ihm eine Dienerin mit, eine schlanke ältere Frau mit einer dunklen, von Silberfäden durchzogenen Zopfkrone.
    »Sind Sie Sida?«
    »Ja, Lord Hawk«, bestätigte sie erfreut.
    »Eigentlich dachte ich, die Prinzessin wollte sich zurückziehen.«
    »Vor ein paar Minuten ist sie fortgegangen. Wenn Sie sich sputen, werden Sie Prinzessin Kassandra vielleicht einholen.« Sie zeigte in den Flur, der die Privaträume der königlichen Familie mit einer schmalen Tür verband. »Dort hindurch, Lord Hawk.«
    Royce befolgte die Anweisung und stieg eine Wendeltreppe hinab, gelangte zu einer weiteren Tür und öffnete sie. Erstaunt betrachtete er einen Pfad, der zur Stadt führte. Kassandra ließ sich nirgends blicken. Und er konnte sich auch nicht vorstellen, warum sie diese Richtung eingeschlagen haben sollte. Die Stufen wanden sich noch tiefer hinab. Nachdem er die Tür geschlossen und eine Laterne von einem Wandhaken genommen hatte, setzte er seinen Weg nach unten fort.
    Er erinnerte sich an die ausgedehnten Katakomben der Bibliothek und nahm an, er würde eine ähnliche Ebene erreichen. Stattdessen drang er immer weiter ins Innere der Erde vor. Die Temperatur sank spürbar, und er roch – nicht das Meer, sondern mineralhaltige Quellen, wie in Bath, das er vor einigen Jahren besucht hatte.
    Schließlich endete die Treppe in einem großen Raum. Als er die Laterne hochhielt, sah er einige hundert lebensgroße Statuen von Männern und Frauen in Wandnischen stehen, so naturgetreu nachgebildet, dass er beinahe glaubte, sie würden sich jeden Moment bewegen.
    Durch einen breiten Torbogen verließ er den gefliesten Boden des Raums und betrat das feuchte, kühle Erdreich einer Höhle. Ringsum steckten Lampen in eisernen Ringen an den Wänden. Einige brannten und erhellten eine unterirdische Halle vom Ausmaß europäischer Kathedralen. Hoch oben glänzten weiße, rosarote und grüne Stalaktiten. Aus dem Boden ragten ähnliche Stalagmiten und formten Gänge, die zu einem Felsblock am anderen Ende der Grotte führten.
    Dort stand Kassandra, in schimmerndes Weiß gehüllt. Dichte schwarze Locken fielen auf ihren Rücken hinab. Wie immer bei ihrem Anblick erhitzte sich sein Blut, was er zu ignorieren suchte. Dabei half ihm die Neugier auf seine Umgebung, wenn auch nur ein wenig.
    Während er auf sie zuging, dämpfte der Erdboden seine Schritte. Er wusste, dass er ihre

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