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Inseln im Wind

Inseln im Wind

Titel: Inseln im Wind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elena Santiago
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von ihren sanft wippenden, von glitzernden Tropfen übersäten Brüsten wenden. Sie wrang sich mit beiden Händen das Haar aus. Das Wasser rann ihr über die Rippen und den Bauch in das gelockte Dreieck zwischen ihren Schenkeln. Duncan räusperte sich. » Ich will dir was über Waffen beibringen, damit du dich besser schützen kannst. Wenn wir nachher von hier wegreiten, wirst du wissen, wie man mit Dolch und Pistole umgeht.«
    » Oh«, meinte sie. Es klang fast ein bisschen enttäuscht. Dann heftete sie den Blick auf seine wachsende Erektion. » Bist du sicher, dass du nicht andere Waffen meinst?«
    Er musste grinsen. Das Leben mit ihr würde eine Menge Spaß bringen. Mit einem Mal fühlte er sich auf beinahe alberne Weise glücklich. Ob das Liebe war? Ihm fehlten die Vergleiche, aber es sah ganz danach aus. John Evers hatte ihm vor Jahren beschrieben, wie sich echte Liebe anfühlte. » Man hängt unrettbar am Haken und will nie wieder runter.« Aye, das traf es ganz gut. Er sollte sich wohl besser gleich damit abfinden und das Beste daraus machen.
    39
    C elia lag auf der Pritsche in der Ecke ihrer Zelle und starrte in die Dunkelheit. Das Trommeln war den ganzen Abend über zu hören gewesen, mal näher, mal weiter weg. Mittlerweile hatte es aufgehört. Sie wusste, dass sie nicht mehr lange warten musste, doch vielleicht war es trotzdem schon zu spät.
    Zuerst hatte sie geglaubt, ihr Herr könne ihr helfen. Lord Noringham war zweimal hier gewesen und hatte nach ihr gesehen, und er hatte ihr versprochen, sich beim Gouverneur für ein Gnadengesuch zu verwenden und sie irgendwie hier rauszuholen. Lady Harriet hatte ihm ein sauberes Kleid, etwas Wäsche und eine Decke mitgegeben, und als er wieder gegangen war, hatte Celia wider besseres Wissen ein wenig Hoffnung geschöpft. Er hatte den Wachmännern Geld zugesteckt, damit sie sie gut behandelten. Doch sein letzter Besuch lag vier Tage zurück, und vorgestern hatten zwei neue Wachmänner ihren Dienst angetreten. Thomas und Francis. Sie kannte ihre Namen so gut wie ihre Körper und ihre sexuellen Vorlieben.
    Die ziehenden Schmerzen in ihrem Unterleib hatten etwas nachgelassen, doch sie blutete immer noch. Thomas und Francis hatten sich beim letzten Mal gleichzeitig über sie hergemacht, das hatte ihr Körper nicht verkraftet. Bald darauf hatten die Wehen angefangen, dann war Blut gekommen und zum Schluss der Abort. Sie hatte sich zu dem Kübel geschleppt, sich darübergehockt und unter Krämpfen gestöhnt und geweint, bis es vorbei war. Von Schmerzen gekrümmt hatte sie sich zurück auf die Pritsche geschleppt, auf die Dunkelheit gewartet und darum gebetet, dass es nicht mehr lange dauerte. Irgendwann war Thomas gekommen. Er hatte schon vom Gang her die Blutspur gesehen und lauthals geflucht, als sei es ihre eigene Schuld, dass das passiert war.
    » Verdammt, du wirst doch jetzt wohl nicht krepieren, oder?«
    Sie hatte nicht geantwortet, woraufhin er die Gittertür aufgesperrt hatte, um sich mithilfe einer Laterne zuerst Celia und dann den Kübel aus der Nähe anzusehen. Er hatte noch lauter geflucht und nach Francis gerufen, damit der sich ebenfalls ein Bild machen konnte.
    » Wenn sie draufgeht, werden sie uns die Schuld geben«, meinte Francis besorgt. » Die werden sehen, dass wir sie uns vorgenommen haben.«
    » Unsinn. Weiber können aus heiterem Himmel Fehlgeburten kriegen. Frag mal meine Alte. Die hatte schon drei, und ich war nicht mal in der Nähe, als es passierte, geschweige denn mein Schwanz.«
    » Bäh, das ist ja widerlich! Wenn ich gewusst hätte, dass sie trächtig ist, hätte ich es gelassen!«
    » Jetzt tu nicht so. Du hattest einen Mordsspaß, oder nicht? Du bist mindestens dreimal über sie rüber, und das nur innerhalb einer Stunde.«
    Celia stellte sich schlafend, während die beiden sich entfernten, immer noch darüber debattierend, wer Schuld hatte und ob es nicht vielleicht besser wäre, sie einfach umzubringen und dann zu behaupten, sie sei von allein gestorben.
    » Das käme dem Rat prima zupass«, meinte Thomas. » Schließlich soll sie sowieso aufgehängt werden. Wir sparen denen das Geld für den Henker. Und sie müssen nicht mal den Galgen reparieren.«
    » Aber es würde doch auffallen, dass wir sie umgebracht haben! Wir würden gewaltigen Ärger kriegen!«
    » Wir müssten es eben so machen, dass man es nicht merkt. Damit es so aussieht, als wäre sie bei der Fehlgeburt eingegangen. So was kommt laufend vor, das weiß ich ganz genau.

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