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Insel meiner Traeume

Titel: Insel meiner Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Josie Litton
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nie habe ich so einen Unsinn gehört. Dass sich ein erwachsener Mann so albern aufführt!«
    Eine halbe Stunde später betrat Joanna das kleine Wohnzimmer, wo sich Alex und Royce bereits mit Tee stärkten. Obwohl die beiden letzte Nacht noch lange im Garten gesessen hatten, um zu diskutieren, wirkten sie weder müde noch verdrossen, von der Sorge in ihren Augen abgesehen.
    Alex war einfach - phänomenal. Mochte das Wort auch übertrieben klingen, sie weigerte sich, davor zurückzuschrecken. Niemals konnte sie in seiner Nähe sein oder auch nur an ihn denken, ohne heiße Sehnsucht zu empfinden. Die wenigen gestohlenen Küsse, die sie in den letzten Tagen geteilt hatten, schürten das Verlangen noch.
    Zu ihrer übergroßen Freude sah Royce wieder aus wie eh und je. Obwohl er immer noch im Garten schlief, hatte er die äußeren Spuren seiner Gefangenschaft abgelegt und wirkte kerngesund. Auf Bällen und anderen gesellschaftlichen Veranstaltungen wurde er stets von hingerissenen Damen umringt. Sicher würde er eines Tages heiraten, wenn auch nur, um einen Erben zu zeugen. Aber Joanna hoffte inständig, tiefere Gefühle, die er wahrlich verdiente, würden ihn vor den Traualtar führen.
    Daran dachte sie, als sie etwa eine Stunde später neben dem Prinzregenten am Kai gegenüber dem Pavillon standen, um das Spektakel auf dem Meer zu beobachten. Zahlreiche schöne Ladys waren erschienen, und die meisten versuchten, Royces Aufmerksamkeit zu erregen. Dies nahm er mit Humor zur Kenntnis und zeigte, wie Joanna feststellte, sogar Interesse an seinen couragierteren Bewunderinnen. Alex zog ebenfalls träumerische Blicke einiger Damen auf sich, aber da er offenkundig nur Augen für Joanna hatte, wurden sie bald entmutigt. Das wollte sie ihnen auch geraten haben.
    Fairerweise musste sie zugeben, dass sich mehrere Frauen auch um sie bemühten. Doch sie zögerte, die Freundschaftsangebote anzunehmen. Mit den Damen der Oberschicht hatte sie nur wenige, zumeist schlechte Erfahrungen gesammelt, und so wusste sie nicht, wie sie sich verhalten sollte. Anscheinend spürte Alex ihre Unsicherheit, denn er flüsterte, nur für ihre Ohren bestimmt: »Einige Ladys erinnern mich an Kassandra, gutmütig und erstaunlich geistreich.«
    »Es ist nur - ich habe nie gelernt, mich in diesen Kreisen zu bewegen«, gestand sie. »Bisher war ich immer nur mit Frauen vom Lande zusammen, und die sind ganz anders.«
    »Tatsächlich? Oder hast du nur diesen Eindruck gewonnen? Die Damen, die du hier siehst, stehen vor den gleichen Problemen wie deine Gefährtinnen in Hawkforte: Wie sollen sie ihr Leben gestalten, wie die Forderungen erfüllen, die man an sie stellt? Wie können sie ihr persönliches Glück finden, wie mit Ehemännern, Kindern, Eltern, Geschwistern zurechtkommen? Und so weiter. Gibt es da wirklich so gewaltige Unterschiede?«
    »Großer Gott!« Überrascht wandte sie sich zu ihm. »Du verstehst das weibliche Geschlecht viel zu gut.«
    Wie schon so oft berührte sein Lächeln ihre Seele. »Weil ich den Vorzug einer liebevollen Mutter und einer offenherzigen Schwester genießen durfte. Vielleicht begingen sie den Fehler, Geheimnisse zu enthüllen, die sie besser für sich behalten hätten.«
    »Nein«, widersprach Joanna und schaute hingerissen in seine Augen. »Ich würde sagen, sie haben einen wunderbaren Mann aus dir gemacht.«
    Zu ihrem Entzücken errötete er, und sie musste lachen. Damit handelte sie sich einen vorwurfsvollen Blick ein, dann legte er einen Arm um ihre Taille und drückte sie an sich. Vermutlich wollte er sie an seine Kraft und Willensstärke erinnern. Sie seufzte wohlig und lehnte sich an ihn. Da brach auch er in Gelächter aus und schlang den zweiten Arm um ihren Körper. Diese Vertraulichkeit veranlasste einige Leute in ihrer Nähe, vielsagend zu nicken.
    »Seht doch!«, rief Prinny. »Da kommen sie!«
    Ein Dutzend stolze Fregatten war eigens für das große Ereignis nach Brighton beordert worden. Über der einen Hälfte flatterten die gelbbraun-blauen Flaggen des Prinzregenten, über der anderen Farben, die ein flüchtiger Blick für französische Trikoloren halten mochte. Doch sie zeigten sich in umgekehrter Anordnung, was Joanna verblüffte. So viele königliche Schiffe wurden für ein frivoles Spiel be-nutzt, während England immer noch Krieg gegen Napoleon führte?
    Als sie Alex darauf hinwies, beugte er sich zu ihrem Ohr hinab. »Schau dich um! Was meinst du, wie viele französische Agenten hier stehen? In ihrer

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