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Inselglück

Inselglück

Titel: Inselglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hilderbrand
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Rivers hatte ihren Wagen von der Straße gedrängt, oder jemand hatte auf dem Parkplatz vom Stop & Shop auf sie gewartet und ihr etwas angetan. Sie war im Krankenhaus oder entführt worden und saß in diesem Moment in einer Küche, gefesselt an einen Designer-Hocker.
    Doch sobald Meredith der Designer-Hocker vor ihrem geistigen Auge erschien, wusste sie, dass sie albern war. Connie war nichts zugestoßen. Wo also konnte sie sein?
    Als Connie schließlich um halb drei auftauchte und Meredith erzählte, dass sie im Supermarkt zufällig Dan getroffen und den Tag mit ihm verbracht habe, war Meredith wütend. Da hatte sie sich nun acht Stunden lang Sorgen gemacht, während Connie ihr Herzenswunsch erfüllt worden war! Connie war doch diejenige gewesen, die Meredith zu ihren Dates mit Dan – eins davon ziemlich lang – mitgeschleppt hatte, und Meredith hatte sie nicht nur genossen, sondern sich auch an den Gedanken gewöhnt, zu dritt auszugehen, so dass der plötzliche Anspruch auf Zweisamkeit ein Schock für sie war.
    Jetzt hatte Connie sich für ihre Verabredung ein fantastisches Kleid in Pink und Orange angezogen, das auch viele zwanzig Jahre jüngere Frauen nicht hätten tragen können, und ihre neuen Hochhackigen von Vanessa Noel. Sie gab Meredith die Romane, die sie sich von Bookworks erbeten hatte – Connie war extra nach Monomoy geradelt, um ihr Auto zu holen und zum Buchladen zu fahren. Diese Mühe hatte sie auf sich genommen, weil sie sich schuldig fühlte. Außerdem hatte Connie Meredith etwas zu essen gemacht, einen Salat mit hartgekochten Eiern, Speck, Blauschimmelkäse und gegrillten Garnelen. Ehe sie ging, schloss sie alle Türen ab und schaltete die Alarmanlage ein. Dann umarmte und küsste sie Meredith zum Abschied, und als Dans Jeep vorfuhr, eilte sie zur Tür hinaus.
    Meredith ärgerte sich, größtenteils darüber, dass sie sich in keiner Hinsicht mehr über Connie beklagen konnte.
    Allein, dachte Meredith. Allein, allein.
    Das Telefon im Haus klingelte, und sie rang nach Luft. Sie und Connie hatten als Teenager zu viele Horrorfilme gesehen, und ihr einziger Gedanke war, dass da draußen irgendjemand wusste: Meredith war allein. Sie zwang sich, die Anruferidentifikation zu überprüfen – es konnte ja auch Connie oder einer von den Jungen sein – , und sah, dass es die Anwaltskanzlei war.
    Sie nahm ab.
    »Meredith, Gott sei Dank.«
    »Hi, Dev«, sagte sie.
    »Ich habe dreimal auf Ihrem Handy angerufen und Ihnen eine SMS geschickt. Haben Sie sie bekommen?«
    »Nein, ich – «
    »Sie müssen Ihr Telefon an lassen, Meredith. Wozu soll es sonst gut sein?«
    Sollte sie versuchen, ihm zu erklären, dass sie sich durch das Abschalten dreiundzwanzigeinhalb Stunden Sorge darüber, wer anrief und wer nicht, ersparen wollte?
    »Gott sei Dank haben Sie mir ja die Festnetznummer gegeben«, sagte Dev. »Es kommt nämlich Bewegung in die Sache.«
    »Wie das?«, fragte Meredith und setzte sich auf die äußerste Sofakante. Sie durfte es sich nicht zu bequem machen.
    »Also, ich habe gute Nachrichten und schlechte.«
    Meredith ballte die Fäuste. »Welche?«
    »Die gute Nachricht stammt von Julie Schwarz. Die Polizei hat festgestellt, dass dieser Deacon Rapp, der angeblich legal operierende Wertpapierhändler, der Leo beschuldigt hat, in Wahrheit selbst in das Schneeballsystem verstrickt war.«
    »Sie machen Witze!«, sagte Meredith.
    »Er hat versucht, an seiner Stelle Leo anzuschwärzen, ein logischer Schritt, weil Leo Freddys Fleisch und Blut ist. Aber nachdem das FBI die hundert so genannten Beweismittel überprüft hat, sind sie dem Kerl auf die Schliche gekommen. Sie haben jetzt eine kilometerlang nachvollziehbare Spur, die zu ihm führt, und bis auf seine Aussage liegt nichts gegen Leo vor. Leos Computer ist sauber, und sie haben keine Kommunikation zwischen ihm und den Übeltätern aus dem sechzehnten Stock nachweisen können.«
    »Gott sei Dank«, sagte Meredith.
    »Besser noch, sie haben diese Frau gefunden, Freddys angebliche Sekretärin im sechzehnten Stock, Mrs Edith Misurelli. Sie haben sie bei ihrer Ankunft aus Rom auf dem Flughafen abgefangen und gleich verhört. Sie gab an, dass Leo Delinn der Zutritt zum sechzehnten Stock verboten war von … raten Sie mal!«
    Meredith zitterte. »Von wem?«
    »Ihrem Mann. Freddy hatte angeordnet, dass Leo die Räume, wo die Schmutzarbeit erledigt wurde, nicht betreten durfte. Mrs Misurelli zufolge hat Leo nie einen Fuß in dieses Stockwerk gesetzt.«
    »Oh mein

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