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Inselkönig

Inselkönig

Titel: Inselkönig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Nygaard
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würden Ihre
Investitionen erstattet bekommen.«
    »So einer bin ich nicht. Das ist dieses blöde
Vorurteil, dass die Bauern alles warm abreißen. Ich löse meine
Meinungsverschiedenheiten anders.«
    »Indem Sie Ihren Kontrahenten ermorden?«
    Matzen warf Große Jäger einen verächtlichen Blick zu.
Dann wandte er sich an Christoph. »Ist der immer so doof?«
    »Sie sind alles andere als zimperlich. Was Sie dort
machen, nennt man Freiheitsberaubung«, erklärte der Oberkommissar.
    Der Bauer zeigte mit der Spitze seines Gewehrs auf das
Verlies. »Und was ist das, was der da gemacht hat? Versuchter Einbruch?
Vielleicht wollte er erneut versuchen, die Ferienhäuser anzuzünden?
Hausfriedensbruch? Außerdem hat er versucht, mich anzugreifen.«
    Alle drehten die Köpfe in Richtung des Verlieses, als,
durch die schwere Tür gedämpft, Rufe erschallten.
    »Wen hast du eingesperrt?«, fragte Thomsen.
    »Es ist wohl besser, wenn die Polizei ihn herauslässt.
Der Schlüssel steckt.« Matzen machte Anstalten, als wolle er sich umdrehen und
ins Haus gehen.
    »Sie bleiben hier«, befahl Große Jäger.
    »Ich mache, was ich will«, erwiderte der Bauer
trotzig, blieb aber doch vor der Tür stehen.
    Christoph war der Geländewagen aufgefallen, der auf
dem Hof stand. Es war ein japanisches Modell mit einheimischem Kennzeichen.
    Hauptkommissar Thomsen war auf die Metalltür
zugegangen, hatte gegen das Blech geklopft und laut gesagt: »Hier ist die
Polizei. Wir öffnen jetzt. Machen Sie keine Dummheiten.« Er drehte den
Schlüssel im Schloss und machte rasch zwei Schritte zur Seite, während sein
Kollege sich in gebührendem Abstand positioniert hatte und seine Dienstwaffe im
Anschlag hielt.
    Im Zeitlupentempo öffnete sich die Tür, und der
dahinter verborgene Mann trat heraus. Er kniff die Augen zusammen, weil ihn das
gleißende Licht blendete. Vorsichtig sah er sich um, als müsse er jeden
Einzelnen der Anwesenden identifizieren.
    »Bin ich froh, dass Sie gekommen sind. Wer weiß, was
Matzen noch alles angestellt hätte?«
    »Was wollten Sie hier?«, fragte Christoph.
    »Mit ihm reden. Ich dachte, es sei an der Zeit. Es gab
zu viele Missverständnisse in der letzten Zeit. Da ist einiges schiefgelaufen.«
    »Der Schleimer lügt doch«, ereiferte sich Matzen. »Der
wollte sich durch die Hintertür anbiedern. Es ist offenkundig, mit welchem
Ziel.«
    »Du hast mich nicht zu Wort kommen lassen«, sagte der
Mann. »Erst hetzt du deinen blöden Köter auf mich, dann verpasst du mir welche
mit deiner Flinte und drohst anschließend. Und schließlich sperrt er mich auch
noch in den Schuppen.« Die letzten Worte hatte der Mann an Christoph gerichtet.
    »Beruhigen Sie sich, Herr Raub«, versuchte Christoph
den aufgebrachten Immobilienmakler zu dämpfen. Er hatte Zweifel an der
Aufrichtigkeit des Mannes. Es war zu erwarten, dass sich Raub nach Nommensens
Tod nicht nur erneut um Inga Matzen bemühen, sondern auch eine Zusammenarbeit
mit Matzen als Alternative in Erwägung ziehen würde.
    Christoph drehte sich zu Reimer Matzen um. »Wo ist
eigentlich Ihre Tochter?«
    »Inga? Dort, wo sie hingehört.«
    »Hier – bei Ihnen.«
    »Das ist Ingas Zuhause.«
    »Nach Nommensens Tod haben Sie Hoffnungen, dass Inga
zu Ihnen zurückkehren könnte«, sagte Christoph.
    Matthias Raub protestierte sofort. »Das war nicht der
Grund meines Besuchs.« Die Antwort war zu schnell gekommen, Raub hatte zu laut
gesprochen, als dass Christoph ihm geglaubt hätte.
    »Ich wollte mit Reimer sprechen. Ich hatte ihm früher
schon gesagt, dass ich sein Konzept für durchdacht halte. Sicher gibt es Wege
und Möglichkeiten, die verfahrene Situation nach dem Baustopp zu bereinigen.
Ich kenne diesen oder jenen Verantwortlichen in der Verwaltung.«
    »Du bist ein aufgeblasener Affe«, schimpfte Matzen.
»Das Beste wird sein, du verschwindest dahin, wo du hergekommen bist.«
    »Hör mal …«, protestierte Raub schwach, aber Matzen
zeigte sich nicht beeindruckt.
    »Du warst die ganze Zeit Nommensens Marionette und
wolltest allen weismachen, dass die Fäden unsichtbar sind, an denen du gehangen
hast. Und als immer mehr Leute das Spiel durchschauten, hast du es beendet,
indem du Thies Nommensen umgebracht hast.« Matzen benutzte sein Gewehr erneut
als Zeigestock. »Da drüben steht sein Geländewagen. Sie haben vor«, dabei
zeigte er auf Christoph, »unser Fahrzeug durch die Spurensicherung untersuchen
zu lassen, ob wir Nommensen damit zur Vogelkoje gekarrt haben. Das können

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