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Inseln im Strom

Inseln im Strom

Titel: Inseln im Strom Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ernest Hemingway
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keine Chance, daß du kriegst, was du brauchst, und du wirst auch nie zurückbekommen, was du verloren hast. Es gibt nur Beruhigungsmittel. Nimm schon eines.
    « Voy a tomarotro de estos grandes sin azucar», sagte er zu Serafin.
    «En seguida, Don Tomas», antwortete Serafin. «Wollen Sie Ihren Rekord verbessern?»
    «Nein, ich will nur in Frieden einen trinken.»
    «Als Sie den Rekord aufgestellt haben, haben Sie auch in Frieden einen getrunken», sagte Serafin. «Sie waren von frühmorgens bis in die Nacht hinein friedlich und ganz beisammen, und am Ende sind Sie noch auf Ihren eigenen Füßen hinausgegangen.»
    «Lassen Sie mich in Ruhe mit dem Rekord.»
    «Aber Sie haben eine gute Chance, ihn zu verbessern», sagte Serafin. «Sie brauchen bloß so weiterzutrinken und so wenig zu essen wie bisher, dann haben Sie eine prima Chance.»
    «Versuch’s mal», sagte Honest Lil. «Ich bin Zeuge.»
    «Zeugen werden nicht benötigt, dazu bin ich da», sagte Serafin. «Und wenn ich gehe, sage ich Constante, wie es steht. Sie sind jetzt weiter als damals um diese Zeit.»
    «Lassen Sie mich mit dem Rekord in Ruhe.»
    «Sie sind in Form heute. Sie trinken gut und stetig, und es macht Ihnen nichts aus.»
    «Scheiß auf den Rekord.»
    «In Ordnung. Como usted quiere. Ich zähle auf alle Fälle mit, falls Sie Ihre Meinung ändern.»
    «Er zählt selber», sagte Honest Lil. «Er hat ja seine eigenen Bons.»
    «Also, was wollen Sie jetzt, mujer? Wollen Sie einen Rekord haben oder wollen Sie bloß einen Schwindel?»
    «Keins von beiden, ich will einen highbalito mit agua mineral.»
    «Como siempre», sagte Serafin.
    «Manchmal trink ich auch Cognac.»
    «Ich möchte nicht dabeisein, wenn du Cognac trinkst.»
    «Tom, weißt du eigentlich, daß ich heruntergefallen bin, als ich in die Straßenbahn einsteigen wollte, und beinahe umgekommen wäre?»
    «Arme Honest Lil», sagte Serafin. «Das Leben ist voller Gefahren und Abenteuer.»
    «Immerhin besser als deine Steherei den ganzen Tag, in Holzschuhen hinter der Bar, und Säufer bedienen.»
    «Das ist mein Gewerbe», sagte Serafin. «Ich habe das Vorrecht, Säuferinnen wie dir aufzuwarten.»
    Henry Wood kam herüber. Da stand er, riesig und schweißüberströmt, und war ganz aufgeregt, denn sie hatten einen neuen Plan. Nichts machte ihm mehr Spaß als neue Pläne, dachte Thomas Hudson.
    «Wir gehen hinüber in Alfreds Absteige. Kommst du mit, Tom?»
    «Willie wartet schon auf dich in der Basque Bar.»
    «Ich glaube nicht, daß wir Willie diesmal brauchen können.»
    «Das mußt du ihm aber sagen.»
    «Ich werde ihn anrufen. Kommst du mit? Es wird bestimmt prima.»
    «Du solltest lieber etwas essen.»
    «Ich werde eine richtige große Mahlzeit essen. Wie geht’s dir?»
    «Gut», sagte Thomas Hudson, «wirklich gut.»
    «Willst du’s mit dem Rekord versuchen?»
    «Nein.»
    «Sehen wir uns heute abend?»
    «Ich glaube nicht.»
    «Ich komm auf die Finca und schlaf bei dir, wenn du willst.»
    «Nein, nein. Viel Spaß. Iß nur etwas.»
    «Ich werde eine richtige Mahlzeit essen, Ehrenwort.»
    «Und ruf Willie an.»
    «Ich ruf ihn an, ganz bestimmt.»
    «Wo ist Alfreds Absteige?»
    «Es ist prima dort. Du kannst über den ganzen Hafen gucken, und es ist phantastisch eingerichtet und macht wirklich Spaß.»
    «Ich wollte nur die Adresse wissen.»
    «Ich weiß sie nicht, aber Willie weiß sie.»
    «Willie wird sich zurückgesetzt fühlen.»
    «Dann kann ich ihm nicht helfen, Tom. Diesmal kann ich Willie wirklich nicht mitnehmen, und du weißt, wie gerne ich ihn mag. Aber es gibt Sachen, wo man ihn einfach nicht mitnehmen kann. Du weißt es genau wie ich.»
    «Ruf ihn wenigstens an.»
    «Ehrenwort, ich ruf ihn an. Und Ehrenwort, ich esse vorher richtig.» Er lächelte, klopfte Honest Lil auf die Schulter und ging. Für einen Mann von seiner Größe war sein Gang sehr schön.
    «Was wird aus den Mädchen, die auf seiner Bude warten?» fragte Thomas Hudson Honest Lil.
    «Die sind weg», sagte Honest Lil. «Es gibt nichts zu essen dort, wahrscheinlich auch nicht viel zu trinken. Willst du bei ihnen vorbeigehen oder kommst du zu mir?»
    «Ich komm zu dir», sagte Thomas Hudson. «Später.»
    «Erzähl noch eine lustige Geschichte.»
    «Schön. Worüber?»
    «Serafin», sagte Honest Lil, «gib Tomas noch einen doppelten Gefrorenen ohne Zucker. Tengo todavia my highbalito.» Und zu Thomas Hudson sagte sie: «Erzähl mir was aus deiner allerbesten Zeit und laß es nicht darin stinken.»
    «Aber nach

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