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Inselglück

Inselglück

Titel: Inselglück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elin Hilderbrand
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Connie.
    »Wenn es bloß Paparazzi wären, hätten sie uns nicht das Foto dagelassen. Sie hätten es einfach veröffentlicht, und wir wären morgens aufgewacht und hätten es auf der Titelseite der Post gesehen. Unterschrift: HAPPY HOUR FÜR MRS DELINN .
    »Und wer soll es dann gewesen sein?«
    »Jemand, der mir mitteilen will, dass er weiß, wo ich bin. Einer von Freddys Feinden. Die Russenmafia.«
    »Die Russenmafia ist nicht real.«
    »Es gab russische Investoren, die Milliarden verloren haben«, sagte Meredith. »Es gibt eine Menge Leute, die auf Freddys Kopf aus sind. Und weil sie Freddy nicht in die Finger kriegen, sind sie hinter mir her.« Sie schaute Connie an. »Ich bringe dich in Gefahr.«
    »Nein«, sagte Connie. »Das tust du nicht.« Doch es stimmte. Meredith musste weg. Connie zermarterte sich das Gehirn. Meredith hatte klar zu verstehen gegeben, dass sie außer ihr niemanden mehr hatte. Aber Connie hatte Freunde. Vielleicht konnte sie Meredith still und heimlich nach Bethesda verfrachten. Sie könnte bei Wolfs Bruder Jake und dessen Frau Iris wohnen. Iris war eine besserwisserische Wichtigtuerin. Sie hatte einen Abschluss in Psychologie von der University of Delaware und äußerte ständig ihre Sorge über die »generelle Gemütsverfassung« anderer, besonders die von Connie, denn Connie hatte kürzlich ihren Mann und ihre Tochter verloren und kam nach Iris’ Einschätzung nicht sehr gut damit zurecht. Es wäre Connie ein großes Vergnügen, Iris mit Meredith zu behelligen, doch sie brachte es nicht übers Herz, Meredith mit Iris zu belasten. Und Toby? Oh Gott, nein. Das konnte in mehr als einer Hinsicht ins Auge gehen. Außerdem wäre Connie, wenn Meredith abreiste, wieder allein, und es war das absolut Beste an den letzten zwei Tagen, dass Connie zum ersten Mal seit Jahren wieder Gesellschaft hatte.
    Connie riss die Schiebetür auf, und Meredith huschte eilig in eine Ecke, als wäre sie ein Vampir und allergisch gegen Tageslicht. Connie ging hinaus und stellte sich auf die Terrasse. Das Spiel konnte losgehen. Meredith war hier. Connie hätte dem Meer und jedem, der sich darin verstecken mochte, am liebsten zugeschrieen: Sie ist hier! Meredith Delinn ist hier! Sollte doch die ganze Welt Connie erklären, sie sei gestört oder wahnsinnig oder einfach nur dämlich, aber in diesem Moment fasste sie einen Entschluss: Meredith würde bleiben.
    Meredith hatte Angst, auf der Terrasse zu lesen, sie hatte Angst, am Strand spazieren zu gehen. Connie setzte sich ohne sie auf die Terrasse und schaute aufs Wasser. Gegen Mittag tauchte Harold auf, allein. Connie beobachtete, wie er in den Wellen herumtollte, und fühlte sich einsam. Sie ging ins Haus und machte Truthahnsandwiches.
    »Meredith!«, rief sie. »Essen!«
    Meredith antwortete nicht.
    Connie ging nach oben und klopfte an Merediths Tür.
    »Entrez«, sagte Meredith.
    Connie trat ein. Meredith lag im Badeanzug und mit einem Überwurf auf ihrem Bett und las.
    »Komm mit raus auf die Terrasse, mittagessen.«
    »Nein.«
    Connie fragte sich, ob Meredith mehr Angst vor der Russenmafia oder vorm FBI hatte.
    »Keiner will dir was tun. Sie versuchen bloß, dich zu erschrecken.«
    »Das haben sie geschafft.«
    »Also, bei mir nicht. Ich habe die ganze Zeit draußen gesessen, und es ist nichts passiert.«
    »Jemand weiß, dass ich hier bin.«
    Connie seufzte. »Was soll ich sagen? Jemand weiß, dass du hier bist. Vielleicht sollten wir die Polizei anrufen.«
    »Das können wir nicht«, sagte Meredith. »Auf keinen Fall.«
    »Wieso nicht? Du hast Angst, du fühlst dich bedroht. Wenn du die Polizei anrufst, schreiben sie einen Bericht, fuchteln mit ihren Pistolen, und wenn uns einer beobachtet, weiß er, dass wir sie benachrichtigt haben, und lässt uns in Ruhe.«
    »Keiner darf wissen, dass ich hier bin«, sagte Meredith. »Nicht mal die Polizei. Wenn das rauskommt, werden dich hier alle hassen.«
    »Niemand wird mich hassen«, sagte Connie, »und die Polizei hält dicht.« Doch sie wusste, dass Meredith recht hatte: Die Polizisten sprachen mit den Feuerwehrleuten, und die sprachen mit den Männern von der Müllabfuhr, und die sprachen mit den Typen bei Sconset Gardner, und bald würde ganz Nantucket wissen, dass Meredith Delinn sich in 1103 Tom Nevers Road versteckte. »Okay, wir rufen nicht bei der Polizei an. Aber komm doch einfach mit raus.«
    »Nein«, sagte Meredith.
    Zum Abendessen machte Connie Cheeseburger und Salat. Die Burger mussten draußen gegrillt

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