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Inshallah - Worte im Sand - Roman

Inshallah - Worte im Sand - Roman

Titel: Inshallah - Worte im Sand - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aufbau
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zusammen und tat so, als würde es mir nichts ausmachen. »Obwohl es das erste Mal war, hast du wunderbar getanzt.« Man verteilte die in einer Ecke liegenden Tschadris. »Du bist wunderschön, Zeynab. Tahir kann sich glücklich schätzen. Khudafiz!« Gulzoma führte die in Tschadris gehüllte Frauenschar auf die Straße, wo zwei Wagen auf sie warteten.
    Nachdem wir in das stille Wohnzimmer zurückgekehrt waren, sagte Malehkah: »Zeit für das Henna.« Sie hielt einen Teller mit minzgrüner Paste, mit der ich Zeynabs Hände und Füße bemalte. Ich strengte mich an, damit die Schnörkel und Blumen möglichst sauber und fein wurden.
    »Das kitzelt«, kicherte Zeynab. Dann senkte sie ihre Stimme zu einem ganz leisen Flüstern. »Danke, dass du meine Feier gerettet hast.«
    Ich nickte und berührte sie an der Schulter.
    Nachdem ich Hände und Füße meiner Schwester mit der Paste bemalt hatte, wickelte ich sie in Tücher. Dann bettete ich sie auf eine Matte, schob ihr ein Kissen unter den Kopf und wir legten uns alle zum Schlafen nieder.
    Als ich dicht neben meiner Schwester lag, holte mich die Realität wieder ein. Dies war unsere letzte gemeinsame Nacht. Ab morgen würde sie ihrem Mann gehören.
    Meine Schwester schien das Gleiche zu denken, denn sie wurde von leisen Schluchzern geschüttelt. Ich streichelte ihr Haar.
    So schliefen wir nach einer Weile gemeinsam ein.

Am nächsten Morgen nahmen Malehkah und ich nach dem Gebet die Tücher ab und enthüllten die bernsteinfarbenen und braunen Schnörkel auf Zeynabs Haut. Wir aßen sparsam von den Resten des Vorabends, denn Baba hatte recht: Später würde es mehr als genug zu essen geben.
    Dann verbrachten wir einen Großteil des heißen Tages mit dem Putzen des Hauses und seiner Bewohner. Ich fegte und wischte das Wohnzimmer, Malehkah und Zeynab wuschen die beiden Jungen. Sobald alles sauber war, zogen wir unsere besten Kleider an. Dann mussten wir Zeynab bei ihren Vorbereitungen helfen.
    Ich wich meiner Schwester in der Vorratskammer nicht von der Seite. Als ich ihr in das wunderschön bestickte grüne Kleid half, an dem wir jahrelang gearbeitet und von dem wir so oft geträumt hatten, musste ich daran denken, dass unsere gemeinsame Zeit nun zu Ende ging. Ob Zeynab ähnlich fühlte? »Bist du aufgeregt?« Ich zog den Reißverschluss an ihrem Rücken zu.
    »Hm. Ich würde sagen, dass es zwei Arten von Aufgeregtheit gibt.« Zeynab hielt die Augen geschlossen, während ich das dicke weiße Make-up auf ihre Wangen strich. »Da ist zum einen das Gefühl, das einen überkommt, wenn man etwas gegen seinen Willen tun muss.Und es gibt eine glückliche Aufgeregtheit, die einen erfüllt, weil etwas Wunderbares und Wichtiges bevorsteht. Ich bin glücklich aufgeregt.«
    »Ich bin auch glücklich«, sagte ich.
    Wir schwiegen beide, während ich ihr Make-up vollendete und danach ihr Haar zu einer kunstvollen Krone aufsteckte. Vielleicht hätte ich mehr sagen sollen, aber wir waren einander so lange so nahe gewesen, dass Worte oft überflüssig waren. Außerdem gab es nichts mehr zu bereden, denn wir wussten beide Bescheid: Dies war das Ende unserer gemeinsamen Zeit. Wir hatten zwar immer von unserer jeweiligen Hochzeit geträumt, aber jetzt, da Zeynab tatsächlich heiratete, würden wir einander schrecklich vermissen.
    Die Tür ging auf und Malehkah trat ein. Sie sah Zeynab prüfend an und nickte. »Tahir und der Hajji sind mit Najibullah, den Jungen und eurem Vater im Wohnzimmer. Der Mullah ist auch da.«
    Zeynab drückte meine Hand. »Gehen wir?«, fragte sie.
    »Warte kurz.« Malehkah hob eine Hand. »Der Mullah wird deinen Vater fragen, ob du wirklich heiraten willst. Dein Vater wird die Papiere für dich unterschreiben. Dann wird der Mullah ein Gebet sprechen und danach ist dieser Teil, die Nikah, vorbei.«
    »Soll das heißen, dass ich nicht dabei bin?«
    Malehkah zog eine Grimasse. »Ich war damals nicht dabei.« Sie zuckte mit den Schultern. »So will es die Tradition.« Als sie Zeynabs enttäuschten Blick bemerkte, fuhr sie fort: »Bei der Arusi in Hajji Abdullahs Haus wird es noch viel zu tun geben. Gulzoma hat angeblich zwei Kapellen engagiert, eine für die Feier der Männerund eine für die der Frauen.« Sie seufzte. »Das wird ein großes Spektakel.«
    »Malehkah?« Baba rief draußen vor der Tür. »Wir müssen los!« Als Malehkah die Tür öffnete, trat er ein. Er trug seinen neuen Anzug im westlichen Stil. Malehkah schüttelte den Kopf. »Sei nicht so mürrisch«,

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