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Inselzirkus

Titel: Inselzirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gisa Pauly
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zügig aus, dass Erik Mühe hatte nachzukommen und Sören es gar nicht erst versuchte. »Solche Typen leben anscheinend gefährlich. Die treten öfter mal jemandem auf die Füße.«
    Auch Erik gab es auf, mit Sandra Schritt zu halten. Aber immerhin gelang es ihm, dicht hinter ihr zu bleiben, während Sören schon hoffnungslos abgeschlagen war.
    Â»Triebel schien einem Skandal auf der Spur zu sein«, sagte er in Sandras Rücken. Er überlegte, ob er Bruce Markreiters Namen nennen sollte, unterließ es dann aber. »Wenn wir wissen, worum es dabei ging …«
    Â»Er hat nichts von einem Skandal gesagt«, fiel Sandra ihm ins Wort.
    Â»Ãœberlegen Sie bitte noch mal. Vielleicht irgendeine Bemerkung, der Sie keine Bedeutung beigemessen haben …«
    Sandra ging weiter schweigend vor ihm her. Immerhin bewegte sie sich nun etwas langsamer voran, sodass er mühelos aufschließen konnte. Als er wieder an ihrer Seite ging, stellte er fest, dass sie zu Boden blickte, so, als dächte sie intensiv nach. Schließlich schüttelte sie den Kopf.
    Â»Ich kann mich an nichts erinnern. War ja nur ein kurzes Interview.« Sie lachte auf. »Leider! Ich weiß natürlich, dass er eigentlich Bruce Markreiter haben wollte.«
    Nun war der Name doch gefallen! »Kennen Sie ihn näher?«, fragte Erik.
    Sandra warf ihm einen erstaunten Blick zu. »Hat Bruce was damit zu tun? Mit diesem Mord, meine ich.«
    Â»Warum fragen Sie? Hat Max Triebel seinen Namen erwähnt?«
    Â»Nur dass er ihn für ein Interview haben wollte, das Bruce aber abgelehnt hat.«
    Â»Wissen Sie, warum er Bruce Markreiter unbedingt interviewen wollte?«
    Sandra warf ihm einen Blick zu, als hielte sie ihn gleichzeitig für dumm, inkompetent und ignorant. »Was für eine Frage! Alle wollen Bruce!«
    Sie stockte. Im selben Moment stand ein Gedanke zwischen ihnen, den sie nicht aussprechen mochte. Noch nicht! Warum nicht?
    Â»Vielleicht hat er in einem ganz anderen Zusammenhang über Markreiter gesprochen?«, fragte Erik vorsichtig weiter.
    Sandra zögerte noch immer. »Von einer Frau hat er gesprochen«, sagte sie dann langsam und nachdenklich. »Von einer Berlinerin, die Bruce Markreiter ständig auf den Fersen ist. Die hat jedes Mal in der Redaktion angerufen und sich beschwert, wenn die Blitz etwas Kritisches über Bruce Markreiter geschrieben hat. Triebel war auch Berliner. Er sagte, er erkennt eine Berlinerin immer, auch wenn sie hochdeutsch spricht. Geht mir übrigens genauso.«
    Â»Sie kommen auch aus Berlin?«
    Sandra nickte. »Wenn Sie es nicht gehört haben, bin ich sehr froh. Als Schauspielerin muss man reines Hochdeutsch reden.«
    Â»Machen Sie sich keine Sorgen! Mir ist nichts aufgefallen.« Erik wurde nachdenklich. »Eine Frau hat Bruce Markreiter also verfolgt. Oder … verfolgt sie ihn immer noch?«
    Â»Ich bin nicht sicher«, antwortete Sandra nachdenklich, »wie er es genau ausgedrückt hat. Jedenfalls wusste Triebel was von ihr. Vielleicht hat er da mal recherchiert. Womöglich hat er auch mal was darüber geschrieben. Keine Ahnung!«
    Â»Einen Namen hat er nicht genannt?«
    Sandra schüttelte den Kopf. »Er hat gesagt, manche treiben es so weit, dass sie nicht nur das Objekt ihrer Begierde auf völlig unnatürliche Weise lieben, sondern alle anderen auf ebenso unnatürliche Weise hassen.«
    Â»Wen meinte er konkret?«
    Sie schüttelte den Kopf, als hielte sie diese Frage für dumm und überflüssig. »Konkreter hat er sich nicht ausgedrückt. Ich habe ihn so verstanden, dass eine Stalkerin alle hasst, die ihr Opfer lieben, und erst recht die, die von ihm geliebt werden.«
    Â»Also alle Fans von Bruce Markreiter. Oder auch … Dania Kaiser, seine Frau?«
    Â»Und alle, die nicht nett mit dem Opfer umgehen.«
    Â»Also … ein Skandalreporter wie Max Triebel!«
    Nun lachte Sandra, doch es klang etwas künstlich. »Das haben Sie mir jetzt aber in den Mund gelegt! Dass Sie das nicht vergessen! Und wie gesagt … das Interview war nur kurz. Ich war nicht länger als eine halbe Stunde mit Triebel zusammen.«
    Nun kam der Parkplatz in Sicht. Sandra ging wieder schneller, als könnte sie es nicht erwarten, ins Hotel zu kommen und sich schlafen zu legen. Oder wollte sie weg von den Fragen der Polizei?
    Erik suchte seine Visitenkarte in der

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